Showdown in der Hauptrunde – jeder Punkt zählt. Vollkommen egal, ob es um die Tabellenspitze oder die Pre-Playoffs geht. Der Abstand an der Spitze von Platz 1 bis 4 beträgt lediglich 2 Punkte. Am Aktionstag der Allianz und zugleich dem letzten Heimspiel der Hauptrunde waren die Bayreuth Tigers zu Gast in der EgeTrans Arena. Das Team von Petri Kujala will ihre gute zweite Saisonhälfte vergolden und auch nach den beiden verbleibenden Begegnungen weiterhin auf einem Pre-Playoff-Platz stehen. Die Steelers verteidigen mit einem Sieg mindestens ihren dritten Tabellenplatz und zum neunten Mal in Folge die Festung Ellental – nebenbei können sie auch die Hauptrundenbilanz gegen die Tigers ausgleichen. Coach Hugo Boisvert konnte auf seinen vollständigen Kader zurückgreifen und begann mit Silo Martinovic zwischen den Pfosten.
Vor Beginn der Partie wurde es aber emotional, denn Bastian Steingroß wurde verabschiedet. Er verlässt nach der Saison das Ellental und geht mit seiner Familie zurück nach Berlin, um als Referee wieder auf die Eisfläche zurück zu kehren. Steini war seit 2012 bei uns und absolvierte 429 Spiele; der äußerst sympathische Defender war einer der Garanten für das erfolgreiche Eishockey in Bietigheim.
Vor den 2955 Zuschauer ließen die Hausherren keinerlei Zweifel aufkommen und übernahmen sofort das Kommando auf dem Eisoval. Sie betrieben frühes Forechecking, standen nah am Mann und es rollte ein Angriff nach dem anderen. Nach 150 Sekunden scheiterte, bei angezeigter Strafe gegen die Tigers, Max Lukes nur knapp Brett Jaegers Stockhand. Nur 65 Sekunden später machte es Matt McKnight besser und traf von der blauen Linie mit einem satten Handgelenkschuss zum 1:0 für die Gastgeber. Nur wenig später die erste gute Chance für die Oberfranken, als Johan Lorraine nach einem Solo den sicheren Silo nicht überwinden konnte. Im weiteren Spielverlauf scheiterten Max Prommersberger und Benjamin Zientek jeweils am Bayreuther Goalie. In Unterzahl, aufgrund einer Bankstrafe, verpasste Freddy Cabana nur knapp den Shorthander. Jetzt auch die Bayreuther mit Zug zum Tor, aber Silo sicher mit seiner Fanghand. Brett Jaeger musste gegen Matt McKnight parieren und auf der anderen Seite sicherte Silo die Scheibe mit seinem Körper gegen Timo Gams. 7,5 Sekunden vor der Pausensirene wurde eine Strafe gegen Norman Hauner wegen Stockhalten ausgesprochen und mit der knappen Führung das Drittel beendet.
Im Mittelabschnitt die Hausherren mit einem guten Penaltykilling und es blieb nur kurz bei der vollen Spieleranzahl, denn Max Prommersberger musste nach einer Behinderung in die Box. Im Powerplay die Gäste schnell in der Aufstellung und Martin Heider traf zum Ausgleich (24.). Erneut eine Strafe, diesmal traf es Johan Lorraine wegen einem unkorrektem Körperangriff. In Überzahl scheiterte Shawn Weller und Nici Goc am Bayreuther Goalie. Auf der anderen Seite machte Silo reaktionsschnell den Winkel nach einen Schuss von Kevin Kunz zu und verhinderte so den fast sicheren Scheibeneinschlag. Silo weiter auf dem Posten und hielt gleich mehrfach seine Farben im Spiel. In der Schlussphase des Drittels schlugen die Steelers gnadenlos zu, erst traf Max Prommersberger in der 38. Minute unhaltbar in den Winkel und 87 Sekunden vor der zweiten Sirene traf Norman Hauner zur 3:1-Führung. Direkt vor der Sirene wurde es nochmals brenzlig im Bayreuther Torraum: Erst hielt Brett Jaeger zweimal innerhalb weniger Sekunden, ehe die Scheibe durch Freddy Cabana ins Tor befördert wurde. Nach der Sichtung des Videobeweises wurde dieses Tor durch Marcus Brill und Christoffer Hurtig nicht gegeben, da das Drittel bereits beendet war.
Im Schlussabschnitt lief die 42. Spielminute, als Norman Hauner durch die Verteidigungsreihe der Bayreuther tänzelte und die Scheibe unter dem Schoner von Brett Jaeger ins Tor zum 4:1 beförderte. Wer jetzt dachte, das Spiel war entschieden lag etwas daneben, denn erst verkürzte Juuso Rajala zum 4:2 (50.) und nur zwei Minuten später traf Simon Karlsson zum 4:3 Anschluss. Die Steelers konterten weitere zwei Minuten später mit einem Doppelschlag – erst traf Norman Hauner zum 5:3 und nur 29 Sekunden später Speedy Preibisch zum Endstand von 6:3.
Spieler des Abends wurde bei den Tigers Simon Karlsson und bei den Steelers der Dreifachtorschütze Norman Hauner.
Nach dem Spiel gab es eine weitere Verabschiedung, denn Marcus Sommerfeld hängt seine Schlittschuhe nach dieser Saison an den Nagel und wird künftig in seiner Heimat Kanada als Firefighter im Einsatz sein. Marcus ‚The Hammer‘ war seit 2012 bei den Stählernen und hat in 397 Spielen 452 Mal gescort – unvergessen werden sicherlich seine hammerharten und präzisen Onetimer bleiben.
Die Steelers bestimmten am heutigen Abend über weite Strecken das Spielgeschehen und schlugen in den richtigen Momenten unerbittlich zu. Durch den verdienten 6:3-Heimsieg konnten sie in der Tabelle den 2. Platz sichern. Ein Wehmutstropfen bleibt aber nach dem heutigen Abend – der Abschied der zwei wichtigen Teamplayer Steini und Marcus zum Saisonende.
Am Sonntag reisen die Steelers zum letzten Hauptrundenspiel nach Freiburg – Spielbeginn gegen die Wölfe ist um 18.30 Uhr.