Am Sonntagabend trat der EHC bei den Selber Wölfen zum ersten Auswärtsspiel der DEL-2-Saison 2024/25 an und gewann verdient mit 4-3 nach Penaltyschießen.
48 Stunden zuvor kassierten die Oberfranken in Krefeld eine deftige 0-8 Packung. Dabei traten sie krankheitsbedingt arg dezimiert an und waren schlußendlich chancenlos. Gegen den am Freitag gegen Bad Nauheim siegreichen EHC sah die Aufstellung aber deutlich besser aus: sechs Verteidiger und 12 Stürmer standen zur Verfügung und sannen auf Wiedergutmachung.
Erwähnenswert: Vor Spielbeginn wurde ex-EHC-Crack Chad Bassen, welcher in der Saison 2020/21 das Freiburger Trikot trug, für 1.000 Profispiele geehrt. Seit 2023 läuft er für die Oberfranken auf und geht damit in seine zweite Saison in Selb.
Stichwort „Wiedergutmachung“: Diese deutete sich prompt an. Zunächst vergab Eero Elo wenige Sekunden nach Spielbeginn mit dem dritten Torschuss des EHC die Freiburger Führung, dann traf MacMillan mit seinem zweiten Torschuss und markierte den ersten Saisontreffer für Selb. Sein erster Abschlussversuch konnte von Patrik Cerveny abgewehrt werden, die folgende Konfusion nutzte der Stürmer indem er sich die Scheibe schnappte und seinen eigenen Nachschuss am Freiburger Goalie in der kurzen Ecke unterbrachte.
Der EHC war im ersten Drittel – und über weite Strecken der Partie - die offensiv strukturierter und gefällig agierende Equipe, hatte aber gerade in der ersten Hälfte des ersten Drittels einige brenzlige Situationen zu überstehen. Dazu zählte auch das erste Überzahlspiel, welches die Hausherren sehenswert ausspielten und zum zwischenzeitlichen 2-1 durch von Winquist trafen (9.). In der 5. Spielminute gelang Filip Reisnecker zuvor sehenswert der Ausgleich, als er mit viel Geschwindigkeit über den linken Flügel aufs von Weidekamp gehütete Tor zog und selbigen trocken flach durch die Beine überraschte. Gut drei Minuten vor Drittelende gelang Elo mittels regulärem (!) Schlittschuhtor der verdiente Ausgleich.
In der ersten Drittelpause merkte EHC-Neuzgang Sebastian Streu im Interview an, daß man nach den ersten zehn Spielminuten nun im Spiel sei. Dieser Eindruck verstärkte sich im zweiten Drittel, wenngleich dieser deutlich weniger Höhepunkte bot als Drittel eins. Der EHC hatte die größeren Spielanteile ohne einen weiteren Treffer zu erzielen und ließ umgekehrt nur wenige gefährliche Offensivszenen der Selber Wölfe zu. Schockmoment in der 25. Spielminute: Filip Reisnecker wurde nach dessen Torabschluss von Selbs Moritz Raab am Kopf getroffen, der dafür auch zwei Minuten kassierte, konnte danach kurz weiterspielen, vollendete die Partie aber leider nicht.
Ähnlich wie Drittel zwei begann auch das letzte Drittel ohne große Höhepunkte ehe den Selber Wölfen in einer kurzen Drangphase durch Campbell das 3-2 gelang (44.). Der Verteidiger konnte recht unbedrängt per Handgelenkschuss vollenden. Dem ausgelassenen Jubel nach zu urteilen, fiel den Hausherren eine gehörige Last von den Schultern und es stand zu befürchten, daß das viel beschworene Momentum nun auf Seiten der Hausherren war. Aber weit gefehlt, denn der EHC hatte die spielerisch herausragende Antwort weniger als eine Minute später parat. Billich spielte die Scheibe in einer einstudierten Variante tief ins gegnerische Drittel, die Neuzugang Burghard erlief und direkt trocken in den Winkel setzte. Dieser 3-3 Ausgleich wirkte nun wiederum doch eher als Bremslöser für die Hausherren, die plötzlich läuferisch einen Gang höher schalteten und den EHC mehr und mehr unter Druck setzten. Weitere Treffer fielen aber nicht obwohl beide Teams Chancen hatten, den entscheidenden Treffer zu setzen. Auch die anschließende fünfminütige Verlängerung blieb torlos, in der die Freiburger Wölfe aber die klar besseren Torchancen hatten, die Scheibe aber einfach nicht an Weidekamp vorbei bekamen. So war es wieder Yannik Burghart vorbehalten, den entscheidenden Penalty zum 3-4 Endstand und EHC-Sieg zu verwandeln.