Da werden sich die Fans am Stream die Augen gerieben haben. Denn schon wie im Freitag beim Auswärtsspiel des ECH bei den Hamburg Crocodiles wurde das Spiel quasi durch ein Tor in letzter Sekunde entschieden. War es am Freitag noch der Siegtreffer, war es am heutigen Sonntag der 4:4-Ausgleich, der den Gästen die Verlängerung bescherte, in der sie sich dann den Sieg mit 4:5 holten.
Wirkten beide Teams am Freitag noch etwas behäbig, sah das heute schon ganz anders aus. Einen Bilderbuchstart erwischten die Hannover Indians. Zusätzlich zu Parker Bowles und Santeri Ovaska musste kurzfristig auch Mike Glemser passen, sodass Jan Nijenhuis die Chance bekam, mit Branislav Pohanka und Igor Bacek in einer Reihe zu spielen. Und das Vertrauen des Trainers bestätigte er schon nach 45 Sekunden, als er auf Vorlage von Bacek und Bovenschen Kai Kristian im Tor der Crocodiles bereits zum 1:0 überwinden konnte. Einseitig wurde die Partie jedoch nicht, Hamburg spielt weiter mit und verdiente sich in der 13. Minute den 1:1-Ausgleich, den der jüngste Neuzugang Adam Domogalla markieren konnte. Leistungsgerecht unentschieden ging es in die erste Pause.
Im zweiten Spielabschnitt hatten Kristian auf Seiten der Gäste und Schaffrath auf Seiten der Hausherren durchaus gut zu tun, ihre Kästen sauber zu halten. Das Nachsehen hatte Kristian, der übrigens als einziger Torhüter für Hamburg angereist war, in der 29. Minute, als es abermals der Youngster Jan Nijenhuis war, der zum 2:1 einnetzen konnte.
Einige Tore mehr sollten jetzt noch im dritten Drittel fallen. Den Torreigen eröffnete dieses Mal nach gerade mal einer gespielten Minute Dominik Lascheit, der erneut für die Crocodiles ausgleichen konnte und den Spielstand auf 2:2 stellte. In der 49. Minute war es abermals der ECH, der durch das 3:2 von Robby Hein in Führung gehen konnte. Die Freude währte allerdings nicht lange, denn ein ums andere Mal bewies Hamburg seine Comeback-Qualitäten. So auch in der 51. Minute, als Verteidiger Fabian Calovi mit dem 3:3 zum wiederholten Male ausgleichen konnte. Die Führung wollten die Indians schnellstmöglich wieder herstellen. In der 56. Minute war es erneut Robby Hein, der dies mit dem 4:3-Führungstreffer erneut ermöglichte. Gut drei Minuten vor Schluss, zu einer äußerst ungünstigen Zeit, musste Thomas Pape wegen einer streitbaren Spielverzögerung auf die Strafbank. Das Powerplay von Hamburg ist wohl zu den besten der Liga zu zählen, so hieß es noch einmal zittern. Das Unterzahlspiel überstanden die Indianer schadlos, sahen sich kurz vor Schluss dennoch in numerischer Unterzahl, denn Hamburgs Coach Jacek Plachta nah nach einer Auszeit gute eine Minute vor Schluss seinen Torwart vom Eis. Der Druck auf Schaffrath im Indians-Tor wuchs. Es waren noch 30 Sekunden auf der Uhr, da hatte Steven Raabe, der heute erneut als Stürmer auflief, die Chance, den Deckel mit einem Empty-Net-Goal draufzumachen, scheiterte aber knapp. Ihre letzten Sekunden nutzten die Crocodiles und erhöhten weiter den Druck auf die Hausherren. Mit der Schlusssirene traf Thomas Zuravlev dann im Nachschuss zum umjubelten 4:4-Ausgleich. Wobei auch nach Spielende noch unterschiedliche Meinungen herrschten, ob erst der Schuss oder erst die Schlusssirene war.
Es ging also in die Verlängerung. Mit drei gegen drei hätten beide Teams das Spiel für sich entscheiden können. Letztendlich war es Rico Rossi, der in der 52. Minute die Crocodiles nicht nur erstmals in Führung bringen konnte, sondern mit seinem Tor den 4:5 Endstand herstellte und den Sieg mit auf die Autobahn gen Hamburg nehmen konnte.
Bereits am Dienstag haben die Hannover Indians die nächste Chance auf einen Sieg, wenn es im dritten und letzten Vorbereitungsspiel gegen die Saale Bulls Halle geht. Das Spiel am Pferdeturm beginnt um 20 Uhr. Eishockey.net ist natürlich mit von der Partie und bietet einen LIVETICKER von diesem Spiel an.