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Interview mit Jussi Rynnäs

Der neue Goalie möchte zeigen, dass er zu den besten gehört

Þ17 August 2019, 10:55
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Krefeld Pinguine
Krefeld Pinguine

Die ersten Tage in der neuen Heimat sind absolviert. Auch den ersten Kontakt mit Fans hat es für die Profis der Pinguine bereits gegeben. Zeit für ein weiteres Spielerportrait: Heute stellt sich Goalie Jussi Rynnäs vor.

Hallo Jussi, was hat Dich von den Pinguinen überzeugt?

Das erste ist, dass ich einige gute Sachen über das neue Team gehört habe. Außerdem habe ich in der CHL einige Male in Deutschland, auch in Krefeld, gespielt und es hat großen Spaß gemacht dort, in dieser Atmosphäre, zu spielen. Die Fans waren so laut, das war phantastisch! Ich mag einfach neue Herausforderungen und Deutschland ist genau das für mich. Die Pinguine haben mir diese Herausforderung geboten. Ich möchte diese  annehmen, freue mich auf eine neue Liga und möchte der Nr. 1-Goalie werden und zeigen, dass ich zu den Besten gehören kann.

Du hast es gesagt: Du hast in der CHL in Krefeld gespielt. Was sind Deine Erinnerungen?

Ich war damals auf der Bank und ich hatte wirklich Zeit, die Atmosphäre zu genießen. Ich habe sehr viel davon mitbekommen und kann mich sehr gut daran erinnern. All die Spiele in Deutschland waren super! Es ist ganz anders, als in Finnland. Die Fankulutur in Deutschland ist hervorragend. Ich mag das wirklich sehr!

Wie lange hast Du denn mit den Verantwortlichen in Kontakt gestanden? Waren es lange Verhandlungen?

Ich weiß nicht, es sind immer ein paar Gespräche, dann überlegt man, was die beste Möglichkeit und der beste Platz ist, für die weitere Karriere. Aber unterm Strich war es eine recht leichte Entscheidung, als ich hörte, dass es eine Chance gibt, in Krefeld zu spielen. Ich musste nicht so lange nachdenken.

Du hast bereits in Finnland, Nordamerika und Russland gespielt. Deutschland ist nun Deine dritte Auslandsstation. Was weißt Du denn schon von Deutschland?

Ich weiß, es ist ein schönes Land. Wir hatten nach dem Spiel in Nürnberg im Vorjahr ein Team-Dinner und daher weiß ich: Das Bier ist ziemlich günstig in Vergleich zu Finnland. [lacht] Aber ja, insgesamt ist es eine schöne Umgebung, ein schönes Land und die Stadien, die ich bisher gesehen habe, sind auch sehr schön. Ich freu mich darauf.

Und von der Liga? Hast Du Dich über die DEL informiert? Wie schätzt Du das Level im Vergleich zur Liiga in Finnland ein?

Ich denke, das Spiel ist ziemlich nordamerikanisch geprägt. Das ist ähnlich wie in Finnland. Ich mag das, wenn es ziemlich intensiv und geradlinig zur Sache geht. Es wird in Deutschland ziemlich offensiv gespielt, nicht so viel Trap und so weiter. Ich mag das sehr und freue mich darauf. Ich mag einfach den Stil des Eishockeys, das hat mir in der CHL sehr gefallen und das war auch ein Grund, warum ich unterschrieben habe.

Gibt es denn Spieler im Kader, die Du persönlich schon gut kennst, mit denen Du vielleicht auch mal zusammengespielt hast?

Ich weiß nicht einmal, ob ich gegen einige von ihnen gespielt habe. Also persönlich kenne ich gar niemanden. Es ist also eine ganz neue Erfahrung.

Inwiefern hast Du über den Sommer und auch davor schon das Team und die Zusammenstellung des Kaders verfolgt?

Ich habe einige Vorstellungen, wie es sein wird, wie das Team aussieht und spielen wird, ja. Ich habe schon einige Zeit Kontakt mit den Pinguinen und als ich hörte, dass die Chance besteht, her zu kommen, habe ich das Ganze ein bisschen verfolgt. Sie hatten einen guten Lauf, hatten ein gutes Team und haben gutes Eishockey gespielt. Aber am Ende hatten sie einige unglückliche und entscheidende Niederlagen.  Also ich kenne den Stil einigermaßen. Wir werden sehen, wie es im kommenden Jahr wird.

Du warst in Finnland im vergangenen Jahr statistisch der zweitbeste Goalie der Liga. Was können die Fans in Krefeld von Dir erwarten?

Mich interessiert eigentlich nur eine Statistik wirklich: Siege. Ich hoffe, ich kann davon viele liefern. Das ist das wichtigste Ziel, viel zu gewinnen. Aber klar, ich versuche, der Typ zu sein, der die Chance liefert, diesen Sieg in jedem Spiel zu erreichen. Das ist das Wichtigste. Das erwarte ich von mir. Welche Werte dann da bei mir stehen, ist mir eigentlich egal.

Dein Team, Kärpät, war das überragende der Saison. Ihr seid mit großem Vorsprung als Erster in die Playoffs gegangen und habt dann im Finale in einer dramatischen Sieben-Spiele-Serie gegen HPK verloren. Wie hast Du die Serie erlebt?

Ich denke HPK hat wirklich gut gespielt. Sie haben einen ähnlichen Stil gespielt, wie das finnische Team bei der Weltmeisterschaft. Sie sind extrem viel gelaufen, haben viel Druck auf den Scheibenführenden gemacht und die Scheibe gut kontrolliert. Am Ende denke ich, dass sie den Sieg verdient haben. Sie haben einfach als Team gespielt und hatten einen unglaublichen Willen, ein unglaubliches Herz. Manchmal passiert so etwas im Sport. Selbst wenn Du die besseren Namen im Team hast, kann das Team mit dem größeren Herz gewinnen. Und ich denke, das soll auch das Ziel in Krefeld im kommenden Jahr sein. Wir werden nicht das Team mit den größten Namen sein. Aber wenn wir das größte Herz haben, dann können wir alles erreichen. Dann wird es eine tolle Saison auch für die Fans.

Du hast die WM angesprochen. Ich gehe davon aus, dass Du sie gesehen hast. Was waren Deine Eindrücke?

Klar habe ich das verfolgt. Aber wirklich in voller Länge habe ich nur die Spiele von Finnland gegen Schweden, Russland und Kanada gesehen. Es war wirklich beeindruckend. Sie hatten drei starke Goalies und waren als Team sehr stark. Sie hatten auch einen guten Stil und ich war sehr froh, das zu sehen. Ich kenne einige Jungs und ich habe mich sehr für sie gefreut. Ebenso den Torwarttrainer und den Co-Trainer. Es war toll zu sehen, wie sie füreinander gearbeitet haben und Schüsse geblockt haben. Das hat Spaß gemacht, zuzuschauen.

In Finnland bist Du 2018 Meister geworden. Es war Dein zweiter Titel nach 2014. Was kannst Du aus dieser Meisterschaftserfahrung ins Team der Pinguine einbringen? In Nordamerika sagt man, Gewinnen ist eine Gewohnheit. Kannst Du die nach Krefeld transportieren?

Ich denke, wenn man über Gewinnen als Gewohnheit spricht, dann ist in Oulu in jedem Fall eine großartige Gruppe von Führungsspielern da. Spieler wie Lasse Kukkonen oder Mika Pyörälä. Das sind Spieler, die das Team mitreißen und sie sind der Grund, warum das Team jedes Jahr aufs Neue so gut ist. Ich hoffe, ich habe einiges von diesen Jungs gelernt und kann das nach Krefeld bringen. Denn sie sind so tolle Leader, machen immer die richtigen Dinge. Ich hoffe wirklich, dass ich da einiges aus Oulu mitbringen kann. Denn das macht die Klasse von Kärpät zu einem großen Teil aus. Ich wäre gern ein Teil einer Mannschaft, die diese Qualität dann nach Krefeld bringt.

Kommen wir ein bisschen zu Dir persönlich. Welches war als Kind Dein Lieblingsteam?

Mein Lieblingsteam war immer die Mannschaft meiner Heimatstadt Pori: Ässät Pori.

Hattest Du denn auch einen Lieblingsspieler, nach dem Du vielleicht auch den Spiel ein bisschen ausrichtest?  

Ich habe viele Goalies angeschaut. Aber es gab einen, der in meiner Jugend in Pori im Tor stand. Kari Takko heißt er. Als ich ein kleiner Junge war, war er der erste Torwart bei Ässät. Er war der erste, zu dem ich wirklich aufgesehen habe und der mein Vorbild war. Aber ich schaue mir jeden guten Goalie an und versuche, mir das beste abzuschauen. Aber ja, Kari Takko war mein erstes Idol als kleiner Junge und er hat in meinem Heimatteam gespielt.

Du bist ein sehr großer Torwart, der einfach viel Tor abdeckt. Bestimmt das auch Deinen Stil?

Als ich jünger war habe ich versucht, sehr schnell zu sein und immer überall zu sein. Aber als ich erfahrener wurde, wurde ich auch ruhiger. Ich denke, ich bin heute ein sehr ruhiger Torwart, der versucht, über Positionsspiel viel zu machen. Ich versuche, meine Größe zu meinem Vorteil zu nutzen und Schützen den Winkel zu nehmen. Aber auf der anderen Seite denke ich, dass ich immer noch ziemlich schnell bin und glaube, ich kann das auch nutzen. Also ich nutze meinen Körper und meine Größe zu meinem Vorteil, verlasse mich aber sicher nicht allein darauf.

Welchen Stil pflegst Du sonst als Goalie? Spielst Du viel mit, oder bist Du eher konservativ und bleibst im Tor?

Ich bin kein wirklich aktiver Torwart. Das ist etwas, was immer so ein bisschen meine Schwäche war. Ich arbeite in den vergangenen Jahren verstärkt daran, hier besser zu werden. Aber es war immer eines der Dinge, mit denen ich nicht so zufrieden war. Ich möchte hier sehr gern besser werden. Dem Team zu helfen, den Puck hinter dem Netz zu stoppen, mitzuspielen. Das ist das modere Torwartspiel. Das habe ich als junger Torwart fast gar nicht gemacht. Jetzt ist es besser, aber nicht so gut, wie ich gern wäre.

Und abseits des Eises? Was bist Du für ein Typ? Was sind Deine Hobbys?

Zumindest in Finnland bin ich ein sehr kommunikativer Typ. Ich scherze gern, bin durchaus aktiv in der Kabine. Ich mache den Jungs gerne ein gutes Gefühl und sorge auch für Lockerheit im Team. Ich bin gern ein guter Typ. Aber wie das in Deutschland wird, das weiß ich noch nicht. Ich meine, ich spreche noch kein Deutsch, auch wenn ich daran im Sommer bereits gearbeitet habe. Und auch auf Englisch ist es etwas anders. Also ich versuche immer, auch ein Teil in der Kabine zu sein und Jungs mitzureißen und für gute Stimmung zu sorgen. Wir werden sehen, wie es wird.

Was sind Deine Hobbys?

Ich spiele mit meine Freunden gern Fußball. Ich mach auch sonst gern andere Sportarten. Ich bin nicht wirklich gut, aber ich mache gern Sport, spiele mit den Kindern. Das sind so die Dinge, die ich gern tue.

Wie hast Du denn den Sommer verbracht?

Ich habe vor allem Zeit mit der Familie verbracht, denn ich weiß, dass das während der Saison nicht so viel sein wird. Also habe ich versucht, viel Zeit mit ihnen zu verbringen, wir haben einige Ausflüge gemacht. Einfach Familienleben und zu sehen, wie die Kinder älter werden. Und ich bin einige Tage vor der offiziellen Anreise nach Krefeld gekommen, um mich einzurichten und mir alles anzusehen.

Jussi, viel Erfolg bei den Krefeld Pinguinen!

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