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Irrer Sieg in Bremerhaven

Þ17 November 2017, 17:46
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Die erste Fahrt nach der Deutschland Cup-Pause war für die THOMAS SABO Ice Tigers gleich die weiteste: Achteinhalb Stunden dauerte die Reise nach Bremerhaven am Mittwoch. Am Donnerstagabend ging es dann endlich wieder um wichtige Punkte. Nichlas Torp, Patrick Köppchen und Marius Möchel kehrten ins Team der Ice Tigers zurück, Tom Gilbert blieb als überzähliger Importspieler genauso daheim wie der am Rücken verletzte Leo Pföderl. Die Ice Tigers erzeugten mit dem ersten Wechsel direkt viel Druck auf das von Tomas Pöpperle gehütete Bremerhavener Tor, brachten den Puck aus kurzer Distanz aber nicht über die Linie. In einem mit großem Tempo geführten Spiel hatte Chris Rumble die erste gute Chance des Spiels, seinen Handgelenkschuss von der linken Seite hielt Andreas Jenike aber sicher (5.). Auf der anderen Seite nahm David Steckel Tomas Pöpperle vor dem Tor die Sicht, John Mitchells Schlenzer von der blauen Linie ging aber knapp am langen Pfosten vorbei (6.). Bei Bremerhavener Überzahl kam Pöpperle etwas zu weit aus seinem Tor, David Steckel ging dazwischen, schoss aber knapp am leeren Tor vorbei (10.). Das Spiel ging hin und her, der Führungstreffer war in der 15. Minute den Gastgebern vorbehalten: Nach einer guten Möglichkeit für John Mitchell, die Pöpperle mit dem linken Schoner gerade so vereiteln konnte, rollte der Gegenangriff über die rechte Seite. Ross Mauermann setzte sich in der Mitte durch, bekam den Pass und lenkte die Scheibe im Fallen genau unter die Latte - 1:0 für Bremerhaven. Da Patrick Reimer kurz darauf mit der Rückhand an Pöpperle scheiterte, blieb es nach 20 Minuten bei der knappen Führung für die Fischtown Pinguins.

Auch im zweiten Drittel hatten die Ice Tigers zunächst die besseren Möglichkeiten. Yasin Ehliz kam mit Tempo ins Bremerhavener Drittel und wurde zu Fall gebracht, der Puck kam aber zum mitgelaufenen Brett Festerling, der nicht lange fackelte und direkt abzog, Pöpperle damit aber nicht überwinden konnte (21.). Eine Minute später spielte John Mitchell schön in den Lauf von Marcus Weber. Der spielte vor dem Tor quer, Marco Pfleger hielt die Kelle rein und lenkte die Scheibe knapp neben das Tor. Aber auch Bremerhaven hatte Möglichkeiten: Nach einem Bully im Nürnberger Drittel parierte Jenike zweimal stark gegen Björn Svensson und Marian Dejdar (23.). In der 28. Minute packte Kevin Lavallée wohl den platziertesten Schuss seiner Karriere aus: Björn Svensson legte ab an die blaue Linie, Lavallée holte aus und jagte den Puck unhaltbar für Jenike genau in den Winkel - 2:0 für Bremerhaven. Als Oliver Mebus wegen Beinstellens auf der Strafbank saß, ließen die Hausherren sogar das dritte Tor folgen. Jan Urbas kam auf Höhe der Torlinie an die Scheibe, zog zum Tor und bezwang Jenike flach durch die Schoner - 3:0 für die Gastgeber. Wer die Ice Tigers nun schon abschreiben sollte, sah sich aber mächtig getäuscht. Innerhalb von gerade einmal 89 Sekunden machten die Ice Tigers aus dem 0:3-Rückstand ein 3:3.

Zunächst leitete Phil Dupuis einen Zwei-auf-Eins-Konter für Nürnberg ein. Brandon Segal kam an die Scheibe, führte sie ins Bremerhavener Drittel und blieb mit einem halbhohen Schuss aufs lange Eck eiskalt - 1:3 aus Nürnberger Sicht (34.). Nur 14 Sekunden später zog John Mitchell von hinter dem Tor nach vorne und überwand Tomas Pöpperle mit einem harten Handgelenkschuss zum 2:3. Wiederum nur 75 Sekunden später durften die Ice Tigers und ihre mitgereisten (und sich mittlerweile im Bremerhavener Fanblock zum gemeinsamen Feiern befindlichen) Fans erneut jubeln. John Mitchell kam mit Tempo über die linke Seite, täuschte einen Schlagschuss an und traf schließlich aus dem Handgelenk zum 3:3. Bremerhaven machte zum Schluss des Mittelabschnitts zwar noch einmal Druck, es blieb aber beim 3:3 nach 40 Minuten. Auch im letzten Drittel hielten beide Teams das Tempo hoch und hatten gute Möglichkeiten. Cody Lampl schoss knapp vorbei (42.), Pöpperle wehrte die Versuche von Patrick Reimer (44.) und Oliver Mebus (47.) ab. Auch die Möglichkeiten von Milan Jurcina (52.) und Taylor Aronson vor dem Tor (53.) entschärfte der tschechische Schlussmann der Pinguins. In der 58. Minute ging Bremerhaven dann äußerst umstritten in Führung. Jordan Owens streckte Taylor Aronson vor dem Tor mit einem Crosscheck nieder, kam dadurch an die Scheibe und besorgte die 4:3-Führung für Bremerhaven, weil die Schiedsrichter in dieser Szene keine Strafe erkannten.

Die Ice Tigers ließen sich aber auch durch diesen Rückstand nicht unterkriegen. Patrick Reimer setzte Oliver Mebus mit einem herrlichen Pass in Szene, der Verteidiger lief alleine auf Pöpperle zu und blieb eiskalt - 4:4-Ausgleich für die Ice Tigers nur 26 Sekunden später. Mehr passierte bis zum Ende der regulären Spielzeit nicht mehr, auch in der Verlängerung kam es zu keiner Entscheidung. Somit ging die Partie ins Penaltyschießen. Als zehnter Schütze lief John Mitchell an, tanzte Pöpperle wunderschön aus und sicherte seinem Team in einem irren Spiel mit seinem dritten Treffer den Zusatzpunkt.

Weiter geht's für die Ice Tigers am Sonntag um 14 Uhr mit dem Family Day gegen die Straubing Tigers mit anschließendem Teddy-Bear-Toss.

 

eishockey.net / PM Nürnberg

 

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