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Iserlohn: Mason und Mende ziehen Detailfazit

Þ26 April 2013, 08:35
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Schon damals kündigte Clubchef Wolfgang Brück an: „Diese Analyse ist nicht mit dem heutigen Tag beendet, sie wird fortgeschrieben werden, abseits der Fanstammtische aber insbesondere im Hinblick auf die Gesamtausrichtung des Clubs.“ Am gestrigen Nachmittag haben die Iserlohn Roosters den nächsten Schritt gemacht. Diesmal stellte sich die sportliche Leitung der Sauerländer, Manager Karsten Mende und Coach Doug Mason den Fragen der heimischen Medien.

Zentrales Thema war auch in diesem Gespräch noch einmal das frühe Hauptrunden-Aus, das beide in unmittelbaren Zusammenhang mit der Tiefe und der Qualität des Kaders bringen. „Fakt ist, dass unser Powerplay nicht unseren Wünschen entsprochen hat, dass unser Bullyspiel alles andere als zufriedenstellend war, dass wir zu viele Schüsse auf unser Tor bekommen haben. Das Penaltykilling war in der prozentualen Bewertung klar verbesserungswürdig, aber nicht so schlecht, wie mancher es sehen möchte, insbesondere, wenn man die zahlreichen Gegentore in 3:5-Situationen betrachtet“, so Manager Karsten Mende. Diese Tatsachen seien daran festzumachen, dass die Roosters in der vergangenen Saison mit dem kleinsten Etat der gesamten Liga an den Start gegangen seien. „Beweis für diese These ist auch ein weiteres wichtiges Thema: Unsere Führungsspieler haben bis zur Olympia-Qualifikationspause überragendes Eishockey gespielt, insbesondere Michael Wolf und Mike York haben uns mit ihrem Können getragen, sie konnten aber am Ende, auch aufgrund des Kaders, nichts mehr zusetzen. Zudem ist unser „Secondary Scoring“, also Treffer aus der zweiten Reihe fast weggefallen. Die Abgänge von Hackert, Spina, Fretter und Co. waren nicht zu kompensieren, unsere Leistung an der blauen Linie zu schwach und ohne Alternative. Das habe auch Michael Wolf nach der Saison unterstrichen, als er im Abschlussgespräch betont habe: „Wir haben alles erreicht, was möglich war“, ergänzt Mason.

Von Fehlern spricht sich Karsten Mende nicht frei, die er aus seiner ganz persönlichen Sicht gemacht habe. „Lepine hätte man sich schenken können – jetzt zum Ende der Saison betrachtet. Da hätten wir lieber Dieter Orendorz die Eiszeit gegeben. Allerdings zum Zeitpunkt der Verpflichtung, mit Blick auf die Verletzungssituation, habe man die Situation anders betrachtet.“ Eine Fehleinschätzung sei auch Colin Stuart gewesen. „Wir haben ihn gesehen und erhofft, dass er in der gesamten Saison die Leistung abrufen kann, die er an den ersten beiden Wochenenden gebracht hat, deshalb haben wir ihn geholt!“ Warum es nicht so war, hat Mason für sich herausgefunden. „Spieler aus Nordamerika wollen in die NHL. Kommen sie nach Europa, versuchen sie oft ihren meist sehr erfolgreichen Spielstil zu verlassen und Eishockey zu zelebrieren, das geht oft schief – so wie im Fall Stuart. Hätten wir die Chance gehabt, ihn mit in die Vorbereitung zu ziehen, hätte das vielleicht anders ausgesehen.“

Deshalb sei auch die Entscheidung gefällt worden, am 06. August, wenn die ersten Spieler wieder am Seilersee ankommen würden, mit einer kompletten Mannschaft und neun Ausländern in die Saison zu gehen. „Wolfgang Brück hat bereits seine Meinung dazu gesagt, die sich mit unserer eigenen vollauf deckt. Wir hätten es auch gern schon im vergangenen Sommer so gemacht, leider ist es aufgrund der Rahmenbedingungen und des kleinen Etats nicht möglich gewesen“, so Mason weiter. In diesem Jahr ist es etwas anders. Zwar werden die Sauerländer im DEL-Vergleich erneut mit einem der kleineren Etats in die Spielzeit gehen, das Budget ist aber bereits jetzt fest definiert. „Wir liegen etwas über dem Etat, den wir zum Ende der vergangenen Spielzeit ausgeben konnten, haben jetzt aber die Chance mit der Gesamtsumme im Sommer zu agieren! Damit wollen wir versuchen eine Mannschaft zu entwerfen, die weiterentwickelt ist!“ Genau aus diesem Grund haben sich die Roosters auch von Mark Ardelan und Robert Hock getrennt. Mende: „Beide Spieler haben viel für uns geleistet, wir wollen aber versuchen, einen neuen, wenn möglich stärkeren Akzent ins Team zu integrieren, denn wir hoffen die zehn letzten Saisonspiele im kommenden Jahr anders erleben!“ In diesem Zusammenhang weist der Manager noch einmal auf die positiven Eindrücke hin, die er von den Fans gesammelt hat: „Ich hätte mich auch geärgert, kann unsere Fans verstehen. Die Stimmung in der Halle war trotz des Saisonendes bemerkenswert.“ In den bald folgenden Fanstammtischen wird Manager Karsten Mende natürlich Fragen der Fans zur vergangenen Spielzeit beantworten, jetzt aber gelte es auch, im Tagesgeschäft wieder den Blick nach vorne zu richten.

Spätestens zu Beginn der kommenden Woche werden die Sauerländer ihren zweiten Neuzugang der Öffentlichkeit präsentieren. Thomas Holzmann und Matt Tomassoni stehen weiterhin mit den Roosters in Kontakt, eine Entscheidung aber ist bei beiden Spielern noch nicht gefallen. „Wir wissen um die Qualitäten beider, müssen aber sinnvoll agieren und deshalb noch einige weitere Rahmenbedingungen klären“, erklärt Mende. Es sei ihm aus seiner Sicht gelungen, für die Abgänge von Hock und Wörle gute deutsche Spieler zu finden. Den Mittelstürmer-Part von Robert Hock solle zukünftig ein ausländischer Spieler übernehmen. Langfristige Verträge werde es zukünftig nur für deutsche Akteure geben. „Ich habe aus den Fällen Insana und Peltier gelernt, dass gute Ansätze keine langfristig herausragenden Spieler machen müssen.“ Außerdem werden die Sauerländer, wenn möglich mit einem deutschen Back-Up-Goalie in die Saison gehen, der in jedem Fall die Qualität haben soll, Sébastien Caron im Tor der Roosters würdig zu vertreten. „Es gibt eine Option, wir hoffen, dass sie realistisch wird“, so Mason.

Wie genau die Kooperation mit dem Nachwuchs verbessert wird, um eine DNL-Mannschaft in Iserlohn zu realisieren und die Zusammenarbeit mit dem EV Duisburg auch im Hinblick auf ein Nachwuchskonzept gelebt wird, werden die Roosters später im Sommer im Detail vorstellen.

eishockey.net / PM Iserlohn Roosters

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