Iserlohn zu Gast in Fischtown

Am heutigen Sonntag empfangen die Fischtown Pinguins die Iserlohn Roosters um 14:00 Uhr in der Eisarena Bremerhaven. Nach der Torgala in Nürnberg sind die Pinguins nun auf Platz zwei der Tabelle vor gerutscht. Die Gäste vom Seilersee dagegen bleiben nach der gestrigen Heimniederlage gegen Frankfurt auf dem vorletzten Platz der Tabelle. Bisher konnte das Team von Trainer Doug Shedden erst zwei Punkte nach Penaltyschiessen in Augsburg einfahren.

Die Iserlohner erlebten in der vergangenen Saison eine emotionale Achterbahnfahrt, bei der am Ende doch noch der Klassenerhalt heraussprang. Insbesondere Trainer Doug Shedden schaffte es, das verunsicherte Team mit der schlechtesten Defensive der Liga aus dem Tabellenkeller zu führen. Er brachte den Spielern das Selbstvertrauen zurück und so starteten die Roosters eine Aufholjagd und belohnten sich schließlich am vorletzten Spieltag mit dem Klassenerhalt. Folgerichtig hielt man am Trainer fest und wagte zur neuen Saison einen Neustart. Mit 14 Abgängen krempelte man das komplette Team um. Im Tor setzen die Verantwortlichen weiterhin auf den Routinier Andreas Jenike, der gerade zum Saisonendspurt Höchstleistungen ablieferte. Als Back-Up steht Hendrik Hane von der DEG nun zur Verfügung, der sich in Iserlohn mehr Spielpraxis erhofft als zuletzt. In der Verteidigung gelang es trotz guter Angebote, den 24-jährigen Colin Ugbekile zu halten, der in der vergangenen Saison zum besten Verteidiger der Iserlohner avancierte. Allerdings fehlt neben ihm ein weiterer Offensiv-Verteidiger. Denn mit Stanislav Dietz, Colton Jobke, Johannes Huß und Zach Osburn kommen eher körperlich robuste Spieler ins Team, die eher Defensivakteure sind.

Im Angriff kann Trainer Shedden weiterhin auf seine Paradereihe Tyler Boland, Eric Cornel und Michael DalColle setzen. Die drei kamen in der Vorsaison auf 116 Scorerpunkte und waren damit ein Garant für den Klassenerhalt. Der Sturm der Roosters ist komplett nordamerikanisch geprägt. Mit Brayden Burke, Shane Gersich und Brandon Troock kommen drei DEL-unerfahrene Spieler nach Deutschland. Letztgenannter Troock soll vor dem gegnerischen Tor viel Gefahr ausstrahlen. In der vergangenen Saison kam er für Stockholm in der zweiten schwedischen Liga auf 31 Punkte in 43 Spielen. Ebenfalls neu im Kader ist Jake Virtanen, der von Bremerhaven ligaintern an den Seilersee wechselte. Auf dem deutschen Sektor können die Iserlohner weiterhin auf Taro Jentsch und Sven Ziegler bauen. Nach sechs Spielen in der laufenden Saison ist die Defensive der Gäste die Achillesferse. Mit 25 Gegentreffern hat man bereits die drittmeisten Gegentreffer erhalten nach Düsseldorf und Nürnberg. Bester Scorer ist Sven Zeigler, der drei Tore selber erzielte und drei weitere vorbereitete. Gegen die Roosters müssen sich die Pinguins in Unterzahl vorsehen. Mit 31,58 Prozent stellen sie das beste Powerplay der Liga, aber mit 65,22 Prozent das zweitschlechteste Unterzahl. Mit knapp über 12 Strafminuten pro Spiel kassieren sie nach Augsburg und Wolfsburg die meisten Strafen nach sechs Spielen.

Nach zuletzt zwei Auswärtssiegen in Serie möchten die Mannen um Kapitän Jan Urbas weiter in der Erfolgsspur bleiben. Ein Garant im bisherigen Saisonverlauf ist die starke Defensivleistung des Teams. Pro Spiel gab es erst einen Gegentreffer und man kassierte bisher nie mehr als zwei Gegentore. In Unterzahl konnte man weiterhin die weiße Weste behalten und kassierte noch keinen Gegentreffer. Das zuletzt stotternde Powerplay kommt nun auch langsam in Fahrt und so liegt der Prozentwert bei 19,05 Prozent. In Nürnberg konnte man zwei Treffer in Überzahl erzielen. Nach seinem Shutout in Nürnberg könnte Maximilian Franzreb auch morgen zwischen den Pfosten stehen. Er kam bei den Ice Tigers zu seinem ersten Zu-Null-Spiel der Saison. Neuzugang Joose Antonen konnte in der Reihe mit Markus Vikingstad und Max Görtz erste Eindrücke in der DEL sammeln und war auch gleich mit zwei Vorlagen beteiligt. Er wird sicher auf sein erstes Tor vor heimischer Kulisse brennen. Beim Einsatz von Justin Büsing steht noch ein Fragezeichen. Er verletzte sich kurz vor Ende des zweiten Drittels in Nürnberg und musste in der Kabine bleiben. Für ihn könnte Marat Khaidarov die dritte U23-Stelle im Line-Up einnehmen. Nach den vielen vergebenen Torchancen in Düsseldorf konnte man mit der Chancenverwertung in Nürnberg mehr als zufrieden sein. Allerdings werden die Roosters mit ihrer aggressiven Spielweise dagegen setzen und die Torgala sollte schnell aus den Köpfen der Pinguins wandern.