Der Ex-Meister aus dem Ellental agierte aus einer sicheren Defensive, die von den routinierten Verteidigern angeführt wurde, beide Mannschaften neutralisierten sich weitgehend gegenseitig. Die erste gute Chance durch die Joker vergab der freistehende Nelson, dessen scharfen Schlenzer Goalie Charpentier vereitelte. Im einzigen Überzahlspiel des ersten Drittels zeigten die Rot-Gelben sehenswerte Kombinationen, schafften es allerdings nicht, gute Chancen durch Daniel Menge zu verwerten, der eine scharfe Hereingabe von Leisenring nicht richtig kontrollieren konnte und Sekunden später doppelt Pech hatte, da sein Schlenzer aus spitzem Winkel zuerst an den linken und anschließend an den rechten Pfosten prallte.
Nach zehn Minuten hatten die Gäste ihre gefährlichste Phase. Bei einem Konter brachte Rob Brown im letzten Moment noch seine Kelle dazwischen. Zwar lag der Puck zwei Minuten später im Kaufbeurer Kasten, doch der österreichische Schiedsrichter versagte dem Treffer zurecht die Anerkennung, da das Tor mit hohem Stock erzielt wurde.
Auch im zweiten Drittel waren die Joker optisch überlegen, ließen es allerdings an der letzten Genauigkeit und Konsequenz vermissen. Zudem zeigte sich Goalie Charpentier von seiner besten Seite. Doch plötzlich hatten die Gäste auf der Gegenseite zwei Riesenchancen durch Schmid, der einen scharfen Querpass neben den Kasten setzte sowie Ex-Joker Daniel Oppolzer, dem Stefan Vajs den Winkel hervorragend verkleinerte.
Was sich hier schon abgezeichnet hatte, sollte Sekunden später nicht mehr zu verhindern sein. Nach einem Querpass vor das Jokergehäuse lag der Puck plötzlich zum 0:1 in den Maschen. Nur Sekunden später waren die Gäste erneut wacher. Patrick Schmid fälschte prima einen Schuß ab, doch Stefan Vajs bewahrte seine Mannschaft reaktionsschnell vor einem höheren Rückstand. Doch nur eine Minute später war es schließlich doch passiert. Heatley nutzte einen Abpraller zum 0:2, das dem Spielverlauf bis dahin nicht entsprach. Wütende Joker drängten in der Folge vehement auf den Anschlusstreffer, der trotz guter Chancen weder durch eine Direktabnahme von Leisenring noch dem frei vor dem Tor daneben zielenden Kapitän Christof Assner gelang. Zudem traf Levi Nelson erneut den Pfosten des Bietigheimer Tores.
Irgendwie wollte der Puck einfach nicht über Linie. Die Gäste erarbeiteten sich auch im Schlußdrittel mit Entlastungsangriffen immer wieder gute Chancen durch Fenton und Tepper, die auch aufgrund einem aufmerksamen Stefan Vajs im Kaufbeurer Kasten nicht genutzt wurden. Auf der anderen Seite dagegen immer das gleiche Bild. Der Wille war den Jokern nicht abzusprechen, doch fehlte es letztlich an der Konsequenz und am nötigen Quäntchen Glück. Es schien, als ob die Joker noch stundenlang hätten weiter spielen können, ohne zum Torerfolg zu kommen. Nachdem Ken Latta kurz vor Schluß noch Stefan Vajs zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis beorderte, kassierten die Joker sogar noch das 0:3 ins leere Tor durch Herbst.
Gästetrainer Gaudet war in der anschließenden Pressekonferenz sichtlich erleichtert über den wichtigen Sieg, da er viele Chancen der Hausherren gesehen hatte. Zudem profitierte sein Team vom Glück bei einigen Pfostenschüssen sowie von einer starken Torhüterleistung.
Ken Latta bemängelte die schlechte Chancenverwertung, die letztendlich von den Gästen bestraft wurde. Dennoch blickte der Jokercoach bereits auf das nächste Spiel am Sonntag beim bayerischen Rivalen, den Landshut Cannibals.
eishockey.net / PM Kaufbeuren
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