Nach einer kurzen Abtastphase entwickelte sich einen rasante Playoffpartie zwischen den beiden Mannschaften. Die Joker hatten nach anfänglichen kleinen Schwierigkeiten dann sogar die besseren Chancen. Sami Blomqvist scheiterte nach gut neun Minuten mit einem Handgelenkschuss am Pfosten und fast im Direkten Gegenzug verzog Robbie Czarnik knapp aus zentraler Position vor ESVK Torhüter Stefan Vajs. In der 14. Spielminute bekam der ESVK einen Penaltyschuss zugesprochen. Alexander Thiel war auf und davon und konnte von Kilian Keller nur noch mit unfairen Mitteln gestoppt werden. Den fälligen Penaltyschuss vergab dann aber ESVK Top-Scorer Sami Blomqvist und verpasste somit die große Möglichkeit auf die Führung für die Wertachstädter. Nur wenige Augenblicke später hatte Towerstars Schlussmann Jonas Langmann das Glück des Tüchtigen, als ein abgefälschter Schuss von Markus Lillich auf der Torlatte landete und danach auf das obere Tornetz zurück fiel. Die Hausherren hatten Sekunden vor der Pause im Powerplay noch die top Möglichkeit auf ihren ersten Treffer, aber ESVK Stürmer Florian Thomas rettete für seinen schon geschlagenen Torhüter auf der Torlinie und verhinderte somit den Führungstreffer für die Ravensburger mit dem ertönen der Pausensierene.
Das zweite Drittel begannen die Joker seht gut. Enden sollte diesen mit einem großen Schock. Aber der Reihe nach. Die Towerstars konnten nach 24 Minuten in Führung gehen. Dem Treffer war ein klares Foulspiel an Stefan Vajs vorausgegangen. Die Schiedsrichter konsultierten auch den Videobeweis. Nach dem das Foul aber außerhalb des Torraums geschah, mussten die Schiedsrichter den Treffer aber anerkennen, da dies im Videobeweis nicht nachträglich bewertet werden darf. Torschütze war Robin Just. Die Allgäuer hatten dann in einem ersten Powerplay reihenweise Möglichkeiten den Ausgleichstreffer zu erzielen. Daniel Oppolzer scheiterte zwei Mal am starken Jonas Langmann, Branden Gracel verzog genauso knapp wie Sami Blomqvist und zu allem Überfluss scheiterte Joey Lewis mit einem Hammer von zwischen den beiden Bullykreisen am Pfosten. Nach dem Towerstars die zwei Minuten überstanden hatten, ging es schnell in die andere Richtung. Nach dem Stefan Vajs zwei Schussversuche parieren konnte, rettete Steven Billich bei einer drei auf eins Situation spektakulär gegen den frei stehenden Jakub Svoboda. Auch ein weiteres Powerplay könnten die Joker nicht in einen Treffer umwandeln und es schien schon so als sei das Tor der Ravensburger heute vernagelt. Bis in der 38. Minute Lubomir Stach Markus Lillich auf die Reise schickte und der Kaufbeurer Stürmer versenkte seinen Alleingang eiskalt zum 1:1 Ausgleichstreffer. Dieser war zu diesem Zeitpunkt auch mehr als verdient. Und dann kam die 40. Spielminute. 0,1 Sekunden vor der Pausensierene streckte Kilian Keller Steven Billich mit einem Check gegen den Kopf nieder. Der Kaufbeurer Stürmer war daraufhin für eine längere Zeit bewusstlos. Nach gut 10 Minuten wurde Billich auf einer Trage vom Eis gebracht und mit dem ein getroffenen Rettungswagen in das Krankenhaus eingeliefert. Zu allem Überfluss musste ESVK Trainer Andres Brockmann dann auch noch auf Verteidiger Simon Schütz verzichten. Für den Förderlizenzspieler vom ERC Ingolstadt spielte ab dem dritten Drittel dann Daniel Haase an der Seite von Denis Pfaffengut.
Das dritte Drittel ist einigermaßen schnell erzählt. Die Ravensburger waren das tonangebende Team und Stefan Vajs musste mehrfach mit starken Paraden eingreifen. Die beste Chance hatten aber wiederrum die Rotgelben. Branden Gracel war in der 48 Minute frei durch und wurde von Ondrej Pozivil gefoult. Im Duell Torhüter gegen Stürmer, dieses Mal trat Bränden Gracel an, behielt aber wiederum Jonas Langmann die Oberhand. In einem Überzahlspiel für die Hausherren gut vier Minuten vor dem Ende stand wiederum Stefan Vajs im Mittelpunkt. Der Kaufbeurer Torhüter sicherte seinem Team dabei weiter das Unentschieden und es ging langsam aber sicher auch die Verlängerung zu.
In der erste Verlängerung waren die Ravensburger mit fortlaufender Spielzeit klar tonangebend. Stefan Vajs musste mehrfach starke Parade – unter anderem mit einem überragenden Save mit der Fanghand gegen Andreas Driendl - und seinen Mitspielern merkte man mehr und mehr den Kräfteverschleiß der letzten Wochen an. Aber auch in der ersten Verlängerung sollte kein Treffer fallen und es ging nach einer weiteren Pause in die zweite Overtime.
In der zweiten Verlängerung sollte den Hausherren dann der Siegtreffer gelingen. Mathieu Pompei nagelte die Scheibe in der 87. Minute aus kurzer Distanz in das linke Kreuzeck und erlöste sein Team mit dem entscheidenden Treffer. Somit kommt es am Freitag um 19:30 Uhr bei einem Serienstand von 1:0 für die Towerstars zum zweiten Halbfinalspiel in der Kaufbeurer erdgas schwaben arena.
Tore:
1:0 (24.) Robin Just (Kilian Keller, Andreas Driendl)
1:1 (38.) Markus Lillich (Lubomir Stach)
2:1 (87.) Mathieu Pompei (Robin Just, Andreas Driendl)
Strafen: 31 - 10
Hauptschiedsrichter: Roland Aumüller, Lukas Kohlmüller
Linienschiedsrichter: David Tschirner, Michael Zettl
Zuschauer: 3.418 (ausverkauft)