Der ERC Ingolstadt hat auch das zweite Heimspiel der neuen DEL-Saison verloren. In einem engen Spiel gegen die Krefeld Pinguine mussten die Panther das entscheidende Tor erst gut zwei Minuten vor Schluss hinnehmen. Am Ende stand eine bittere 5:4-Pleite
Wer nach viereinhalb Minuten von einem entspannten Abend und einem ungefährdeten Sieg des ERC ausging, war in der Arena sicher in der Überzahl. Zu diesem Zeitpunkt führten die Hausherren nämlich bereits mit 2:0. Zunächst traf Hans Detsch zur ERC-Führung (4.) und nur eine Zeigerumdrehung später zimmerte Matt Bailey die Scheibe in die Maschen, nachdem er über Wayne Simpson und Brett Olson schön freigespielt wurde. Krefelds Trainer Brandon Reid reagierte nach dem zweiten Gegentreffer sofort und nahm eine Auszeit.
Diese Maßnahme sollte seine Wirkung nicht verfehlen. Innerhalb von 62 Sekunden schlugen die Pinguine zweimal zu und stellten wieder auf Null. Zunächst entwischte Ex-Panther Laurin Braun Sean Sullivan nach einem groben Stellungsfehler des Verteidigers und versenkte die Scheibe hinter Goalie Timo Pielmeier (8.). Bei einem schnellen Angriff traf Daniel Pietta per Rückhand in den Winkel. Vorausgegangen war ein schwacher Backcheck der Ingolstädter Offensivspieler.
Die Panther zeigten sich merklich beeindruckt vom Doppelschlag der Rheinländer und konnten ihr starkes Spiel aus den ersten fünf Minuten nicht weiter durchziehen. Stattdessen verflachte die Partie bis zur Pausensirene.
Im Mittelabschnitt starteten die Oberbayern zwar schwungvoll und erspielten sich schnell ein deutliches Übergewicht, konnten Jussi Rynnäs zwischen den Krefelder Pfosten aber nicht überwinden. Die besten Chancen hatten Tim Wohlgemuth und Brandon Mashinter. Gegen Drittelende hatten die Blau-Weißen allerdings sogar Glück, als Phillip Bruggisser im Powerplay (Simon Schütz saß in der Kühlbox) mit seinem Hammer von der blauen Linie am Lattenkreuz scheiterte.
Im Schlussabschnitt ging es dann hin und her. Zunächst traf Jerry D'Amigo 55 Sekunden nach Wiederbeginn im Nachschuss zur erneuten Führung. Doch diese hat keine 90 Sekunden Bestand, ehe Vincent Saponari ausglich. Doch die Panther gingen zum dritten Mal in Front. Wieder war es D'Amigo, der nach einem Elsner-Schuss den Abpraller verwertete (45.). In einem Powerplay kamen die Pinguine wieder zurück. Chad Costello kam nach einem Abpraller von Pielmeier etwas unverhofft an die Scheibe und schob mühelos ein (51.). Den entscheidenden Wirkungstreffer setzte KEV-Kapitän Daniel Pietta gut zwei Minuten vor der Schlusssirene. Mit einem langen Pass in die Schnittstelle der beiden Verteidiger war die gesamte Ingolstädter Defensive ausgehebelt. Der Nationalspieler stürmte auf Pielmeier zu und ließ sich nicht zweimal bitten - 5:4 für die Gäste. Gleichzeitig der Endstand.
STIMMEN ZUM SPIEL
ERC-Trainer Doug Shedden: "Es ist ein frustrierender Abend für uns. Wir haben die schnelle Führung viel zu schnell abgegeben und nach dem 3:2 durch D'Amigo im nächsten Wechsel den Ausgleich kassiert. Das nimmt natürlich das Momentum komplett von unserer Seite. Einige Spieler müssen besser spielen und fokussierter sein. Vor allem im Defensivspiel. 14 Gegentore in drei Spielen sind natürlich viel zu viel."
KEV-Trainer Brandon Reid: "Es war ein harter Kampf, aber ich freue mich über die ersten drei Punkte, nachdem wir in den ersten beiden Spielen Punkte weggegeben haben, die wir schon in unserer Tasche wähnten. Ingolstadt hat viel Speed und hat uns im Mittelabschnitt in unserem Drittel immer wieder eingeschnürt. Aber wir haben gut gekämpft und unsere Special-Teams waren heute ein Schlüsselfaktor."
Panther-Stürmer Jerry D'Amigo: "Wir waren heute eigentlich das bessere Team, aber haben einige Schlüsselsituationen für Krefeld zugelassen. Das sitzt natürlich bei jedem in der Kabine jetzt tief."