Der EC-KAC startete am Sonntag zum erst dritten Mal in seiner Klubgeschichte mit einer Heimniederlage in eine „Best-of-Seven“-Serie, die Rotjacken sind daher im zweiten Viertelfinalspiel gegen die Pioneers Vorarlberg in der Fremde gefordert, um sich den Heimvorteil in diesem Playoff-Duell zurückzuholen.
Der EC-KAC hat mit 183 immer noch die deutlich meisten Saisontreffer aller ICE-Teams erzielt, blieb am Übergang vom Grunddurchgang zu den Playoffs aber in zwei aufeinanderfolgenden Spielen ohne Torerfolg – zum erst dritten Mal im Verlauf seiner 1.401 Partien seit Liga-Neugründung im Jahr 2000. Die Rotjacken unterlagen am Sonntag zum Viertelfinalauftakt den Pioneers Vorarlberg zu Hause mit 0:2 und benötigen damit zumindest einen Auswärtssieg, um sich für das Halbfinale zu qualifizieren. In einer „Best-of-Seven“-Serie sahen sich die Klagenfurter in ihrer Klubgeschichte bislang 14 Mal einem 0:1-Defizit gegenüber, in sechs dieser Fälle konnten sie die Konfrontation letztlich noch zu ihren Gunsten drehen. In der Fremde präsentierte sich der Rekordmeister in den vergangenen Wochen und Monaten recht stabil: Seit Anfang Dezember fuhr er in neun seiner zwölf Auswärtsspiele Siege ein. Steigern muss sich Rot-Weiß im Powerplay: Sowohl gegen Bolzano/Bozen in der letzten Partie des Grunddurchgangs als auch gegen die Pioneers im ersten Viertelfinalspiel ließ der EC-KAC fünf Überzahlmöglichkeiten ungenutzt. Die zehn Phasen numerischen Vorteils unmittelbar davor hatten noch in fünf Torerfolgen gemündet.
Die Pioneers Vorarlberg konnten ihre erste Playoff-Begegnung seit ihrem Einstieg in die win2day ICE Hockey League im Jahr 2022 am Sonntag gleich für sich entscheiden: Gestützt auf ein kompaktes Defensivkonzept, das es dem zudem in seinem Spiel sehr unpräzisen Grunddurchgangssieger schwer machte, in die gefährlichen Zonen vorzustoßen (fünf Torschüsse aus dem Slot, Negativrekord des EC-KAC in der laufenden Saison, Anm.), siegten sie auswärts in Klagenfurt mit 2:0. Nach dem Heimsieg gegen den HC Pustertal in der letzten Runde der Regular Season und den beiden Erfolgen gegen den HC Innsbruck in den Pre-Playoffs stellte das Shutout in der Heidi Horten-Arena den bereits vierten Sieg in Serie für das Team von Head Coach Dylan Stanley dar. Die Vorarlberger haben damit vorerst das Heimrecht auf ihrer Seite und können zudem auf eine günstige Prognose für den weiteren Serienverlauf verweisen: In der Geschichte von Österreichs höchster Spielklasse gingen 82 von 123 ausgetragenen „Best-of-Seven“-Duellen an jenes Team, das die erste Partie gewinnen konnte. Im ersten Viertelfinalspiel zeichnete die Pioneers insbesondere ihre Zielstrebigkeit und der häufig gefundene Weg zum schnellen Abschluss aus, jede Puckbesitz-Sequenz in der Offensivzone war im Schnitt um 26,0 Prozent kürzer als jede des EC-KAC.
Personelles:
Der EC-KAC muss auch im zweiten Viertelfinalspiel auf Raphael Herburger verzichten. Der Mittelstürmer steht nach muskulären Problemen zwar wieder im leichten Eistraining, die medizinische Abteilung gab jedoch bislang noch kein grünes Licht für die Rückkehr in den Spielbetrieb. Die Reise nach Vorarlberg haben Montagmittag also exakt jene 22 Cracks angetreten, die beim Serienauftakt am Sonntag im Lineup standen. Zusätzlich ist bei mehrtägigen Auswärtstrips in den Playoffs wie üblich ein Emergency Goalie (im aktuellen Fall Ralf Kropiunig) mit an Bord.
„Wir starteten vielleicht etwas zu emotional in die Partie am Sonntag, wir waren im ersten Drittel zu undiszipliniert und spielten nicht jenes Eishockey, das wir uns vorgenommen hatten. Es lang nicht am Einsatz, wir haben alles probiert und jeder wollte unbedingt gewinnen – vielleicht sogar etwas zu viel und das hat für ein wenig Verkrampfung gesorgt. Aber nach Spiel eins wissen wir, an was es gelegen hat, wir haben das analysiert und können es in der zweiten Partie nur besser machen.“
„Die Spielweise der Pioneers hat uns nicht überrascht, schon während der Saison waren sie in Partien gegen uns immer sehr gut strukturiert. Sie waren defensiv gut organisiert und machten zu fünft den Raum vor dem eigenen Tor dicht. Jetzt liegt es an uns, in diesen Bereich reinzukommen, vor David Madlener für Verkehr zu sorgen und die Scheiben aufs Tor zu bringen.“
„Ich glaube, dass es zu sehr großen Teilen an uns selbst liegt, eine Verbesserung herbeizuführen. Wir hatten am Sonntag zu viele Fehlpässe, waren zu schlampig in der neutralen Zone, nicht stark genug im Forecheck. Das sind allesamt Dinge, die in unserem Einflussbereich liegen und die wir im zweiten Spiel besser machen müssen.“
„Wir glauben an uns, jeder glaubt an den Spieler neben sich. Das ist das Wichtigste: Keiner in der Kabine steckt auf und wir wissen sehr genau, was wir können. Das haben wir über die gesamte Saison hinweg gezeigt und ich glaube nicht, dass eine Niederlage daran etwas ändert.“