Nun also geht es für unsere Lausitzer Füchse in die Schlachten um den Verbleib in Liga zwei. In der ersten Runde duellieren sich die Weißwasseraner mit den Tölzer Löwen. Playdowns waren ja noch nie ein Zuckerschlecken. Allerdings darf man die Oberbayern durchaus als besonders unbequemen Gegner einstufen. Bekanntermaßen ist es für Trainer Kevin Gaudet und seine Mannschaft ziemlich unerheblich, ob sie mit einem vollen oder einem dezimierten Kader antreten. Die Buam spielen einfach ihr Spiel. Deshalb wird aus Sicht der Füchse wichtig sein, sich nicht vom eigenen Game-Plan abbringen zu lassen und die eigenen Stärken auszuspielen. Wenn die "schönste Jahreszeit" im Eishockey beginnt, geht es an sich ja darum, möglichst lange zu spielen und vor allem die letzte Partie zu gewinnen. Normalerweise ist man dann Meister. Für unsere Blau-Gelben aber heißt es, so schnell als machbar die Saison zu beenden, gleichfalls mit einem Sieg im letzten Match. Dann wäre die DEL2 für ein weiteres Jahr gesichert. Und nichts anderes ist das Ziel. Die Serie beginnt am 16.03.2022 um 19.30 Uhr mit dem Auswärtsspiel in der Tölzer RSS-Arena. Unser erstes Heimspiel der Serie findet am 18.03.2022 um 19:30 Uhr in der Eisarena Weißwasser statt. Der Zutritt erfolgt für alle Besucher nach der 3G-Regelung. Weitere Informationen sind in unseren Besucher- und Hygienevorschriften nachzulesen.
Modus und Spielplan
Gespielt wird in der Serie „Best of seven“. Vier Siege sind nötig, um den Klassenerhalt zu verbuchen. Der Verlierer der ersten Serie muss in der zweiten Playdown-Runde gegen den Verlierer aus der Paarung Bayreuth Tigers gegen Selber Wölfe antreten. Wer in der zweiten Serie unterliegt, steigt ab. Weil die "Buam" nach der Hauptrunde vor unseren Lausitzern platziert waren, findet das erste Spiel am Mittwoch, den 16.03.2022, in Bad Tölz statt. Die Oberbayern hätten damit im Fall der Fälle auch das Heimrecht in einem siebten und damit entscheidenden Match. Zunächst im Zwei-Tages-Rhythmus werden die ersten vier Begegnung ausgetragen: am Freitag, den 18.03.2022, ab 19.30 Uhr in Weißwasser; am Sonntag, den 20.03.2022, um 17.00 Uhr in Bad Tölz und am Dienstag, den 22.03.2022, um 19.30 Uhr wieder in Weißwasser. Ist dann noch keine Entscheidung gefallen, geht es am 25.03.2022 in Bad Tölz weiter. Spiel sechs würde am 27.03.2022 in Weißwasser und ein dann definitiv letztes Spiel sieben am 29.03.2022 erneut in Bad Tölz ausgetragen.
Saisonverlauf und Team-Facts der Tölzer Löwen
Die „Buam“ beendeten die Hauptrunde mit 54 Punkten auf Platz 12. Dabei absolvierten sie jedoch zwei Spiele weniger als die Füchse und erreichten so einen Punkte-Quotienten von 1,08. Der war schließlich ausschlaggebend für die Reihenfolge in der Abschlusstabelle und schickte unseren EHC (auch 54 Zähler, Quotient 1,04) auf Rang 13. Mit 149 erzielten Toren trafen die Tölzer zweimal mehr ins Schwarze, als die Lausitzer. Sie kassierten allerdings mit 214 die zweitmeisten Gegentore der Zweitligisten. Aus den letzten 13 Spielen der Hauptrunde konnten die Kurstädter nur sechs Punkte mitnehmen. Im Schnitt kamen 559 Zuschauer zu den Heimspielen. Mit 18,1% Überzahl- und 75,9% Unterzahlquote lagen die Löwen am Ende im unteren Drittel der Special-Teams-Statistik. Bei den Strafen gehörten sie mit 378 Strafminuten zu den faireren Teams. Interessant ist auch ein Blick ins Endklassement. So verrät die Heimtabelle, dass die Lausitzer bei im Vergleich zu den „Buam“ einem mehr absolvierten Heimspiel nur vier Punkte mehr holten. Auswärts sicherten sich die Kurstädter mit einem Spiel weniger als der EHC ihrerseits vier Zähler mehr.
Die Top-Spieler
Top-Scorer der Tölzer Löwen ist mit 56 Punkten Lubor Dibelka. Er erzielte bislang 29 Tore und gab 27 Vorlagen. Dahinter rangiert Cam Spiro mit insgesamt 48 Zählern. Der drittbeste Scorer im Team von Kevin Gaudet ist Tyler McNeely mit 39 Punkten. Weiterhin ruhen die Hoffnungen der Oberbayern aber auch auf Spielern wie Phillip Schlager, Ian Brady, oder Markus Eberhardt, die allesamt über 30 Scorerpunkte auf ihrem Konto haben. Im Tor stehen mit Jimmy Hertel und Josef Hölzl zwei zuverlässige Goalies. Der ursprünglich als Stammkeeper geholte Marco Wölfl ist langzeitverletzt und wird ebenso ausfallen wie Verteidiger Alexander Fichtner. Rechtzeitig zu den Abstiegsspielen hat sich das Lazarett bei den Schwarz-Gelben wieder gelichtet. Auch hinter dem Mitwirken des am Finger verletzten Marcus Götz steht nur ein kleines Fragezeichen. Mithin wird Trainer Gaudet eine praktisch komplette Mannschaft an den Start bringen können.
Der Füchse-Check
Alle Mann an Bord? Nein, nicht ganz. Denn Philip Kuschel und Jens Baxmann mussten die Saison vorzeitig beenden. Auch Clarke Breitkreuz und Ilija Fleischmann sind nach Verletzungen nicht fit, ebenso wie Daniel Visner, der wegen eines Magen-Darm Infektes ausfällt. Aber zumindest sind alle zuletzt coronabedingt ausgebremsten Spieler wieder dabei. Damit sollte ein mögliches Vier-Reihen-Lineup den Trainern zumindest ein klein wenig die Sorgenfalten aus den Gesichtern treiben. Auch wenn der 13. Tabellenplatz am Ende der Hauptrunde nur für die Abstiegsrunde berechtigt, so haben die Füchse dennoch einiges aufzuweisen. Mit 21,9% Erfolgsquote beim Überzahlspiel konnten sich die Blau-Gelben immerhin an die dritte Position der Liga spielen. Bei Unterzahl schwächelten die Väkiparta-Schützlinge zuletzt etwas und liegen mit 79,3% im Mittelfeld. Mit Peter Quenneville kommt der „Scorer-König“ der Hauptrunde aus dem Fuchsbau. 80 Punkte, davon 32 Tore und 48 Assists, stehen in seiner Statistik. Und auch Hunter Garlent ist mit 72 Punkten unter den Top-Fünf der Liga. Allerdings musste er bei den letzten fünf Spielen verletzungsbedingt pausieren. Der Dritte im Bunde ist Roope Mäkitalo mit 44 Scorer-Punkten. Bei den Torhütern gab mit Nils Velm unser Backup-Goalie in den abschließenden Hauptrundenbegegnungen eine gute Figur im Füchse-Kasten ab. Durch den Ausfall von Leon Hungerecker konnte der "Velminator" mehrfach seine Klasse unter Beweis stellen.
Derweil ist Trainer Petteri Väkiparta längst im Playdown-Modus. Auf die Frage danach, warum unsere Füchse Bad Tölz eliminieren werden, wollte er nicht eingehen: „Oje, das ist sehr schwierig für mich. Ich möchte nicht, dass meine Antwort als Motivationshilfe in der Tölzer Kabine hängt“, wiegelte der "Oberfuchs" ab, der – logisch – auch zur Grundausrichtung seiner Equipe Stillschweigen bewahrte. Zumindest das aber ließ sich der 44-Jährige dann doch noch entlocken: "Der Teamgeist ist sehr, sehr wichtig. Dort sind wir meiner Meinung nach viel enger zusammengerückt. In den Partien, in denen ich der Verantwortliche war – nur über die kann ich sprechen – haben wir so gespielt, dass wir gegen jeden Kontrahenten auch hätten gewinnen können. Allerdings müssen wir unbedingt die Anzahl der Torchancen und Tore gegen uns reduzieren. Wir haben mit den Spielern ausdrücklich über unsere Stärken gesprochen. Die müssen wir jetzt durchweg auf das Eis bringen."