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11.02.2022, 19:30 Uhr

Kantersieg aus dem Lehrbuch

Gegen die Selber Wölfe feiern die Löwen einen deutlichen 6:0-Heimerfolg

Þ12 Februar 2022, 19:38
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frankfurt
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Endlich! Dank der neuesten Anpassungen der Pandemie-Regelungen durften zum Gastspiel der Selber Wölfe bei den Löwen Frankfurt am 44. Spieltag der laufenden DEL2-Saison wieder Fans mit von der Partie sein. Den 2.206 Zuschauern in der „ausverkauften“ Eissportsporthalle boten die Löwen eine über drei Drittel verteilte Lehrstunden in Rheologie, der Wissenschaft von Deformationsverhalten von Materialien. Als „Anschauungsmaterial“ dienten lange widerstandsfähige Wölfe, die den Löwen letztlich aber doch deutlich mit 6:0 unterlagen. Die Tore für Frankfurt erzielten Carson McMillan (2x), Alexej Dmitriev, Tomas Sykora, Yannik Wenzel und Adam Mitchell. Bastian Kucis gelang mit nur 15 Saves sein dritter Shut-out der Saison.

Kapitel Eins: Elastische Wölfe

In den ersten zwanzig Minuten zeigten sich die Wölfe aus Selb noch als äußerst „elastisches“ Team. Egal wieviel Druck die offensiven Löwen auf die Defensive der Gäste ausübten, die Wölfe verformten sich, brachen aber nicht.

Im Sinne der Deformationsphysik nahmen sie nach Krafteinwirkung immer wieder den Ursprungszustand an - untermalt durch die bis zur ersten Pause auf der Anzeigentafel leuchtende „0“. Wohlgemerkt bei den Toren der Löwen. Adam Mitchell, Dylan Wruck und Brett Breitkreuz scheiterten allesamt vor der ersten Powerbreak mit guten Gelegenheiten aus der Nahdistanz, dazu kamen diverse Schüsse durch Verteidiger von der blauen Linie. Michel Weidekamp im Tor der Wölfe hielt sein Rudel nahezu im Alleingang im Spiel. Trotz 22 Torschüssen der Löwen allein im ersten Abschnitt verhinderte Weidekamp den 200. Gegentreffer für die mit Abstand toranfälligsten Defense der Liga. Zugute kam den Wölfen ihre kollektive Rudeldisziplin, die trotz des Dauerdrucks der Löwen zunächst keine Strafzeit produzierte und den Hausherren keinerlei Powerplay zugestand.

Kapitel Zwei: plastische Wölfe

Als Selb in der 22. Minute dann schließlich doch eine Strafzeit zog, benötigten die Löwen, nach Ablauf einer eigenen Strafe, nur ganze elf Sekunden um in Führung zu gehen. Carson McMillan nutze die Vorlage seines Nebenmannes Tomas Sykora zum 1:0 für die Löwen (24.).

Wem der „Bingham-Effekt“, der beispielsweise auch den Fluss von Ketchup aus einem engen Flaschenhals beschreibt, ein Begriff ist, bekam in den Folgeminuten lehrbuchmäßigen Anschauungsunterricht von den Löwen. Wobei - man müsste eher von Sekunden sprechen, denn nur 13 „Ticks“ nach der Führung erhöhte Alexej Dmitriev schon auf 2:0 (25.). Ein feiner und wohlplatzierter Schlenzer aus dem Gewühl des Slots heraus fand sein Ziel präzise neben dem Pfosten und versorgte die Löwen mit dem Versicherungstreffer. Lange hatte Selb den eigenen Teller sauber gehalten, dann war auf einmal doch ein Pärchen Gegentore auf dem Scoresheet.

Dass die Löwen den zweiten Treffer zum Sieg letztlich gar nicht mehr „benötigen“ würden, wusste zu diesem Zeitpunkt natürlich noch niemand. Entsprechend spielten die Hausherren weiter nach vorne, auch wenn sie mit weniger Spielern auf dem Eis agierten. Eine Strafe gegen Carson McMillan (28.) brachte die Löwen zum zweiten Mal in Unterzahl, anstelle von Powerplaygelegenheiten für die Wölfe verbuchte aber Tomas Sykora die beste Chance dieses Special-Teams-Duells. Sykora lief einen Konter allein gegen Michel Weidekamp, scheiterte aber am Selber Goalie, der mit einem kräftigen Lateral-push die Tür für den Abschluss zumachte.

Knapp sechs Minuten später hatte Sykora mehr Glück: Im Powerplay konnte Weidekamp einen Schuss vom heute omnipräsenten Carson McMillan nur zur Seite abwehren, wo die Scheibe Sykora direkt auf die Kelle fiel und er nunmehr keine Mühe hatte, Selbs außer Position befindlichen Goalie zu überwinden (39.).

Kapitel Drei: viskose Wölfe

Spätestens mit dem 3:0, kurz vor der zweiten Pause, waren die Wölfe nachhaltig deformiert, aber noch nicht komplett zerflossen. Immerhin waren noch zwanzig Minuten zu spielen. Zugegeben: Mit Rücksicht auf das Selber Torschussabschlussdefizit von 12 zu 42 Schüssen war ein Sieg der Gäste wahrlich unwahrscheinlich, aber bis zur 46. Minute zumindest noch theoretisch denkbar. Dann nahm Jan Hammerbauer die vierte Strafe der Oberfranken und das Powerplay der Löwen schlug zum dritten Mal zu: Carson McMillan fälschte einen Schlagschuss von Verteidiger-Neuzugang Reid McNeill unhaltbar zum 4:0 ab (46.).

Spätestens jetzt verloren die Wölfe ihre Form, wie ein Wassertropfen der aufs Eis trifft. Nur dank der analog nunmehr weniger druckvoll agierenden Löwen fielen lediglich noch zwei weitere Tore. Yannick Wenzel erhöhte in der 50. Minute im Alleingang auf 5:0 und besorgte damit den siebten Scorerpunkt der heute überragenden zweiten Reihe um Wenzel, Sykora und McMillan. Den Endstand zum 6:0 erzielte Adam Mitchell mit dem 60. Torschuss der Löwen in dieser Partie (gesamt: 61 Schüsse) gut vier Minuten vor Spielende (56.).

Ausblick

Das nächste Spiel führt die Löwen am Sonntag, 13.02. nach Dresden. Das Duell mit den Eislöwen, gleichzeitig auch das ultimative Spitzenspiel des Spitzenreiters gegen den Tabellenzweiten, beginnt bereits um 17.00 Uhr in der JOYNEXT Arena. Bereits einen Tag später, am Montag, den 14.02., gastieren die Löwen dann in Weißwasser.

Löwen Frankfurt – Selber Wölfe 6:0 (0:0, 3:0, 3:0)

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