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Kantersieg gegen Frankfurt mit Anlaufschwierigkeiten und Happy End

Þ08 Dezember 2014, 14:23
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Brian Gibbons und Josh Rabbani fehlte damit ein Mitspieler in der „grünen“ Sturmreihe. Coach Arno Lörsch orderte Max Wasser zu den beiden Amerikanern. Und nur wenige Momente später, nachdem Gibbons zu Rabbani „Let`s get Maxi a goal“ gesagt hatte, stand das Neuwieder Icehouse Kopf. Lange ersehnt, oft herbei gesungen, nun endlich Realität: das erste Tor von Publikumsliebling Max Wasser im Trikot der Bären auf Zuspiel von Gibbons und Rabbani. Es war der emotionale Höhepunkt eines am Anfang mühsamen, am Ende aber souveränen 11:3 (1:1, 6:1, 4:1)- Heimerfolgs des Tabellenzweiten.

Das letzte Fest vor dem Fest – so hatten die Neuwieder das letzte Heimspiel vor Heiligabend angekündigt. Burger King Neuwied und Autotechnik & Reifen Bolz aus Koblenz hatten für alle Besucher Weihnachtsmützen spendiert. Und die Fans kamen auch diesmal zahlreich: 891 Zuschauer gegen die 1b der Hessen – der Rest der Liga dürfte neidisch auf solchen Zuspruch schauen gegen einen der vermeintlichen Underdogs der Liga. Der sich jedoch – mit nur zehn Feldspielern angetreten – gerade in der Anfangsphase mehr als nur das obligatorische „Lob und Anerkennung“ verdiente. Zwar konnten die Hessen keine spielerischen Akzente setzen, die Bären ihrerseits aber auch nicht.

Die Scheibe lief gut durch die Reihen, das Schussverhältnis sprach ebenfalls deutlich für Neuwied – nur da, wo die Schüsse hingingen, stand kein Tor. „Vielleicht sollten wir es hochkant stellen“, flachste EHC-Trainer Arno Lörsch in der ersten Drittelpause, nachdem seine Spieler mehrfach vor allem zu hoch anvisiert hatten. Nur einer hatte richtig justiert: Daniel Niestroj, im Beruf Soldat, hatte sich eine Chance auf einen Einsatz im Bärentrikot nach starken Trainingsleistungen redlich verdient und machte in der 9. Minute prompt das 1:0. Sekunden vor der Pausensirene jedoch traf Benedikt Peters nach einem Konter zum 1:1-Ausgleich (1:1). „Ein sehr undankbares Spiel“, sagte Lörsch. „Der Gegner ist verständlicherweise nicht darauf aus, spielerische Akzente zu setzen. Da musst du einen Weg finden, ins Spiel zu kommen. Gegen Herne oder Essen heißt es von der ersten Sekunde an Vollgas und Körperspiel, und dann spielst du gegen Frankfurt – und plötzlich sind ganz andere Dinge gefragt.“ Auf das Körperspiel verzichteten beide Teams durchgehend, sowohl Frankfurt als auch Neuwied kassierten in einem äußerst fairen Spiel jeweils nur zwei Strafminuten. Im zweiten Drittel stabilisierten die Bären nicht nur das Offensivspiel, sie erhöhten auch die Zielgenauigkeit. Felix Köbele (21.) und Josh Myers (25.) trafen schnell zum 3:1. Auf der Gegenseite nutzte aber auch Löwen-Verteidiger Patrick Senftleben eine Unachtsamkeit zum 2:3-Anschlusstreffer (26.). Das hebte die Stimmung im an diesem Abend sympathisch-chaotischen Frankfurter Team sichtbar. Senftleben etwa erzielte das Tor im Trikot mit der Nummer 39, weil er sein eigenes Trikot daheim vergessen hatte.

Deshalb saß auch Back-up Rene Dömges mit einem schwarzen Trikot auf der Bank, während seine Mitspieler in Weiß aufliefen. Dafür trug er eine der zahlreich im Stadion verteilten Weihnachtsmützen auf dem Kopf. Als er gegen Mitte der Partie für Dennis Schulz zwischen die Pfosten rückte, da streifte er sich die weiße 92 über, während Senftleben sich die 43 des ausgewechselten Goalies schnappte und fortan mit dieser Nummer auflief. Sportlich hatten die Bären den Gästen spätestens im zweiten Drittel den Zahn gezogen: Andre Bruch (30.), Myers (32., 34.) und Köbele (33.) erhöhten auf 7:2. Und im letzten Drittel machten es die Bären dann auch noch zweistellig: Jens Hergt in Unterzahl (48.), Michel Maaßen (53.), der viel umjubelte zehnte Treffer von Max Wasser (56.) und Artur Tegkaev (60.) machten die elf Neuwieder Tore komplett. Auf der Gegenseite verkürzte Martin Juricek zwischenzeitlich auf 3:8 (52.). Jürgen Häfner, Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz, nahm die anschließende Ehrung zum „Spieler des Spiels“ vor und überreichte unter dem lauten Jubel der Bärenfans Max Wasser die Trophäe. „Ich bin begeistert, die Fans hier in Neuwied sind der Wahnsinn“, sagte der Lotto-Chef beeindruckt. „Wir haben glaube ich zwei Spiele gesehen“, sagte Lörsch in der Analyse.

„Das erste Drittel war nicht wirklich gut, sondern eher verkrampft. Da waren wir zu langsam in der Entscheidungsfindung. Später ist es dann besser gelaufen, wenngleich wir auch da immer wieder schwächere Phasen hatten. Aber so ist das eben manchmal, wenn der Gegner dich nicht permanent fordert. Dann wirst du leider auch mal leichtsinnig.“ Ein Sonderlob verteilte Lörsch an Max Wasser: „Ein junger Kerl, der für seinen Sport lebt. Max gibt immer alles, ist stets ein Aktivposten auf dem Eis und deshalb auch bei den Fans sehr beliebt. Ich gönne ihm dieses Tor von Herzen, das hat er sich verdient.“

Tore: 1:0 Daniel Niestroj (9.). 1:1 Benedikt Peters (20.), 2:1 Felix Köbele (21.),

3:1 Josh Myers (25.), 3:2 Patrick Senftleben (26.), 4:2 Andre Bruch (30.), 5:2

Myers (32.), 6:2 Köbele (33.), 7:2 Myers (34.), 8:2 Jens Hergt (48.), 8:3 Martin

Juricek (52.), 9:3 Michel Maaßen (53.), 10:3 Max Wasser (56.), 11:3 Artur

Tegkaev (60.).

Zuschauer: 891.

Strafen: Neuwied 2, Frankfurt 2.

 

PM Neuwied / eishockey.net

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