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Kaufbeuren gleicht auf 2:2 aus

Þ20 März 2015, 22:10
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Kaufbeuren gleicht erneut aus: durch einen 7:4 (2:2, 1:2, 4:0)-Heimsieg der Bayern gegen die Roten Teufel steht es nach vier Spielen in der best of seven Playdown-Serie 2:2 unentschieden, so dass mindestens zwei weitere Partien die Entscheidung bringen müssen.

"Entscheidend war heute die Szene vor dem fünften Tor, als der hohe Stock meinen Spieler verletzte. Wenn die Referees dies auch nicht sehen konnten, dann hätten sie es hören müssen, wie der Schläger das Visier traf", beurteilte EC-Coach Petri Kujala die Situation in der 49. Minute, als seine Mannschaft nach einem 4:4 gut im Spiel war. Aber der Reihe nach:

Die Gäste verschliefen die Anfangsphase komplett: es waren nur 71 Sekunden gespielt, da stand es nach Treffern von Fröhlich (Rebound nach Schmidle-Schuss) und Richter (Rückhandschuss in den Winkel) bereits 2:0 für die stark und temporeich beginnenden Bayern, die auch in der Folgezeit das bessere Team waren.

Es war einzig Bad Nauheims Goalie Jan Guryca zu verdanken, dass nach weiteren Schüssen durch Richter (4.) und Schmidle (9.) der Rückstand nicht höher ausfiel. Die Hessen fanden nur sehr langsam ins Match, kamen aber gleich mit dem ersten gefährlichen Torschuss durch Kyle Helms zum Anschlusstreffer (14.). Max Campbell hatte zuvor das Hartgummi der angreifenden Joker abgefangen und den Gegenangriff perfekt eingeleitet.

Dieses Tor gab den Gästen merklich Sicherheit, ein erstes Powerplay ließ fast schon den Ausgleich folgen nach Schüssen von Aab, Campbell und Frosch, die Stefan Vajs im Tor der Kaufbeurer in höchster Not entschärfen konnte (15.). Die zweite Überzahl im ersten Abschnitt (Stein saß draußen) nutzten die Roten Teufel dann durch Frosch mit einem fulminanten Schuss über die Fanghand zum vielleicht etwas schmeichelhaften 2:2 nach 20 Minuten, was den rund 120 mitgereisten EC-Fans zu diesem Zeitpunkt sicherlich realtiv egal war, zumal Marco Schütz wenige Sekunden vor dem ersten Pausenpfiff nur den Innenpfosten traf.

Im Mittelabschnitt entwickelte sich dann das Spiel, das eigentlich von Beginn an ob der Bedeutung der Partie erwartet wurde: beide Seiten belauerten sich nun förmlich und warteten auf Fehler des Gegners. Einen solchen kapitalen nach einem Fehlpass von Messing nutzten die Gäste aus Bad Nauheim in der 27. Minute durch Max Campbell zur erstmaligen EC-Führung, nachdem Kyle Helms das Hartgummi an der blauen Linie mustergültig erobern konnte.

Die Hessen blieben am Drücker und arbeiteten förmlich am nächsten Treffer, eine angezeigte Strafzeit gegen Alexander Baum nutzten die Hausherren durch den Ex-Teufel Daniel Oppolzer zunächst jedoch zum 3:3-Ausgleich (35.). Die Roten Teufel waren aber gut im Match und konnten mit ihrem zweiten Überzahltor des Abends durch einen platzierten Handgelenkschuss von Marco Schütz noch vor der zweiten Pause erneut in Front gehen und den dritten Kaufbeurer Treffer entsprechend beantworten (38.).

Warum die Kurstädter im letzten Abschnitt den Faden erneut verloren, bleibt absolut rätselhaft. Spätestens nach dem 4:4 durch Lunden in der 45. Minute sollte jedem klar gewesen sein, dass das dritte Drittel kein Spaziergang werden würde. Dass die Referees trotz des blutenden Daniel Ketter nach einem hohen Stock in der 49. Minute das Spiel laufen ließen, konnte allerdings auch niemand ahnen.

Kaufbeuren nutzte diese Szene, die hätte unterbrochen werden müssen, zum 5:4 durch Michael Fröhlich, was im Nachhinein die entscheidende Situation des Matches war. Denn somit mussten die Hessen dem Rückstand erneut hinterher laufen und in das einzige Überzahlspiel des Schlussabschnitts (Fröhlich saß in der 56. Minute draußen) alles reinlegen. Dabei kassierten die Hessen mit dem 6:4 durch Kreitl nach einem Konter den Knockout.

Das 7:4 mit einem empty netter war nur noch für die Statistik von Wert, so dass es seit heute klar ist, dass es noch mindestens zwei weitere Spiele gegen Kaufbeuren geben wird. Am Sonntag empfangen die Hessen die Joker ab 18.30 Uhr im Colonel-Knight-Stadion zu Spiel fünf der Serie, die sich nach best of seven und best of five jetzt nur noch als eine best of three Serie darstellt. "Wir wussten, dass Kaufbeuren hart kommen würde.

Wir waren da nicht bereit, haben uns aber zurück ins Spiel gekämpft. Im zweiten Drittel haben wir viel Druck gemacht, ehe dann die Szene vor dem fünften Gegentor kam. Kaufbeuren hat verdient gewonnen und nun müssen wir am Sonntag antworten", sagte EC-Coach Petri Kujala nach dem Schlusspfiff.

ESV Kaufbeuren - EC Bad Nauheim 7:4 (2:2, 1:2, 4:0)

Tore:
1:0 (00:34) Fröhlich (Schmidle, Messing)
2:0 (01:11) Richter
2:1 (13:11) Helms (Beca, Campbell)
2:2 (17:59) Frosch (Beca, Ringwald) PP1
2:3 (26:23) Campbell (Beca, Helms)
3:3 (34:43) Oppolzer (Menge) AS
3:4 (37:27) Schütz (Aab) PP1
4:4 (44:46) Lunden (Oppolzer, Richter)
5:4 (48:40) Fröhlich (Menge)
6:4 (57:00) Kreitl (Oppolzer) SH1
7:4 (57:57) Schmidle (Fröhlich, Stein) ENG

Strafminuten: ESV 14 / ECN 8
Zuschauer: 2.102

 

eishockey.net / PM Bad Nauheim

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