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Kein Fest vorm Fest

Einen Tag vor Weihnachten müssen sich die Löwen im Derby gegen Kassel 1:2 geschlagen geben

Þ24 Dezember 2018, 00:13
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Löwen Frankfurt

Ein Hessenderby am Abend vor Weihnachten. Es hätte alles so schön werden können. Doch die verfrühte Bescherung blieb aus. Trotz eines engagierten Auftritts und einem deutlichen Chancenplus zogen die Löwen Frankfurt im Derby gegen die Kassel Huskies vor 6.770 Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter Eissporthalle mit 1:2 (0:0, 1:2, 0:0) den Kürzeren.

„Wir hätten uns lieber mit einem Erfolg in die Weihnachtszeit verabschiedet. Doch wir haben unsere Chancen nicht genutzt“, brachte es Mathieu Tousignant auf den Punkt. Der Kanadier war am Sonntagabend der Einzige, der es schaffte, den Puck im Gästetor unterzubringen.

Löwen-Head Coach Matti Tiilikainen hatte die Reihen nach dem Spiel in Dresden auf mehreren Positionen umgestellt gehabt. Zudem musste er erneut auf Torhüter Ilya Andryukhov verzichten. Immerhin spielte Dan Spang wieder. Der Verteidiger war Freitag auf der Hinfahrt nach Dresden zurückgefahren, um bei seiner hochschwangeren Frau zu sein. Jedoch stellte es sich als Fehlalarm heraus und das Kind ist noch nicht da.

Spiel in eine Richtung

Da waren hingegen am Sonntag die Löwen – und zwar von der 1. Minute an. Sie machten deutlich, dass sie das Spiel in Dresden vergessen lassen wollten. Beim ersten Besuch im gegnerischen Drittel nahm Carter Proft ein hohes Zuspiel geschickt an und zog direkt ab. Torhüter Leon Hungerecker musste erstmals beherzt eingreifen. Frankfurt legte ein hohes Tempo vor. Kassel konnte sich zu Beginn kaum aus der Umklammerung befreien und kassierte in der 3. Minute die erste Strafe. Im folgenden Powerplay lief der Puck gut, doch die einzige nennenswerte Chance hatte Proft, der einen Schlagschuss von Tim Schüle abfälschte. Aber Hungerecker war zur Stelle (5.).

Auch nach der ersten Überzahl drückten die Löwen. Matt Pistilli setzte Lukas Koziol mit einem Querpass gut in Szene. Doch der Schuss des Angreifers wurde im letzten Moment geblockt und landete im Fangnetz (7.). Dank guter Defensivarbeit kommen die Huskies bis hierhin zu keinem nennenswerten Abschluss. Im Gegenteil: nach einem abgefangenen Aufbaupass setzen die Löwen zu einem 2-auf-1-Konter an, den Max Eisenmenger abschloss. Doch auch er scheiterte an Hungereckter (11.).

Erst in der 12. Minute musste Bastian Kucis erstmals eingreifen. Er parierte einen guten Schuss von Sébastien Sylvestre. Zwar gab es in den nächsten Minuten kaum nennenswerte Aktionen auf beiden Seiten, doch die Löwen beherrschten die Szenerie ganz klar. Selbst in Überzahl kam Kassel nicht zum Zug. Erst die letzte Aktion vor der Pausensirene brachte ein wenig Aufregung vorm Frankfurter Tor. Doch Kucis behielt die Übersicht.

Doppelter Tiefschlag

Trotz aller Feldüberlegenheit kamen im ersten Abschnitt nur elf Schüsse der Löwen aufs gegnerische Tor. Das wollten die Hausherren ändern und starteten forsch ins Mitteldrittel. Leider zu forsch. Nur wenige Sekunden waren gespielt, da kassierte Tousignant eine Strafe wegen eines unkorrekten Körperangriffs. Das anschließende Powerplay der Huskies begann gut für die Löwen, die den Gästen kaum Raum ließen. Doch dann ging plötzlich alles ganz schnell. Pistilli verlor bei einem Zweikampf seinen Schläger im neutralen Drittel. So konnte er in der eigenen Zone anschließend nur „halb verteidigen“ und war nicht in der Lage, Tyler Gron Paroli zu bieten. Der Kasseler versuchte es mit einem Querpass an den langen Pfosten. Doch Dalton Yorke blockte den Pass – zum Pech der Löwen. Jens Meilleur fiel die Scheibe vor die Füße und er schoss direkt – Kucis war dran, konnte das 0:1 aber nicht verhindern (22.).

Das Gegentor bremste die Löwen. Wieder nahm Tousignant eine unnötige Strafe. Kassel – bei 5-gegen-5 relativ harmlos – ließ den Puck in Überzahl erneut gut laufen. Doch die beste Einschussmöglichkeit konnte Kucis mit Paraden gegen Corey Trivino, Richard Mueller und Sylvestre abwehren (28.). Die Löwen fanden in dieser Zeit nur wenige Lücken in der gegnerischen Abwehr, probierten es immer wieder von außen oder mit zu umständlichen Passwegen. Erst ein Powerplay nach einem Foul von Gron an Mike Fischer brachte die Erlösung: Direkt nach dem Bullygewinn zog Max Faber von der blauen Linie ab. Tousignant hielt den Schläger in den Schuss und fälschte die Scheibe unhaltbar zum 1:1 ab (34.).

Die Fans feierten noch den Ausgleich, da blieb ihnen der Jubel im Halse stecken. Nur 70 Sekunden nach dem 1:1 lagen die Gäste erneut in Führung. Dan Spang verteidigte eng gegen Mueller. Doch trotz der Gegenwehr brachte er den Pass vors Tor. Dort kam Trivino hinter mehreren Frankfurtern ungedeckt herangelaufen und ließ Kucis keine Chance (35.).

Am Drücker, aber nicht im Tor

Gestaltete sich das 2. Drittel mit jeweils 15 Schüssen pro Team ausgeglichener, waren die Löwen im Schlussabschnitt wieder die Ton angebende Mannschaft – lediglich viermal musste Kucis in den letzten 20 Minuten eingreifen. Ganz anders sein Gegenüber. Schon kurz nach Wiederanpfiff stand Hungerecker im Fokus. Erst bei einem harten Schuss von Dan Spang von der blauen Linie (41.). Dann bei einem Drehschuss von Koziol (44.).

Anschließend igelten sich die Huskies zunehmend in ihrem eigenen Drittel ein und beschränkten sich aufs Verwalten der knappen Führung. Die Löwen finden nur noch selten Platz für einen guten Abschluss. Antti Kerälä zauberte in der 54. Minute allein, kam aber nicht an Hungerecker vorbei. Proft gab einen verdeckten Schuss ab. Hungerecker vereitelte diesen und den Rebound (55.). Gegen Ende der Partie nahm Tiilikainen Kucis für einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis. Doch auch die Überzahl brachte keine gute Einschussmöglichkeit mehr.

Ausblick:

Schon am zweiten Weihnachtsfeiertag geht es weiter für die Löwen. Am Mittwoch, den 26. Dezember spielen sie in Crimmitschau (17:00 Uhr). Am Freitag, den 28. Dezember steht ein Auswärtsspiel beim EHC Freiburg an (19:30 Uhr). Das nächste Heimspiel gibt es am Sonntag, den 30. Dezember um 18:30 Uhr gegen Heilbronn.

Löwen Frankfurt – EC Kassel Huskies 1:2 (0:0, 1:2, 0:0)

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