Vor 2.679 Zuschauern kämpfte die ersatzgeschwächte Mannschaft von Trainer Franz Steer leidenschaftlich und gab sich trotz zwischenzeitlichem 1:4-Rückstand nicht auf.
Nach einer tollen Aufholjagd in den Schlussminuten hatte Simon Fischhaber noch den späten Ausgleichstreffer auf dem Schläger, letztlich mussten sich die Starbulls aber nach fünf Siegen in Folge wieder einmal geschlagen geben. Die Grün-Weißen mussten neben Christian Neuert (Kreuzbandriss), Gustav Veisert (Gehirnerschütterung) und Florian Gaschke (Fußverletzung) auch auf den erkrankten Fabian Zick und auf Tyler McNeely verzichten, der nach seiner dritten Disziplinarstrafe (einmal Spieldauer, zweimal zehn Minuten) gesperrt war. Trotzdem setzte Starbulls-Coach Franz Steer zunächst vier Sturmreihen ein.
Simon Fischhaber, etatmäßiger Center der zweiten Reihe, fuhr Doppelschichten. Die Gäste aus Frankfurt hatten zunächst mehr Spielanteile, ohne aber gegen die konsequent störende und gut stehende Defensive der Starbulls zu Torchancen zu kommen. Rosenheim war dem Führungstreffer näher. Leopold Tausch setzte die Scheibe nach einem raffinierten Rückpass von Fischhaber nach neun Minuten ebenso knapp vorbei wie Wade MacLeod nach einer Einzelleistung bei Rosenheimer Überzahl (12.). Beide Male hätte Gästekeeper Henning Schroth nicht mehr eingreifen können.
In der 13. Minute erwischte Manuel Edfelder bei einem Rückhandabschluss den Gästekeeper auf dem falschen Fuß und die Scheibe landete am Pfosten des Frankfurter Tores. Wenige Sekunden vor der ersten Pausensirene führte ein schnell über Kris Sparre und Stephan Chaput vorgetragener und von Clarke Breitkreuz aus kurzer Distanz abgeschlossener Frankfurter Angriff zur etwas überraschenden Gästeführung nach 20 Minuten.
Gleiches Bild im zweiten Spielabschnitt. Frankfurt mit mehr Scheibenbesitz, die Starbulls, die fortan zusätzlich noch auf den grippegeschwächten Dominik Daxlberger verzichten mussten und daher nur noch mit drei Reihen agieren konnten, mit den hochkarätigeren Torchancen. Der starke Gästekeeper Schroth verhinderte mit einer sensationellen Parade gegen Peter Lindlbauer das 1:1 zunächst ebenso wie gegen Stefan Loibl und Wade MacLeod. In der 29. Spielminute gelang es David Vallorani nicht, das Hartgummi über den schon geschlagenen Frankfurter Torwart ins Tor zu heben.
Sekunden später aber jagte Vallorani schließlich ein Zuspiel von Andrej Strakhov unhaltbar zum verdienten Ausgleich ins Netz. Und in der 30. Minute setzten die Hausherren fast den Führungstreffer drauf, als ein verdeckter Schuss von Max Renner das Tor des ohne Reaktion gebliebenen Schroth um Zentimeter verfehlte. Stattdessen fiel der Treffer aber auf der anderen Seite. Die Gäste aus Hessen brauchten bei ihrem ersten Überzahlspiel ganze sieben Sekunden, ehe die Scheibe nach einem Schuss von Mike Card, den Starbulls-Torwart Steinhauer nicht festhalten konnte, im Tor lag. Lukas Laub hatte abgestaubt, Rosenheimer Proteste wegen einer regelwidrigen Behinderung des Torwarts blieben erfolglos (30.).
Für einige Minuten übernahmen die Starbulls daraufhin die Initative auf dem Eis, der erneute Ausgleich wollte aber nicht fallen. Zwei gefährliche Pässe von C.J. Stretch durch den Frankfurter Torraum fanden keinen Abnehmer und Wade MacLeod wuchtete die Scheibe aus Nahdistanz knapp über das Tor. Stattdessen schlugen die Löwen wie schon im ersten Abschnitt wenige Momente vor der Sirene zu. Richard Müller stellte seine Torjägerqualitäten unter Beweis und versenkte das Spielgerät nur wenige Sekunden nach einem Frankfurter Bullygewinn in der Rosenheimer Zone eiskalt zum 1:3.
Im letzten Spielabschnitt merkte man den Starbulls, bei denen mehrere Spieler grippegeschwächt waren, die angeschlagene Physis immer deutlicher an. Lange Zeit blieben die Bemühungen, die stark aufgestellten Gäste noch einmal unter Druck setzen zu können, erfolglos. Als die Hessen schließlich auch ihr zweites Überzahlspiel ad hoc nutzen konnten, indem Lukas Laub nach Rückpass von Nick Mazzolini seinen zweiten Treffer markierte und zum 1:4 traf (53.), schien die Partie vorentschieden.
Eine leidenschaftliche Schlusssoffensive, mit der Starbulls das ganze Stadion begeisterten, sorgte aber für finale Spannung. David Vallorani spielte bei einer Rosenheimer Überzahlsituation die Scheibe von hinter der Grundlinie in den Torraum, wo Manuel Edfelder für Verwirrung sorgte und entscheidend dafür verantwortlich war, dass sie mit Anbruch der 57. Spielminute zum 2:4 hinter die Torlinie rutschte. Und nur 20 Sekunden später schloss Wade MacLeod nach starkem Einsatz von C.J. Stretch eine Einzelleistung zum 3:4 ab, indem er Gästekeeper Schroth tunnelte. Die Starbulls hielten den Druck vom Anspiel weg aufrecht und Simon Fischhaber hatte gleich zweimal das 4:4 auf dem Schläger, doch beide Male blieb der Torwart der Gäste Sieger.
Starbulls-Coach Franz Steer war trotz der Niederlage stolz auf seine Mannschaft: „Wir haben bei den Gegentoren Fehler gemacht. Aber wenn man bedenkt, dass viele Spieler angeschlagen waren, kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Gegen einen so stark aufgestellten Gegner wie Frankfurt sind die Ausfälle, die wir heute hatten, einfach nicht zu verkraften.“
eishockey.net / HP Starbulls Rosenheim
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