Nach der Schusssirene war die Enttäuschung groß. Soeben hatten die Kölner Haie das 207. Derby gegen die Düsseldorfer EG mit 1:3 verloren und Haie-Coach Niklas Sundblad fand deutliche Worte: „Es war heute ein ganz schlechtes Spiel von uns. Unser Überzahlspiel war eine Katastrophe. Und wer aus seinen Möglichkeiten keine Tore erzielt, dem fehlt dann irgendwann natürlich auch das Selbstvertrauen! Es tut mir leid für unsere vielen Fans, die heute so zahlreich in die Arena gekommen sind.“
18.321 Zuschauer waren am Sonntagnachmittag in die LANXESS arena gepilgert, um dem Eishockey-Klassiker KEC gegen DEG beizuwohnen. Jubeln durften am Enden nur die rot-gelben Düsseldorfer. Vor allem, weil es die Haie versäumten, vor dem gegnerischen Tor kaltschnäuziger zu sein und eben ihre zahlreichen Powerplay-Situationen ungenutzt ließen.
Allein im ersten Durchgang durften sich der KEC fünf Mal in Überzahl versuchen. Doch weder Jubilar Charlie Stephens (absolvierte sein 500. DEL-Spiel) in der siebten Minute, noch Andreas Holmqvist mit zwei Krachern von der blauen Linie (13.) oder John Tripp, der den Puck am leeren Tor vorbei schob (18.) und Alexander Sulzer, der nur den Pfosten traf (19.) konnten das Powerplay nutzen. Besser machten es die Gäste bei gleichmäßige Anzahl der Spieler: Nach einem gewonnen Zweikampf an der Bande konnte sich Düsseldorfs Stephan Daschner vor dem Tor in Stellung bringen und ins hohe Eck zur Führung einschießen (5.). Ein weiteres DEG-Tor durch Rob Collins wurde vom Schiedsrichtergespann wegen Torraumabseits nicht gegeben (19.).
Auch zu Beginn des Drittel standen die Haie mit einem Mann mehr auf dem Eis. Ryan Jones hatte in der 21. Minute per Nachschuss den Ausgleich auf der Kelle, konnte aber wieder nicht verwerten. Wiederum im Powerplay legte Philip Gogulla auf Holmqvist ab, dessen Schuss DEG-Goalie Tyler Beskorowany parierte (27.). Auch gegen John Tripp blieb Düsseldorfs Keeper der Sieger (29.). Kurz vor der zweiten Pausensirene hätte die DEG erhöhen können, doch Danny aus den Birken fischte den Puck sehenswert mit der Fanghand weg (40.).
Ins Schlussdrittel starteten die Haie mit viel Druck aufs Tor der Gäste ohne aber Beskorowany bezwingen zu können. In Überzahl scheiterten nacheinander Tripp von der linken Seite (45.) und Sulzer mit einer Doppelchance (46.) bevor Rob Collins einen Unterzahl-Konter zum 0:2 abschloss (47.). Im Anschluss versuchte der KEC zurück ins Spiel zu finden und kam durch einen Alleingang von John Tripp zum 1:2 (57.). Als Düsseldorfs Travis Turnbull in der 59. Minute auf Strafbank musste, zog KEC-Trainer Sundblad seine letzte Option, nahm aus den Birken vom Eis und versuchte es mit einer 6-gegen-4-Überzahl – die Bernhard Ebner mit einem Schuss ins leere Haie-Tor zum 1:3 nutzte (60.). Der Endstand.
„Es ist natürlich eine ganz bittere Niederlage“, erklärte Haie-Verteidiger Alex Sulzer nach dem Spiel und machte, wie sein Trainer, die mangelnde Chancenverwertung für die Pleite verantwortlich. „Wir haben viel zu zögerlich gespielt.“ Moritz Müller gab sich trotzdem kämpferisch: „Es nutzt jetzt nichts, den Kopf hängen zu lassen. Wir haben noch acht Endspiele, in denen wir alles für die Playoff-Qualifikation geben müssen!“ Auch Trainer Sundblad blickte sofort wieder nach vorne: „ Wir werden die jetzt anstehende Länderspielpause nutzen, um die Köpfe frei zu bekommen und uns auf die letzten acht Spiele fokussieren.“
Weiter geht es für die Kölner Haie in der DEL am 10.02.2015 mit dem Auswärtsspiel bei den Hamburg Freezers (19:30 Uhr). Im Anschluss muss der KEC nacheinander in Schwenningen (13.02.), Ingolstadt (15.02.) und Krefeld (17.02.) antreten. Das nächste Heimspiel steigt am 20.02. Dann sind um 19:30 Uhr die Hamburg Freezers zu Gast in Köln.
eishockey.net / PM Kölner Haie
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