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Keiner freier Sonntag für die Füchse

Þ30 März 2019, 01:47
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Lausitzer Füchse
Lausitzer Füchse

Noch lange nach Spielschluss wurde auf Heimwegen und an Stammtischen diskutiert: Warum fällt dem Blomqvist die Scheibe immer einschussgerecht auf den Schläger? Tja – weil der Finne halt das Spiel außergewöhnlich gut antizipiert und vor allem, weil der schießt, sobald sich die Gelegenheit ergibt. Und da ja die Begriffe „Glück“ und „Pech“ inzwischen verpönt sind, liegt die Wahrheit so, dass sich die Gäste eigentlich in Spiel vier den Auswärtssieg verdient gehabt hätten, sie ihn sich nun heute abholten. Wer sechs Überzahlspiele nicht zu einem eigenen Treffer nutzen kann und zudem in den ersten 20 Minuten aus erdrückender Überlegenheit nur zwei Törchen verbucht, der darf sich nicht wundern, wenn er am Ende mit leeren Händen dasteht. Sicher haben unsere Jungs ohne Not den zweiten Matchpuck vergeben. Aber erstens war das an sich normale Spiel sechs nach den Ereignissen des Tages schon lange nicht mehr normal. Und zweitens sind die Parallelen zu Spiel eins und zwei durchschlagend, als es zunächst auch nicht den Lohn für die mehr als couragierte Leistung gab, dann aber das bessere Team den Sieg holte. Wenn es also der liebe Eishockeygott so wollte, dann müssen die Blau-Gelben eben doch erst in Spiel sieben den Halbfinaleinzug perfekt machen. Nicht nur am Rande sei erwähnt, dass sich die „Umbesetzung“ bei den Unparteiischen wirklich bezahlt machte. Denn die Zuschauer im fast ausverkauften Fuchsbau bekamen ein rassiges, wieder höchst intensives und nicht ansatzweise unfaires Match geboten. Klar: Der EHC musste auf zwei Cracks verzichten. Und der, der mit dem Ausscheiden des einen in Verbindung gebracht werden muss, erzielte heuer zwei Treffer.

Nachdem unsere Jungs in Minute vier zwei dicke Gelegenheiten (Breitkreuz und Saviano) ausließen, besorgte Jere Laaksonen mit einem Hochschuss ins kurze Eck das frühe 0:1 (noch 4.). Danach kam von den Gästen nicht mehr viel; bis auf ein paar Distanzschüsse. Nach acht Minuten traf Maximilian Adam aus spitzem Winkel das Lattenkreuz des Allgäuer Gehäuses, ehe Anders Eriksson die Scheibe nicht richtig traf, sich das Spielgerät aber den Weg zwischen den Schonern von Stefan Vajs hindurch ins Netz suchte. Jetzt stürmten nur noch die Füchse. Immer wieder brannte es lichterloh vor dem ESVK-Kasten. Aber der Puck schien eine Tornetzallergie zu haben, denn er sträubte sich wiederholt dagegen, einfach mal über die Linie zu rutschen. Exemplarisch seien die Möglichkeiten nach neun Minuten für Jeff Hayes, Jordan George und Mychal Monteith genannt. Drei Minuten später standen auch Marius Schmidt und der Cruiser ungläubig kopfschüttelnd vor der Vajs-Kiste. Das hochverdiente 2:1 bedurfte aber eines Umweges. „Schmidti“ wollte vor das Tor passen, Philipp Messing lenkte die Scheibe ab und sie zischte in den Drahtkäfig (15.). Und „Lausitz“ stürmte vehement weiter, traf aber nicht.

Der Mittelabschnitt bot wenig Klares. Weitgehend neutralisierten sich beide Mannschaften. Gefährlich wurde es nur nach dicken Patzern. Ein solcher bescherte Felix Thomas einen Alleingang, den Maximilian Franzreb stoppte (22.). Chris Owens scheiterte schräg frei an Stefan Vajs (23.), der auch den Tip-in-Versuch von Thomas Reichel parierte (24.). Nach 33 Minuten hielt der „Franzi“ spektakulär, als Sami Blomqvist aus vier Metern abzog. Das war es dann aber auch schon. Die Füchse standen hinten gut – Kaufbeuren auch.

In der dritten Periode waren gerade 20 Sekunden gespielt, als Branden Gracel eine Eingabe von Sami Blomqvist verfehlte. Diesen Warnschuss ignorierend, ließen sich die Blau-Gelben in der eigenen Verteidigungszone jagen, statt den Puck einfach herauszuschlagen. Als dann auch noch Anders Eriksson das Spielgerät versprang, tanzte Jere Laaksonen die Restabwehr und Goalie Franzreb aus und stellte auf Remis. Was für ein Geschenk!!! Klar, dass die Heimischen sofort auf Wiedergutmachung aus waren. Und fast immer boten die Spielzüge optischen Augenschmaus. Doch mal fehlten ein paar Zentimeter hier (George, 48.), mal war dort noch ein Schläger dazwischen – ein Tor wollte nicht fallen. Auch die Gäste hatten bei Kontern ihre Gelegenheiten (Thomas, 46.; Koziol, 53.; Blomqvist 54.). Aber es blieb beim 2:2. So musste die Verlängerung entscheiden.

Da traf Jordan George freistehend nur den Pfosten (61.), ehe Simon Schütz eine kleine Strafe bekam. Zweimal hatte Vincent Hessler die große Möglichkeit, die Overtime zu beenden. Zweimal aber war Stefan Vajs bravourös zur Stelle. Und als die Brockmann-Schützlinge wieder komplett waren, gab es zwei Schussversuche von Branden Gracel und Denis Pfaffengut, die geblockt wurden. Tja – und dann fiel der Puck Sami Blomqvist direkt auf die Kelle…

So glichen die Allgäuer die Serie zum 3:3 aus. Das Zauberwort für unsere Füchse heißt nun „Resilienz“. Man muss stets einmal mehr aufstehen, als man hinfiel. Dass das allemal machbar ist, bewies das Viertelfinale schon mehrfach. Nur in Spiel fünf waren die Füchse auswärts der verdiente Verlierer. In den anderen beiden Matches an der Wertach waren sie zwingender und besser. Dann muss es eben über einen Auswärtssieg und Spiel sieben ins Halbfinale gehen.

Die Schiedsrichteransetzung verheißt schon mal Gutes. Denn Marcus Brill und Michael Klein leiteten auch die Spiele drei und vier. Und die holten sich unsere Mannen!

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