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Klare Worte des Herner Trainers: Wir haben den Sieg nicht verdient

Þ27 Dezember 2014, 15:50
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Dieser dezimierte „Haufen“ zeigte, im Vergleich zu den vorausgegangenen, sehr deutlichen Niederlagen gegen den nunmehr Tabellenzweiten der Oberliga West, eine taktisch, spielerisch und läuferisch sehr starke Leistung!

Aufgrund des unerwartet knappen Spielverlaufs äußerte der Aliens-Trainer „Mindestens einen Punkt hätte ich heute schon gerne mitgenommen, denn wenn sich plötzlich diese unerwartete Möglichkeit ergibt, dann willst du auch mehr! Das ist mir noch nicht passiert, ein Spiel in buchstäblich letzten Sekunde zu verlieren.“

Seine Mannschaft musste sich nämlich erst nach 59 Minuten und 59 Sekunden mehr als unglücklich mit 2:3 (0:2; 2:0, 0:1) geschlagen geben.

Vor dem Spiel des Herner EV gegen die Ratinger Ice Aliens wurde am Gysenberg eine langjährige Arbeit für den Herner EV auf dem Eis geehrt.

Der 77-jährige Martin „Opa“ Reichert steht seit 25 Jahren als Betreuer hinter der Bande, was nun jedem Eissporthallenbesucher durch ein von der Hallendecke hängendes Banner immer in Erinnerung bleiben wird.

Aliens-Kapitän Dustin Schumacher schloss sich, stellvertretend für seine Mitspieler sowie die Ratinger Ice Aliens´97, unter dem Beifall des Publikums, der Gratulation an.

Anschließend zeigten die Ratinger gegen einen grundsätzlich überlegenen Gegner eine sehr konzentrierte Defensivarbeit, wodurch den HEV-Stürmern wenig Raum für ihre gefährlichen Angriffe blieb – für alles andere, was die Abwehrreihen doch noch passieren konnte, gab es Goalie Bastian Jakob! 

Es bedurfte daher einer Strafzeit gegen die Aliens, damit das erste Tor durch einen Flachschuss in der achten Spielminute für Herne fallen konnte. Ratingen ließ sich davon allerdings nicht besonders beeindrucken und verfolgte seine taktische Marschroute, aus einer sicher stehenden Abwehr „Nadelstiche“ durch Konter zu setzen, weiter konsequent.

Erneute Unterzahlspiele der Außerirdischen – teilweise in doppelter Unterzahl – begünstigten dann das 2:0 des Heimteams in der 14. Spielminute.

Obwohl Ratingen in der 17. bzw. 19. Minute durch Jan Philipp Priebsch sowie einen phänomenalen Alleingang von Marvin Moch noch zu Tormöglichkeiten kam, stand zur Pause nach wie vor ein Zwei-Tore-Vorsprung des Herner EV auf der Anzeigentafel.

Auf Ratinger Seite musste man sich zu diesem Zeitpunkt die Frage stellen, wie lange die nicht einmal drei Spielreihen das Tempo weiter würden mithalten können.

Im zweiten Drittel legten sowohl die Herner Mannschaft als auch die Stehtribüne dann noch „eine Schippe drauf“, sodass sich die Gäste mit vereinten Kräften schwersten Angriffen erwehren mussten. Insbesondere eine herausragende Leistung von Keeper Bastian Jakob, der bei tollen Paraden häufig Kopf und Kragen riskierte, hielt das Aliens-Team aber 34. Minuten ohne weiteren Gegentreffer im Spiel. 

Dann kam der Auftritt von Marius Hornig, der einen von der HEV-Verteidigung nur halbherzig attackierten Ratinger Befreiungsangriff mit einem abgefälschten Schlenzer am verdutzten gegnerischen Goalie vorbei zum 1:2-Anschlußtreffer einnetzte.
Dieses Tor weckte neue „Kräfte“ bei den Außerirdischen, sodass es knapp drei Minuten später, während eines 4–3–Powerplays für Ratingen, erneut im Herner Kasten klingelte.

Dustin Schumacher, Robert Licau und abschließend Marvin Moch sorgten in der 37. Minute für den 2:2-Ausgleich.
Wenn man in Herne auf dem Eis steht und das Heimpublikum skandiert „Auf geht´s, Herne, kämpfen und siegen!“, dann hat man als Außenseiter durchaus etwas Außergewöhnliches erreicht!      

Die letzten zwanzig Minuten waren dann ein Krimi. Die Hausherren setzten alles daran, das Spiel für sich zu entscheiden, waren in ihren Aktionen aber nicht mehr so zwingend und leisteten sich diverse Fehlpässe im Aufbau, was vereinzelte Pfiffe des Publikums heraufbeschwor.

Den Aliens merkte man mit fortschreitender Spieldauer ebenfalls an, dass sie „auf der letzten Rille“ liefen, aber jeder – wirklich jeder – arbeitete weiter hart, um dieses Ergebnis in die Over Time zu bringen.

Nachdem Torwart Bastian Jakob mehrere Glanzparaden hinlegen musste, nahm Ratingens Trainer rund 30 Sekunden vor Ende der Partie eine Auszeit, um seinen Spielern eine kurze Zeit zum Durchatmen zu gönnen.

Fünf Sekunden waren noch zu spielen, als es einen Bully im Ratinger Verteidigungsdrittel und einen anschließenden Herner Verzweiflungsschlagschuss auf das Ratinger  Tor gab – der unglücklich abgefälscht in der letzten Sekunde doch noch zum 3:2-Siegtreffer für die Heimmannschaft im wahrsten Sinne des Wortes über die Torlinie trudelte.

Alles in allem geht der Herner Sieg in Ordnung, aber dem „Weihnachtswunsch“ von Aliens-Coach Alexander Jacobs, für die „großen Vier“ der Liga ein unangenehmer Gegner zu werden, ist man anscheinend ein Stück näher gekommen. Hernes Trainer Frank Petrozza würdigte die Leistung der Ice Aliens, war aber mit seinem Team nicht zufrieden.

„Ich hoffe, meine Mannschaft hat heute etwas gelernt. Man muss immer, egal gegen welchen Gegner, bereit sein und ein Spiel ist endgültig erst nach 60 Minuten zu Ende. Heute waren wir gegen gut stehende Ice Aliens nicht bereit – wir haben den Sieg nicht verdient.“

Wenn man in Ratingen auf dieser Leistung weiter aufbaut und die Verletztenliste kleiner wird (es fehlten: Maurice u. Benjamin Musga, Jan Nekvinda, Andréa Pasquale, Kevin Wilson, Jakob Matzken sowie Marc Höveler) werden die Spieler der Ice Aliens auch die letzten Zweifler überzeugen und hoffentlich in kommenden Begegnungen am Ratinger Sandbach die Zuschauerunterstützung erfahren, die sie durchaus verdienen.

Tore für Herne:    Svejda, Rumpel, Ackers
Tore für Ratingen:    Marius Hornig, Moch

Strafen Herne:    08 Minuten + 10 Minuten DZ (Nieberle)
Strafen Ratingen:    20 Minuten

Schiedsrichter:    Naust
Zuschauer:        ca. 850

 

eishockey.net / PM Ratingen

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