Die Niederlage wirkte am Ende deutlich, aber die Mannschaft zeigte einmal mehr Moral und bewies Kämpferherz: Die EG Diez-Limburg bot dem amtierenden Meister der Oberliga Nord, den Saale Bulls aus Halle, am heimischen Heckenweg lange die Stirn. Zwar verloren die Gastgeber das Spiel mit 4:7 (1:1, 0:2, 3:4), doch die Fans gingen mit dem Gefühl nach Hause, dass die eigene Mannschaft an diesem Abend alles gegeben hatte. Am verdienten Sieg der Gäste sollte das aber nichts ändern.
Noam Sherf, Niko Lehtonen, Steve Slaton fehlten verletzungsbedingt, Michael Brunner war gesperrt und Fedor Kolupaylo musste krankheitsbedingt passen. Weil zudem keine Förderlizenzspieler aus Krefeld und Lauterbach zur Verfügung standen, konnte Chef - Trainer Andrej Teljukin lediglich zwölf Feldspieler aufbieten. Auch Halle reiste mit nur 13 Feldspielern an, doch bei einem Blick auf den Kader wurde deutlich, dass die Saale Bulls qualitativ weiterhin sehr gut aufgestellt waren.
Die Gäste ließen von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, dass sie die 6:7 - Niederlage aus dem Hinspiel wettmachen wollten. Nach nicht einmal fünf gespielten Minuten konnten die Saale Bulls bereits sieben, teilweise sehr gute, Torabschlüsse verzeichnen. Es dauerte jedoch bis zur 18. Spielminute ehe Varttinen nach schönem Zuspiel von Tousignant zur verdienten Führung traf. Da aber auch Egils Kalns postwendend seine Torjägerqualitäten unter Beweis stellte (18.), ging es mit einem 1:1 - Unentschieden in die erste Drittelpause.
Das Team von Ex-Rockets-Coach Marius Riedel zeigte sich in der Folge aber unbeeindruckt und legte clever und eiskalt zwei Tore nach: Weyrauch (29.) und erneut Varttinen (37.) schossen eine 3:1 - Führung heraus und machten klar, wieso sich die Hallenser zurecht in den oberen Tabellenregionen befinden. Die Abgeklärtheit im Abschluss machte den Unterschied.
Im letzten Spielabschnitt bot sich den Zuschauer ein Spiel mit offenem Visier und sieben weiteren Treffern. Als Demmler und Plauschin auf der Strafbank saßen, konnte zunächst Egils Kalns in doppelter Überzahl auf 2:3 verkürzen (44.). Die Saale Bulls hatten an diesem Abend aber immer eine Antwort parat, wenn das Momentum zu kippen drohte. Erst war es Tousignant in Unterzahl (44.), der die erneute 2-Tore-Führung für Halle erzielte, dann konterten Varttinen (50.) und Stas (51.) per Doppelschlag den vorherigen Ausgleich der Rockets durch die beiden Tore von David Lademann (45., 49.). Für die endgültige Entscheidung sorgte Merl kurz vor Ende der Partie (58.), so dass aus Sicht der Rockets ein 4:7 auf der Anzeigetafel stand.
„Leider konnten wir heute nur mit zwölf Spielern antreten und stehen am Ende mit leeren Händen da” sagte Andrej Teljukin auf der anschließenden Pressekonferenz. „Die Jungs haben wie immer gut gekämpft. Aus solchen Spielen kann die junge Mannschaft nur lernen. Wir müssen über 60 Minuten präsent sein, auch wenn es aufgrund der aktuellen personellen Situation nicht einfach ist.”
„Wir sind gut gestartet und hatten relativ viel Kontrolle über das Spiel”, resümierte Marius Riedel, Coach der Saale Bulls. „Trotz vieler Abschlüsse steht es aber nach dem ersten Drittel nur Unentschieden. Diez - Limburg hat einfach Qualität und ist gerade im Powerplay immer für ein Tor gut. Das hat es heute für uns nicht einfach gemacht. Glücklicherweise haben wir nach dem 4:4 sofort unseren Rhythmus wiedergefunden und effektiv unsere Chancen genutzt.”