Mit einer unveränderten Aufstellung gingen die Nürnberg Ice Tigers am Montagabend ins vierte Spiel innerhalb von fünf Tagen. Gegen die Eisbären Berlin, den Spitzenreiter der Gruppe Nord, wollte das Team von Frank Fischöder das nächste Ausrufezeichen setzen. Nürnberg hatte auch die erste Möglichkeit der Partie, Chris Brown scheiterte über die linke Seite kommend aber mit einem Rückhandschuss an Eisbären-Torhüter Mathias Niederberger (1.). Die Eisbären zeigten sich in der 5. Minute zum erstem Mal gefährlich vor dem Nürnberger Tor, Matt White kam an einen Abpraller nach einem Schuss von der blauen Linie und traf aus spitzem Winkel das Außennetz. Zwei Minuten später spitzelte Daniel Schmölz die Scheibe in der neutralen Zone am Verteidiger vorbei und kam zu einem Zwei-auf-Eins-Konter mit Luke Adam. Schmölz spielte vor dem Tor quer, Adam zog ab und verfehlte das Tor nur knapp (7.). Die Ice Tigers hatten mehr vom Spiel, mussten in der 11. Minute aber in doppelter Unterzahl den 0:1-Rückstand hinnehmen. Mark Olver spielte vor dem Nürnberger Tor punktgenau quer, Matt White schoss aus spitzem Winkel direkt und traf.
Die Ice Tigers ließen sich durch den Rückstand nicht aus dem Konzept bringen und hatten gute Möglichkeiten zum Ausgleich: Patrick Reimer fälschte einen Schuss von Eric Cornel ab, der Puck verfehlte das Tor nur knapp (13.), kurz darauf kam Chris Brown aus kurzer Distanz frei an die Scheibe, brachte sie aber mit drei Nachschüssen nicht an Niederberger vorbei (16.). Die Eisbären nahmen die Führung mit in den Mittelabschnitt und hätten sie nach wenigen Sekunden im Mittelabschnitt beinahe ausgebaut. Leo Pföderl steckte durch zu Zach Boychuk, der frei vor Niklas Treutle auftauchte, der Nürnberger Schlussmann reagierte aber stark mit dem linken Arm (21.). Die Eisbären hatten im zweiten Drittel nun etwas mehr vom Spiel, verpassten es aber, in Überzahl das zweite Tor zu erzielen, weil die Ice Tigers konsequent und aufmerksam verteidigten (26.). In der 31. Minute traf Ryan McKiernan von der blauen Linie den Außenpfosten, in der 34. Minute mussten Frank Hördler und Marcel Noebels innerhalb weniger Sekunden auf die Strafbank. Den Ice Tigers bot sich in doppelter Überzahl die Chance, das Spiel auszugleichen, und nutzten diese auch eiskalt aus: Arturs Kulda spielte von der blauen Linie tief zu Luke Adam, der verzögerte kurz und spielte dann flach vors Tor, wo Daniel Schmölz die Scheibe über die Linie lenkte – 1:1-Ausgleich für die Ice Tigers (35.).
Beinahe wären die Eisbären kurz darauf in Unterzahl wieder in Führung gegangen, Niklas Treutle reagierte aber gleich zweimal glänzend gegen Matt White aus zentraler Position. Damit blieb es nach 40 Minuten beim leistungsgerechten Unentschieden in einem hart umkämpften Spiel. Kurz nach Wiederbeginn zog Roman Kechter zum Tor, bekam die Scheibe von Oliver Mebus von der rechten Seite und hielt die Kelle rein, Niederberger wehrte aber wieder einmal ab (42.). In der 43. Minute brachte Marcel Noebels die Scheibe für die Eisbären ins Nürnberger Drittel und legte ab auf Leo Pföderl, der zwischen Arturs Kulda und Timo Walther hindurch kam, vors Tor zog und Niklas Treutle mit einem harten Schuss aufs lange Eck zum 1:2 bezwang. Tom Gilbert hatte den Ausgleich auf dem Schläger, als er von hinter dem Tor von Roman Kechter perfekt bedient wurde und direkt abzog, Niederberger reagierte erneut stark (44.). Die Ice Tigers hatten nun mehr vom Spiel, fingen sich in der 50. Minute aber einen Konter ein, nachdem sie im Angriffsdrittel einige Chancen hatten und Brett Pollock mit zwei Crosschecks von der Scheibe getrennt wurde. Matt White lief auf und davon und überwand Treutle mit seinem Alleingang zum vorentscheidenden 1:3. Die Ice Tigers gaben sich bis zum Schluss nicht auf, die Eisbären ließen aber nicht mehr viel zu. Zwei Schüsse von Oliver Mebus von der blauen Linie (60.) parierte Niederberger sicher, so dass es am Ende beim 1:3 aus Nürnberger Sicht blieb. Mit etwas mehr Glück und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor hätten die Ice Tigers dem haushohen Favoriten heute Punkte abnehmen können. Verdient wäre es durchaus gewesen.