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Knappe Niederlage beim EC Bad Nauheim

Þ01 März 2010, 07:50
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So war dann auch EHC-Coach Frank Gentges in der anschließenden Pressekonferenz gleichermaßen frustriert und enttäuscht. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Es war ein gutes Spiel von beiden Seiten. Gratulation an meinen Trainer-Kollegen Fred Carroll. Ansonsten verzichte ich auf weitere Kommentare.“ In der Tat sahen die Zuschauer eine spannende und hochklassige Partie, die eindeutig vom kämpferischen Einsatz lebte. Von Beginn wurde deutlich, dass beide Teams in der entscheidenden Endphase der Punkterunde zum Erfolg kommen wollten. Der EHC begann sehr offensiv und holte sich in den ersten zehn Minuten ein deutliches Chancenplus. Aber schon in dieser Phase konnte man auch erkennen, dass das körperbetonte Spiel manchmal auch die Grenzen des Erlaubten überschritt.

So gerieten in der 3. Minute Mikhail Nemirowsky (EHC) und Christian Franz (Bad Nauheim) aneinander und mussten beide für je vier Minuten auf die Strafbank. Ab der 11. Minute kamen dann die Gastgeber stärker auf und setzten die Elche unter Druck. Als dann der Unparteiische ab der 15. Minute innerhalb von 115 Sekunden gleich 14 Strafminuten (davon 10 gegen den EHC) verteilte, mussten die Westfalen Elche fast drei Minuten lang in doppelter Unterzahl spielen. Sie überstanden das Powerplay mit Bravour, Goalie Benjamin Finkenrath erwies sich als unüberwindbar. Dabei wurde der 24-jährige während des ganzen Spiels mehrfach von den Gegenspielern unfair attackiert, ohne dass das vom Schiedsrichter geahndet wurde. Nach dem torlosen, aber strafzeitreichen ersten Abschnitt verlief das zweite Drittel noch elanvoller. Dieses Mal hatten die Roten Teufel den besseren Start, aber gerade als die Elche auch wieder den Angriffsdruck aufnahmen fiel in der 29. Minute das 1:0 für die Gastgeber durch einen Konter.

Die Führung hielt aber nur eine Minute, dann setzte sich David Hördler in der Mitte durch und markierte den 1:1-Ausgleich. Nun war die Begegnung wieder ausgeglichen, die beste Möglichkeit hatte Bad Nauheim in der 36. Minute, als Benjamin Finkenrath schon geschlagen war, die Roten Teufel den Puck aber nicht ins freie Tor brachten. Auch der letzte Abschnitt bot weiterhin viele gute kampfbetonte Aktionen. Die erste Chance hatten die Gastgeber, dann konnte aber Kevin Thau in der 47. Minute einen energischen EHC-Angriff zum 1:2 in die obere linke Ecke abschließen. „Ruhig bleiben und clever spielen“ gab nun Frank Gentges seinem Team als Devise aus und die hätte wahrscheinlich auch zum Erfolg geführt, wenn nicht Hauptschiedsrichter Eric Naunheim etwas dagegen gehabt hätte.

Zuerst gab es eine unfaire Attacke gegen Stephan Kreuzmann, aber der Gastronom aus Trier im gestreiften Hemd verkannte einmal mehr das Verursacherprinzip und schickte (wie einige Male zuvor) beide Spieler auf die Strafbank. Mit zunehmender Spielzeit erhöhten die Gastgeber nun den Druck und Benjamin Finkenrath stand wiederholt mit guten Paraden im Blickpunkt. Seine größten Taten lagen in der 52. und 58. Minute. Der EHC blieb dennoch bei Kontern gefährlich. Als dann 90 Sekunden vor Schluss Elche-Verteidiger Jörg Wartenberg nach einem normalen Zweikampf für ein angebliches Beinstellen auf die Strafbank musste, nahmen die Roten Teufel zuerst eine Auszeit und dann ihren Torhüter vom Eis. Die folgende 6 gegen 4 Überzahl führte zum 2:2-Ausgleich und große Missstimmung unter den zahlreich mitgereisten Dortmunder Fans. Und die sollte noch wesentlich größer werden. Zwar hatten die Elche drei Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit noch eine gute Torchance, aber die Partie musste in die Overtime. Hier hatte dann Eric Naunheim seinen letzten Auftritt und schickte nach 88 Sekunden Nachspielzeit Verteidiger Roman Weilert auf die Strafbank. Dieses Mal mit der Diagnose: Halten. Zu erkennen war davon wenig, das war den Gastgebern aber egal und sie nutzten die nächste Einladung zum 3:2-Siegtreffer. „Das Verlieren gehört zu jeden Sport und das muss man akzeptieren. Aber wenn man in der entscheidenden Phase des Spiels zweimal so bestraft wird, dann ist das schon bitter. Jeder weiß, dass die Schiedsrichter einen schweren Job haben. Aber manchmal machen sie sich und anderen auch das Leben selbst schwer.

Wenn Herr Naunheim beim olympischen Turnier mit seinem Maßstab gepfiffen hätte, dann hätte man die Strafbänke um mehrere Etagen aufstocken müssen“ konstatierte EHC-Pressesprecher Klaus Picker. Der EHC wird die Partie dennoch gut wegstecken, denn der eine Punkt brachte trotzdem den zweiten Tabellenplatz vor dem punktgleichen EC Peiting zurück. Rosenheim als Vierter und Bad Nauheim als Fünfter liegen acht bzw. neun Punkte dahinter. Damit fehlen den Westfalen Elchen noch zwei Siege, um Platz zwei oder drei zu sichern. Am kommenden Wochenende tritt der EHC zuerst am Freitag beim Tabellenführer Herner EV an, am Sonntag kommt dann der EV Landsberg an die Strobelallee (19 Uhr).
Torfolge:
1:0 (28:06) Tobias Schwab (Kevin Richardson, Landon Gare)
1:1 (29:12) David Hördler (Jörg Wartenberg)
1:2 (46:51) Kevin Thau (David Hördler)
2:2 (58:44) Landon Gare (Tobias Schwab, Kyle Piwowarczyk) +1
3:2 (63:11) Landon Gare (Chris Eade, Kyle Piwowarczyk) +1

Strafminuten:
RTBN 20 - EHCDO 28

Mannschaftsaufstellung:
Benjamin Finkenrath, Benjamin Voigt (nicht eingesetzt) – Stephan Kreuzmann (C), Nils Sondermann, Lorenz Schneider, Manuel Neumann, Tim Gregoire, Jörg Wartenberg, Roman Weilert (A), Marc Hemmerich – David Hördler, Ryan Martens, Matthias Potthoff, Kevin Thau, Vitali Stähle, Alexander Janzen, Jake Brenk, T.J. Sakaluk (A), Damian Martin, Mikhail Nemirowsky, Stephan Stiebinger

Zuschauer: 579

Schiedsrichter: Eric Naunheim – Markus Mosler, Matthias Starke

eishockey.net / PM Dortmund

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