Mit dem genesenen Evan Barratt, aber ohne den erkrankten Jake Ustorf ging es für die Nürnberg Ice Tigers am Sonntagnachmittag ins Derby beim Tabellenführer in Ingolstadt. Die Ice Tigers erwischten einen Start nach Maß und konterten Ingolstadt nach 68 Sekunden mustergültig aus: Cole Maier spielte aus dem eigenen Drittel zu Charlie Gerard, der Roman Kechter vor der blauen Linie mit einem Querpass in Szene setzte. Der 21-jährige Stürmer lief alleine aufs Ingolstädter Tor zu und ließ Christian Heljanko mit einem platzierten Handgelenkschuss keine Chance – 1:0 für Nürnberg (2.). Die Ingolstädter Antwort ließ allerdings nicht lange auf sich warten. In der 6. Minute war es Top-Verteidiger Alex Breton, der Leon Hungerecker mit einem Handgelenkschuss von der blauen Linie keine Chance ließ und zum 1:1 traf. Die Hausherren hatten in der Folge mehr Scheibenbesitz, die Ice Tigers lauerten auf schnelle Gegenangriffe. So auch in der 11. Minute, als Charlie Gerard nach einem Querpass von Roman Kechter zum Abschluss kam, aber an Heljanko scheiterte. In der 14. Minute ging Ingolstadt dann mit einem Konterangriff in Führung. Heljanko wehrte einen Schuss von Jeremy McKenna aus spitzem Winkel ab, über wenige Stationen kam der Puck zu Leon Hüttl, der Daniel Pietta aus dem hohen Slot so gut bediente, dass dieser nur noch einschieben musste – 2:1 für Ingolstadt. Zum Ende des Drittels hatte Eugen Alanov zwei Riesenchancen zum Ausgleich, schoss aber einmal freistehend knapp vorbei und scheiterte einmal mit der Rückhand an Heljankos linkem Schoner.
Zu Beginn des zweiten Drittels mussten die Ice Tigers nach einer Strafe gegen Jeremy McKenna zum ersten Mal in Unterzahl agieren, überstanden die zwei Minuten aber schadlos, weil sie bei den entscheidenden Pässen immer einen Schläger dazwischen brachten. In der 25. Minute rutschte Charlie Gerard im Offensivdrittel aus, Ingolstadt konterte über Daniel Schmölz, den Abschluss aus dem hohen Slot konnte Hungerecker sicher parieren. Ingolstadt blieb am Drücker und erhöhte schließlich auf 3:1. Enrico Henriquez-Morales spielte von der linken Seite quer vors Tor und Johannes Krauß hob den Puck perfekt ins lange Eck (27.). Bei Ingolstädter Überzahl hatte Austen Keating am langen Pfosten die Riesenchance für die Gastgeber, Hungerecker reagierte aber großartig mit dem rechten Schoner und hielt seine Mannschaft im Spiel. Wie wichtig dieser Save sein würde, zeigte sich in der 34. Minute. Evan Barratt brachte den Puck in Überzahl ins Ingolstädter Drittel und spielte quer zu Jeremy McKenna, der den Puck um Mat Bodie herumzog und perfekt aus dem Handgelenk ins kurze Eck traf – nur noch 2:3 aus Nürnberger Sicht. Weil Hungerecker in der 37. Minute auch gegen Daniel Schmölz stark parierte und sein Gegenüber die guten Gelegenheiten für Cole Maier und Charlie Gerard (40.) abwehrte, blieb es nach 40 Minuten beim knappen Rückstand für die Ice Tigers.
Ingolstadt hatte zu Beginn des Schlussabschnitts etwas mehr von der Partie, bereits nach 14 Sekunden tauchte Austen Keating nach einer Hereingabe von Daniel Pietta frei vor Hungerecker auf, konnte den starken Nürnberger Schlussmann aber nicht überwinden. Die Ice Tigers benötigten fünf Minuten, um sich aus der Umklammerung zu befreien und hatten dann über Evan Barratt die erste gute Gelegenheit aus dem hohen Slot, die Heljanko aber zunichte machte. In Überzahl hatte Charlie Gerard nach einem Querpass von Will Graber die Chance mit einem Direktschuss aufs kurze Eck, aber wieder war Heljanko zur Stelle (48.). In der 50. Minute setzte sich Graber selbst auf der linken Seite gut durch und zog zum Tor, seinen Schuss aufs kurze Eck wehrte Heljanko aber mit dem Schoner ab. Ingolstadt verteidigte in der Folge geschickt und hielt den Puck gegen leidenschaftlich kämpfende Ice Tigers weg vom eigenen Tor. Erst dreieinhalb Minuten vor Schluss kam Charlie Gerard nach einer Ablage von Owen Headrick zur nächsten guten Schussgelegenheit, Heljanko blieb der Sieger (57.). Mit dem sechsten Feldspieler hatte Ryan Stoa Sekunden vor dem Ende noch einmal die große Chance zum Ausgleich, als er einen Schuss von der blauen Linie abfälschte, Heljanko war aber erneut zur Stelle und hielt seinem Team den knappen Erfolg fest. Trotz der Niederlage beträgt der Vorsprung der Ice Tigers auf den elften Rang weiterhin drei Punkte, da die Löwen Frankfurt auf heimischem Eis deutlich gegen Düsseldorf verloren.
Stimmen zum Spiel:
Mitch O’Keefe (Nürnberg): Wir sind mit einem wichtigen Tor gut ins Spiel gestartet, waren dann aber zu offensiv im Drittel und sind in einen Konter gelaufen. Leon Hungerecker hatte einige wichtige Saves, die uns im Spiel gehalten haben. Ich bin stolz auf den Einsatz meiner Jungs, es war auf beiden Seiten ein hart umkämpftes Spiel. Wir konnten einfach keinen Weg finden, unsere Chancen zu nutzen.
Mark French (Ingolstadt): Nürnberg hat eine gute Mannschaft und hat einen frühen Fehler von uns direkt bestraft. Unsere schnelle Antwort hat mir sehr gut gefallen und wir konnten eine Führung mit ins zweite Drittel nehmen. Im zweiten Drittel haben wir teilweise einen Pass zu viel gespielt. Das war heute wahrscheinlich eines der engsten Spiele mit Playoff-Intensität, die wir bisher gespielt haben. Das sind die Spiele, die einen besser machen. Ich bin stolz darauf, dass wir einen Weg gefunden haben, das Spiel zu gewinnen.
Quelle:
Nürnberg Ice Tigers