Knappes 1:2 nach Verlängerung im Derby

Beim Allgäuer Derby in Sonthofen holte sich der EV Füssen den vierten Punkt an diesem Wochenende, es war jedoch auch durchaus mehr möglich für das Team um Kapitän Eric Nadeau. Am Ende gab ein Wechselfehler in der Verlängerung den Ausschlag zugunsten der Hausherren, die knapp mit 2:1 (1:1, 0:0, 0:0, 1:0) die Oberhand behielten. Ob der Sieg verdient war dürfte jeweils im Auge des Betrachters liegen, da beide Mannschaften ihre starken Phase hatten und die Begegnung recht ausgeglichen verlief. Nicht ohne Erwähnung bleiben darf aber bei aller Objektivität die Leistung des Unparteiischen, der bei der Beurteilung einiger Szenen einfach zweierlei Maß anzulegen schien. Leider zum Nachteil der Gästemannschaft.

Viel Kampf und weniger spielerische Höhepunkte war bei diesem Vergleich Ober- gegen Ostallgäu von Anfang an angesagt. Im ersten Abschnitt hatte Füssen ein Chancenplus und konnte oftmals viel Druck ausüben. In der 16. Minute lief der EVF aber in einen Konter, den Santeri Ovaska zur zu diesem Zeitpunkt etwas überraschenden Führung der Bulls nutzte. Knapp drei Zeigerumdrehungen später traf Marco Deubler ebenfalls nach einem Konter aber schon zum verdienten Ausgleich. Florian Simon scheiterte kurz vor der Drittelsirene noch mit einem schönen Solo aus kurzer Distanz.

Der mittlere Abschnitt sah zunächst wieder einen EV Füssen im Vorwärtsgang. Eichberger, Velebny und Guth hatten weitere große Möglichkeiten zur Führung. In der 24. Minute geriet Füssen dann erstmals in Unterzahl. Hier gab es für Dejan Vogl eine gute Torchance, auf der anderen Seite traf der ERC den Pfosten. Auch als Füssen wieder komplett war blieb die Mannschaft von Trainer Martin Ekrt am Drücker, die Folge war die nächste Strafzeit. Der EVF wehrte sich erfolgreich, musste wegen zu vielen Feldspielern aber bald darauf erneut einen Spieler auf die Strafbank schicken. Mit viel Einsatz und einem erneut starken Benedikt Hötzinger wurde auch diese Situation überstanden. In der 37. Minute wurde Sam Payeur herrlich von hinter dem Tor angespielt, er vergab völlig frei aber diese Riesenchance. Auf der anderen Seite scheiterte Marc Sill, der vor der Partie für sein 500. Spiel im ERC-Trikot geehrt worden war. Danach verzog Tobias Meier bei einem Angriff knapp, die einzige Strafzeit gegen die Heimmannschaft brachte trotz guter Schussgelegenheiten nichts ein.

Es waren erst einige Sekunden im Schlussdrittel gespielt, als Manfred Eichberger alleine auf das Tor von Christian Schneider zufahren konnte, er scheiterte jedoch. Danach hatten beide Teams ihre Chancen zur Führung. Sonthofen bekam zwei weitere Überzahlspiele, das letzte reichte bis in die Verlängerung hinein. Kurz vor Ende konterte Füssen gefährlich, der Siegtreffer gelang in der regulären Spielzeit aber keinem Team mehr.

In der Verlängerung war der EVF nach 16 Sekunden wieder komplett, machte danach auch Druck mit einer guten Chance für Christian Krötz, ehe der vorentscheidende Wechselfehler unterlief. Die folgende Strafzeit wurde zwar überstanden, daraus resultierend kam man aber nicht mehr in Scheibenbesitz und Ovaska wurde schön zum Siegtreffer für Sonthofen freigespielt. Am Ende hatte der ERC den einen Fehler weniger gemacht und konnte den Rückstand auf Füssen in der Tabelle auf vier Zähler verkürzen. Der EVF hat nach dieser sechsten Auswärtsniederlage in Folge weiterhin acht Punkte Vorsprung auf den elften Platz.

Trainer Andreas Becherer (EVF): „Wir haben ein gutes erstes Drittel gespielt, das 1:0 für Sonthofen entstand durch eine springende Scheibe, wobei wir hier mit dem dritten Mann vielleicht zu offensiv waren. Zweites Drittel haben wir die Beine nicht mehr so gut bewegt, dadurch hat Sonthofen mehr Momentum bekommen, auch begünstigt durch die Strafzeiten. Das letzte war ein offener Schlagabtausch, für meinen Geschmack zu offen. Danach ein dummer Wechselfehler, das darf natürlich nicht passieren. Wenn eine Mannschaft ein ganzes Spiel mit nur zwei Strafminuten auskommt, dann müsste man fast schon einen Fairplay-Pokal überreichen. Ich habe da genauso viele Strafen wie bei uns gesehen, das war schon ein kleines Ungleichgewicht.“

Tore:
1:0 (16.) Ovaska (Homjakovs, Havlicek)
1:1 (18.) Deubler (Wiedemann, Meier)
2:1 (64.) Ovaska (Havlicek, May)

Strafminuten Sonthofen 2, Füssen 12

Zuschauer 1211