Drei der ersten vier Saisonspiele hatten die Nürnberg Ice Tigers gewonnen und fuhren deshalb mit breiter Brust nach Mannheim, wo es in den vergangenen Jahren nur selten etwas zu holen gab. Niklas Treutle bekam den Start im Tor, ansonsten gab es keine Veränderungen im Team der Ice Tigers.
Treutle war auch von Beginn an gefordert, die Adler übten von Beginn an viel Druck aufs Nürnberger Tor aus und gingen nach nur 42 Sekunden in Führung. John Gilmour rückte bei einem schnellen Angriff mit auf, bekam einen Querpass und überwand Treutle mit einem platzierten Handgelenkschuss aus dem hohen Slot zum 1:0 für die Gastgeber. Die Antwort der Ice Tigers ließ allerdings nur 23 Sekunden auf sich warten, dann konnte Arno Tiefensee einen Schuss von der blauen Linie nicht festhalten und Cole Maier mogelte den Puck seitlich des Tores an Tiefensee zum 1:1-Ausgleich vorbei. Die Anfangsphase gehörte dennoch den Adlern, die in der 8. Minute auch wieder in Führung gingen. Ein Schuss von der blauen Linie ging am Tor vorbei, Daniel Fischbuch stocherte zweimal nach, die Ice Tigers konnten nicht klären und Markus Hännikäinen hob den Puck mit der Rückhand über die Latte – 2:1 für Mannheim. Mit zunehmender Spielzeit kamen die Ice Tigers etwas besser in die Partie und konnten sich auch ein ums andere Mal im Mannheimer Drittel festsetzen, Jeremy McKenna (12.) und Charlie Gerard (13.) konnten Tiefensee aber nicht überwinden. Damit blieb es nach 20 Minuten bei der knappen, aber verdienten Mannheimer Führung.
Ins zweite Drittel starteten die Ice Tigers druckvoll und glichen die Partie nach nur 27 gespielten Sekunden erneut aus. Will Graber bekam den Puck vor dem Tor und legte quer zu Jeremy McKenna. Der Puck stellte sich auf, McKenna traf ihn nicht richtig und überwand Tiefensee mit einem Flatterschuss auf die Fanghandseite zum 2:2 (21.). In einem von beiden Seiten offensiv geführten Spiel holten sich die Adler die Führung in der 24. Minute zurück. Nick Cicek schlenzte von der blauen Linie und Tom Kühnhackl fälschte vor dem Tor unhaltbar für Treutle ab – 3:2 für Mannheim. Die Adler hatten in dieser Phase das Momentum auf ihrer Seite und erhöhten in Überzahl in der 27. Minute auf 4:2. Owen Headrick musste von der Strafbank aus mit ansehen, wie Daniel Fischbuch den Puck mit einem Direktschuss von der blauen Linie perfekt unter die Latte platzierte. Nürnberg gab sich aber noch lange nicht geschlagen und fand noch einmal einen Weg zurück ins Spiel. In der 33. Minute spielte Eugen Alanov von der rechten Seite flach vors Tor, Ryan Stoa hielt den Schläger rein und zwang Tiefensee zum Abpraller, den Jake Ustorf zum 3:4-Anschlusstreffer verwertete.
Die Adler stellten die Zwei-Tore-Führung allerdings noch im zweiten Drittel wieder her: Matthias Plachta spielte von der blauen Linie diagonal zum rechten Bullykreis, Luke Esposito zog direkt ab und traf zum 5:3 für Mannheim (36.). Die Ice Tigers begannen im letzten Drittel druckvoll und hatten in der 43. Minute die nächste gute Möglichkeit, als Jake Ustorf am Ende eines Konters über Eugen Alanov nur den Pfosten traf (43.). Nürnberg setzte nach und wurde in der 46. Minute belohnt. Bei einer angezeigten Strafe gegen die Adler schnürten die sechs Feldspieler der Ice Tigers die Gastgeber ein, Jeremy McKenna kam an der blauen Linie an die Scheibe, nahm kurz Maß und traf aus dem Handgelenk perfekt in den Winkel – nur noch 4:5 aus Nürnberger Sicht. Constantin Braun (49.) und Cole Maier (51.) verpassten die Möglichkeit zum Ausgleich, erst eine Strafe gegen Maier nahm den Ice Tigers ein wenig den Schwung und brachte den Adlern die Kontrolle zurück. Nach einem Pfostenschuss von Marc Michaelis (55.) blieben die Ice Tigers im Spiel und hatten in der 58. Minute über Owen Headrick und Charlie Gerard zwei gute Möglichkeiten, konnten Tiefensee aber nicht mehr überwinden. Damit blieb es im nächsten spektakulären Spiel bei der knappen 4:5-Niederlage für die Ice Tigers.
Mitch O'Keefe (Nürnberg): Wir haben am Anfang nicht hart genug gearbeitet und Mannheim hat das ausgenutzt. Wir sind die Hälfte des Spiels über nicht hart genug gelaufen. Im letzten Drittel haben wir das dann ein wenig besser gezeigt. Es sind die einfachen Dinge, die wir heute nicht gut genug gemacht haben.
Dallas Eakins (Mannheim): Heute haben wir gewonnen, aber ich fühle mich ein wenig leer. Wir waren heute als Einheit nicht synchron genug. Unsere Reaktionszeit war oft nicht gut genug, da waren wir zu langsam bei den Scheiben. Wir haben nicht so gut gespielt, aber wir haben einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen.