Der EHC Königsbrunn bleibt in der Erfolgsspur und setzt sich auch in Spiel zwei verdient mit 4:2 gegen die „Miners“ des TSV Peißenberg durch. Erneut gab es gegen beide Mannschaften viele Strafzeiten, die die Brunnenstädter dann aber für sich nutzen konnten.
Beide Mannschaften traten mit vollem Kader an. Im Königsbrunner Tor stand wie schon am Freitag Stefan Vajs, als Backup saß Dave Blaschta auf der Bank.
Königsbrunn legte von Beginn an aus einer gesicherten Abwehr heraus los und kam gleich in der ersten Spielminute zu einer guten Chance. Beide Teams agierten zunächst ohne Risiko, doch in der vierten Minute hatte Anton Egle die Führung der Brunnenstädter auf dem Schläger. Marek Haloda brachte noch seinen Schläger dazwischen und konnte so noch retten. Der EHC hatte mehr vom Spiel und erarbeitete sich weitere Chancen. Allerdings kassierte Königsbrunn dann wieder Strafzeiten und musste wie schon am Freitag in doppelter Unterzahl antreten. Die Miners konnten jedoch keinen Profit daraus schlagen und so überstand der EHC diese erste kritische Phase schadlos. Königsbrunn machte es besser, in der 16. Spielminute erzielte Hayden Trupp in Überzahl das 1:0 für Königsbrunn. Bei seinem platzierten Schuss in den Winkel hatte der Peißenberger Goalie Sertl zwar freie Sicht, konnte den Puck aber nicht mehr abwehren. Der EHC blieb die spielbestimmende Mannschaft, doch bis Drittelende wollte kein weiterer Treffer fallen.
Nach der ersten Pause kamen die Miners besser ins Spiel, in der 23. Spielminute verhinderte nur der Pfosten den Ausgleich. Der fiel dafür eine Minute später, im Fallen fälschte David Farny versehentlich einen Querpass unhaltbar für Stefan Vajs ins Tor ab. Die Partie war nun ausgeglichener, beide Mannschaften kamen zu guten Gelegenheiten. In der 32. Spielminute hatte Marco Sternheimer zwar ein weiteres Königsbrunner Tor auf dem Schläger, doch ein Treffer war ihm nicht vergönnt. Luca Szegedin fälschte nur zwei Minuten später einen Schuss auf das Tor ab, doch der Peißenberger Keeper Sertl war auf der Hut. Dafür fiel die erneute Führung für Königsbrunn nur drei Sekunden vor dem zweiten Pausengang. In Überzahl netzte Luca Szegedin nach cleverem Anspiel von Tim Bullnheimer per Direktabnahme ein und sorgte für die erneute Führung der Königsbrunner. Mit dem 2:1 für den EHC ging es danach ein letztes Mal in die Kabinen.
Nach Wiederanpfiff suchte der EHC die Entscheidung. In der 43. Spielminute lief Toms Prokopovics alleine auf den Peißenberger Keeper zu, wurde aber noch rechtzeitig gestoppt. Königsbrunn spielte sich in Gleichzahl fest und agierte fast wie im Powerplay. Doch in der 46. Spielminute fiel wie aus heiterem Himmel der 2:2 Ausgleich. Ein verdeckter Schuss von Marek Haloda fand den Weg ins Tor, Goalie Vajs war chancenlos. In der 50. Spielminute hatte der EHC doppelte Überzahl, doch ein Treffer blieb den Königsbrunnern verwehrt. Fünf Minuten später hatte auch Marco Sternheimer bei einem Alleingang die erneute Führung auf dem Schläger, verpasste es aber zu scoren. Dafür traf er in der 56. Spielminute zum 3:2. Nach Scheibengewinn von Toms Prokopovics in der neutralen Zone landete die Scheibe bei Tim Bullnheimer, der dann beim schnellen Konter mit viel Übersicht quer zum besser positionierten und schussbereiten Marco Sternheimer legte. Doch statt einer Schlussoffensive der Miners zogen die Gastgeber eine umstrittene Strafzeit wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Die Unterzahlsituation gegen die Miners blieb aber folgenlos, doch die Zeit lief gnadenlos gegen den TSV. Gleich bei der nächsten umstrittenen Schiedsrichterentscheidung zogen die Miners erneut eine Strafe, was den Zorn des heimischen Publikums nach sich zog. Zahlreiche Gegenstände wurden auf die Eisfläche geworfen, was an der Entscheidung der Unparteiischen aber nichts änderte. TSV-Coach Andy Becher zog nun den Goalie zugunsten eines weiteren Feldspielers, doch das Risiko wurde nicht belohnt. Nach Scheibenverlust der Miners bediente Toms Prokopovics Marco Sternheimer mit einem feinem Pass, der netzte dann eiskalt zum 4:2 ein. Danach zeigten einige Akteure Nerven, nach einer Auseinandersetzung von Florian Seelmann mit David Farnykassierten kassierten beide Kontrahenten noch eine Spieldauerstrafe. Danach gab es erneut unschöne Szenen im Stadion, einige Zuschauer bewarfen gezielt mit Becher und Flaschen die Personen auf der Königsbrunner Spielerbank. Doch das Spiel war schon längst zugunsten der Gäste entschieden. Am Ende gewinnt Königsbrunn nicht nur aufgrund des starken Powerplays mit 4:2 gegen die Miners und führt nun mit 2:0 in der Serie Best-Of-Seven. Am Freitag kommt es nun ab 20 Uhr in der heimischen Pharmpur Eisarena zum Rückspiel. Nach einem wilden Spiel zwei sind die Miners jetzt zum Siegen verdammt, um nicht vorzeitig aus den Play-offs zu fliegen.
EHC-Coach Bobby Linke freute sich zwar über den Sieg, war aber auch sichtlich genervt vom Geschehen auf und neben dem Eis:
„Wir haben alle gehofft, dass es ein normales Eishockeyspiel wird, es wurde aber wieder eine hitzige Partie voller Nicklichkeiten. Ich möchte da meine Mannschaft nicht in Schutz nehmen, beide Mannschaften haben sich in dieser hitzigen Stimmung nicht geschenkt. Da waren scheinbar noch einige Rechnungen offen. Es hat mal wieder den Spielfluss gehemmt, das war nicht immer schön anzuschauen. So macht es auch keinen Spaß zu coachen. Ich befürchte, dass es in Spiel drei auch so laufen wird. Ansonsten hatten wir die Partie gut im Griff, unsere Tore waren schön herausgespielt. Wir waren defensiv stabil und haben offensiv sehr ordentlich gespielt Ich bin sehr glücklich über den Sieg.“
Tore: 0:1 Trupp (Bullnheimer, Sternheimer) (16.), 1:1 Engel (Vogl, Murphy) (24.), 1:2 Szegedin (Bullnheimer, Prokopovics) (40.), 2:2 Haloda (Höfler) (46.), 2:3 Sternheimer (Bullnheimer, Prokopovics) (56.), 2:4 Sternheimer (Prokopovics, Bullnheimer) (60.)
Strafminuten: TSV Peißenberg 45 EHC Königsbrunn 41 Zuschauer: 1301