Der Altmeister und Traditionsclub aus dem Isarwinkel hatte wie so oft in den letzten Jahren wieder einige schmerzliche Abgänge zu verkraften und füllt diese Lücken traditionell mit dem großen und gut ausgebildeten Nachwuchsreservoir auf.
Trainer Florian Funk hat somit wieder ein extrem junges Team mit einigen wenigen routinierten Eckpfeilern, aber diesmal auch einigen sehr starken Neuzugängen von außen zur Verfügung. In den hinteren Regionen wie Tor und Abwehr regiert jugendlicher Elan wie z.B. bei den talentierten „Teeniegoalies“ Goll und Wölfl und auch in der Defensive stehen hauptsächlich zwar sehr laufstarke, allerdings eben auch viele junge Akteure, die ebenso wie die Torhüter aber dennoch schon über einige Oberligaerfahrung verfügen.
Im Sturm sticht noch immer Ex-Nationalspieler Klaus Kathan heraus. Topscorer sind allerdings der Ex-Crimmitschauer Tom-Patric Kimmel, Christoph Kabitzky und der Waliser Joseph Lewis. Trotz 11 Punkten und Platz 5 sind die Leistungen des ETC aber noch etwas schwankend. Highlights wie den Siegen in Selb (3-4) oder über Freiburg (5-3) stehen auch klare Niederlagen, wie in Klostersee (7-0) und zu Hause gegen Regensburg (1-4) gegenüber.
Beim Gastspiel im Allgäu haben die Tigers dann schon das erste Rückspiel auf dem Spielplan. Die Erinnerungen an die Partie in der Wagnerstadt sind noch frisch. Zu Beginn hatte man das Team von Trainer Dave Rich gut im Griff und führte völlig verdient mit 5-1, bevor der Schlendrian Oberwasser bekam und die Bulls noch gefährlich nahe (5-4) heran kamen.
Inzwischen hat man beim Bayernligaaufsteiger 6 Zähler gesammelt und liegt auf Platz 10, denn nach einem zwischenzeitlichen 6-Punkte-Wochenende gab es zuletzt zwei Niederlagen (2-4 in Deggendorf und 1-5 gegen Tölz), wobei man auch in diesen Begegnungen lange Phasen gut dabei war. Die zweitmeisten Gegentore der Liga lassen auf Defizite in der Rückwärtsbewegung schließen und auch auf der Torwartposition lassen sich Probleme kaum verhehlen.
Die etatmäßige Torsteherin Jennifer Harß fällt verletzt länger aus, während Back-up Fabian Schütze noch etwas die Routine fehlt und Förderlizenztorwart Sertl (Rießersee, DEL2) nicht so oft verfügbar ist. Dazu kommt noch das die Abwehrspieler auch weiterhin trotz des Amerikaners Brad Miller nicht die mobilsten zu sein scheinen und die Specialteams bewegen sich momentan ebenfalls eher im unteren Tabellendrittel, was aber für einen Aufsteiger nicht so unnormal ist. Der Unterschied Bayernliga zu Oberliga ist eben doch gewaltig. Im Angriff klappt es dagegen Dank der Routiniers wie Janne Kujala, Petr Sikora, Markus Vaitl oder Rob McFeeters schon ganz ordentlich.
12 von 18 Punkten und Platz 3 ist der momentane Status des EHC Bayreuth und damit ist man ganz zufrieden am roten Main, weiß aber das es kein Ruhekissen ist. „Die Gegentorbilanz mit zuletzt nur zwei Treffern in 125 Spielminuten ist genauso überragend wie unsere 100% Unterzahlquote“, stellt Teammanager Habnitt dabei heraus. „Noch etwas ausbaufähig ist allerdings unsere eigene Torproduktion“.
Da M.Bartosch zumindest wieder trainiert, hofft man im Lager der Tigers bis auf Pietsch und den kranken Kuhn keine weiteren Ausfälle zu haben und auch die Gespräche über Verstärkung aus Weißwasser laufen weiter positiv. Weil Stürmer K.Altmann aus beruflichen Gründen nur noch sehr eingeschränkt trainieren kann, gibt es aber eine weitere wackelige Personalie. Speziell im Heimspiel will man natürlich die Bilanz weiter aufpolieren, muss allerdings beim guten Powerplay der Löwen (über 24 %) auf Strafenvermeidung achten.
Auch in Sonthofen ist man sicher nicht chancenlos. Am Rande der Bande wurde auch bekannt das R.Göldner inzwischen seinen Vertrag beim EHC aufgelöst hat und die Freigabe für den VER Selb erhalten hat, allerdings gilt das ausschließlich für deren 1b-Team in der Landesliga.
eishockey.net / PM Bayreuth