Mit dem Heimrecht in den Playoffs hat der SC Riessersee das erste Saisonziel erreicht. Die Garmischer empfingen die Hamburg Crocodiles im Olympia-Eissportzentrum vor stimmungsvoller Kulisse. Das erste Drittel verlief nahezu erwartungsgemäß. Anfangs beschnupperten sich beide Mannschaften, auch wenn der SCR ein bisschen mehr vom Spiel hatte - und bereits nach 3:24 Minuten in Führung ging. Doch dieser Treffer irritierte die Gäste nur wenig, die ihrerseits nur 77 Sekunden später bereits den Ausgleich erzielten. In den folgenden Minuten waren aber trotzdem die Hausherren der Führung näher. Chancen durch Wolf, Dibelka, Höller oder Maurer blieben ungenutzt. Bis kurz vor Ende des Spielabschnitts kamen auch die Gäste besser ins Spiel, so dass sich eine unterhaltsame und ausgeglichene Partie entwickelte - der Spielstand blieb dennoch unverändert.
Im Mittelabschnitt starteten die Gäste gleich mit drei Strafzeiten, so dass die Garmischer mehrere Minuten die Überzahlkünste aus der Hauptrunde abrufen hätten können. Dazu kam es aber nicht. Die Gäste wussten geschickt, den Raum vor dem Tor Eng zu machen und verteidigten mit drei Mann alles weg, was auf das Tor kam. Abschlusschancen für den SCR quasi nicht vorhanden. Schlimmer noch - wenig später erzielte Niklas Jensch mit seinem zweiten Treffer die Führung für die Crocodiles. Ein Wirkungstreffer. Der SCR danach minutenlang bemüht, den Ausgleich zu erzielen, die Aktionen waren aber alle zu hektisch und zu unüberlegt. Der Ausgleich durch Felix Linden passte dann perfekt in den "Ablauf". Ein Abschluss von der Blauen, halbhoch und mehr gechipt als geschossen, flog an Freund und Feind vorbei ins Tor der Gäste. Für mehr Beruhigung sorgte dieses Tor aber nicht. Harrison Reed zog in der 38. Minute einfach mal frech aus halbrechter Position ab und ließ Daniel Allavena im Tor der Garmischer keine Abwehrchance. Mit der knappen Führung für die Hamburger ging es in die zweite Pause.
Das Schlussdrittel begann mit einem "Schlag ins Gesicht" für die Garmischer. Nach gerade einmal 15 Sekunden traf Juuso Rajala zum 2:4. Erneut ein böser Wirkungstreffer, der die Garmischer wieder hemmte. Robin Soudek und Kevin Slezak mit Möglichkeiten zum Anschlusstreffer, ohne Erfolg. Noch weniger erfolgreich war erneut die Überzahlsituation danach. Hamburg wieder mit einem starken Penaltykilling, die Werdenfelser ohne die zündende Idee. Bis sich in der 50. Minute Lubor Dibelka ein Herz nahm, die Hamburger Abwehr austanzte und sehenswert den Anschlusstreffer erzielte. Jetzt wurde es ein Krimi, die Stimmung im Stadion war überragend. Soudek, Wolf, Linden, Mayr, Slezak - Chancen im Minutentakt. Pat Cortina nahm Daniel Allavena zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis, der Druck auf das Hamburger Tor stieg stetig. Kurz vor Ende - Auszeit SCR. Cortina mit einer langen Einweisung - wenig danach flog das Dach von der Halle. Der umjubelte Ausgleich durch Alex Höller - ein Tor des Willens. So ging es also bereits im ersten Spiel in die erste Overtime. Und die blieb weiter hochspannend. Klar überlegen hier der SCR. Erneut Möglichkeiten ohne Ende, z.B. durch Killins, Slezak, Dibelka oder Höller. Und genau Alex Höller war es wieder, der die Menge zum Ausrasten brachte. 06:53 waren auf der Uhr - Sieg in Spiel 1 für den SCR war eingetütet. Was ein Krimi, was ein Kampf - super SCR! Am Sonntag geht es zu Spiel 2 in Hamburg, Spielbeginn hier ist bereits um 16:00 Uhr - Spiel 3 ist dann am Dienstag, 21.03.2023 um 20:00 Uhr im Olympia-Eissportzentrum.