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Kühnhackl der Spezialist für komplizierte Tore

Tete-a-Tete: Der Landshuter gibt Aufschluss über seine besonderen Treffer und die Stärke der Islanders

Þ08 Dezember 2018, 16:39
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New York Islanders

Jeden Donnerstag während der Saison 2018/19 wird NHL.com/de in der Rubrik "Tete-a-Tete" ein exklusives Interview mit Spielern oder Persönlichkeiten der NHL zu Themen auf und abseits des Eises präsentieren.

In dieser Ausgabe: Tom Kühnhackl von den New York Islanders.

Wenn es in der NHL die Auszeichnung für das Tor des Monats geben würde, hätte Tom Kühnhackl mit Sicherheit die entsprechende Medaille für den spektakulärsten Treffer im November in seiner Trophäensammlung stehen. Beim Heimspiel gegen die Vancouver Canucks am 13. November im Barclays Center beförderte er den Puck rücklings auf dem Eis liegend mit einem beherzten Schlenzer ins Netz. Ein weiterer erfolgreicher Kunstschuss war dem Landshuter bereits Ende Oktober gelungen. Im Auswärtsspiel bei den Pittsburgh Penguins hatte er nach einer eleganten Pirouette auf Höhe der Torlinie getroffen.

Seit einigen Wochen gehört Kühnhackl bei den New York Islanders zur Stammbesetzung. Zu Saisonbeginn sah das anders aus. Unmittelbar vor dem Start setzte ihn der Klub auf die Waiverliste. In seinem Fall entpuppte sich der Schritt als taktisches Manöver der Islanders, um ihn auch in der AHL-Filiale einsetzen zu können. Davon machten sie jedoch zunächst keinen Gebrauch und beließen ihn im NHL-Kader. Allerdings musste er zwischendurch mit einem Platz auf der Tribüne vorliebnehmen. Ausgerechnet nach seinem bis dato besten Saisonauftritt gegen die Pittsburgh Penguins am 30. Oktober, bei dem er zwei Scorerpunkte verbuchte, wurde er zu den Bridgeport Sound Tigers eine Etage tiefer delegiert.

Sein Gastspiel dort war jedoch nur von kurzer Dauer. Nach zwei Toren und einer Vorlage bei seinem Debüt im Farmteam kehrte er postwendend ins NHL-Team zurück. Seitdem hat der 26-Jährige einen festen Platz in der dritten Angriffsformation. In 17 Einsätzen für die Islanders kam Kühnhackl auf fünf Punkte (drei Tore, zwei Assists.)

Im Interview für die Rubrik "Tete-a-Tete" sprach der Niederbayer unter anderem über seine ungewöhnlichen Treffer, das Auf und Ab in der Anfangszeit bei den Islanders und das Leben in der aufregenden Metropole New York.

Einfach sind deine Tore in dieser Saison nicht gerade gewesen, oder?
(lacht) Ich glaube, das gehört dazu. Tore müssen nicht immer schön sein. Solange der Puck reingeht, ist alles in Ordnung.

Macht man solche Aktionen wie gegen Vancouver intuitiv oder trainiert man sie ab und zu?
Nein, so etwas kann man nicht üben. Das passiert einfach im Spiel. Ich hatte natürlich auch das nötige Glück, dass dieser Schuss im Tor gelandet ist.

Dein erstes Tor für die Islanders hast du gegen die Penguins erzielt. Was war es für ein Gefühl bei deiner ersten Rückkehr an die alte Wirkungsstätte im Oktober nach Pittsburgh?
Das war schon irgendwie komisch, muss ich gestehen. Wenn man ins Stadion kommt, ist man eigentlich gewohnt, in die andere Kabine zu gehen. Man kennt fast jedes Gesicht, das einem in der Arena begegnet. Da kamen viele Erinnerungen hoch. Aber als das Spiel begonnen hatte, waren die Emotionen weg und ich konnte mich voll und ganz auf das konzentrieren, was auf dem Eis passierte. Insgesamt war es ein guter Tag.

Du hattest von den Penguins ein Angebot bekommen, den Vertrag zu verlängern. Was hat den Ausschlag für den Wechsel gegeben?
In Pittsburgh hätte ich vermutlich wieder in der vierten Reihe gespielt. Deswegen habe ich mich letztlich für die Islanders entschieden, weil ich dort die Chance gesehen habe, in der dritten Reihe oder sogar noch ein bisschen weiter oben eingesetzt zu werden. Bis jetzt funktioniert es in New York ja auch ganz gut.

Hat es dich in irgendeiner Form getroffen, dass du kurz vor Saisonstart auf die Waiverliste gesetzt und später in die AHL geschickt worden bist?
Ja klar, zumal man mit so etwas nicht unbedingt rechnet. Aber wenn es passiert, muss man es hinnehmen. Das ist in der NHL einfach ein Teil des Geschäfts. Genauso wie der Fall, dass du von heute auf morgen zu einem anderen Verein getradet werden könntest. Man darf sich von alldem nicht negativ beeinflussen lassen, sondern muss positiv bleiben. Genau das habe ich getan. Auch als ich in die AHL geschickt worden bin, habe ich versucht, mein Bestes zu geben und der Mannschaft zu helfen. Wenn man seine Leistungen entsprechend abruft, wird man belohnt. Deswegen war ich nicht lange unten.

Welche Unterschiede zwischen den Penguins und den Islanders nimmst du wahr, wenn du beide Organisationen und ihr Umfeld miteinander vergleichst?
Beide Organisationen arbeiten sehr professionell, da gibt es keine großen Unterschiede. Pittsburgh ist eine eishockeyverrückte Stadt. Jedes unserer Spiele war ausverkauft. Die Islanders sind in Long Island zuhause. Von dort ist man ins Barclays Center nach Brooklyn fast eine Stunde unterwegs. Diesen Weg nehmen einige Fans nicht gerne in Kauf. Aus diesem Grund tragen wir die Hälfte der Heimspiele wieder im Nassau Coliseum in Long Island aus. Zwar ist die Halle mit 15.000 Plätzen kleiner, aber wenn sie voll ist, herrscht eine sehr gute Stimmung.

Was macht euch so stark, dass ihr in der Metropolitan Division vorne mitmischt?
Wir setzen das System, dass uns der Trainerstab eingeimpft hat, gut um. Wenn uns das auf lange Sicht konstant gelingt, haben wir große Chancen, in die Playoffs zu kommen. Ich glaube, die wenigsten Leute haben uns eine solch erfolgreiche Saison zugetraut.

Du lebst jetzt in einer der aufregendsten Metropolen der Welt. Hast du New York privat schon ein wenig erkundet?
Die Stadt ist wirklich großartig. Aber von Long Island bis Downtown New York braucht man mit dem Auto eine bis eineinhalb Stunden. Und die Straßen sind immer voll, egal ob man an einem Montagabend, Samstagnachmittag oder Sonntag unterwegs ist. Aber klar schaut man, dass man an seinen freien Tagen mal in die Stadt fährt und sich dort umsieht.

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