Bereits vor der Partie am Freitag war klar: Wollen die Tigers im Kampf um die Pre-Playoff-Plätze weiterhin ein Wörtchen mitreden, so wären Punkte auswärts gegen Ajoie enorm hilfreich.
Entsprechend engagiert starteten die Tigers in die Partie und zeigten ihren Willen bereits von der ersten Minute an. Doch der Offensivdrang der Langnauer liess den Jurassiern Platz zum Kontern. In der vierten Minute zum Beispiel setzten die Nordwestschweizer zum Gegenstoss an: Asselin, der mit viel Schwung über die rechte Seite kam, entschied sich für den Direktabschluss und knallte den Puck ans Lattenkreuz. Glück für die Tigers!
Auch in den nachfolgenden Minuten kam Ajoie immer wieder zu Topchancen und die Langnauer konnten sich bei Torhüter Boltshauser bedanken, dass der Spielstand weiterhin 0:0 lautete. Erst gegen Ende des ersten Drittels fanden auch die Emmentaler wieder besser ins Spiel und kreierten mehr Torgefahr vor dem gegnerischen Gehäuse. Ein Treffer blieb allerdings auch dem SCL verwehrt, sodass es beim 0:0 nach 20 Spielminuten blieb.
Entscheidender Treffer im Mittelabschnitt
Ins zweite Drittel starteten die Langnauer zwar in Überzahl, dennoch fiel weiterhin kein Treffer. Wenig später erbot sich Pesonen eine Grosschance, doch Ciaccio im Ajoie-Tor streckte sich und konnte den Puck festhalten. Je länger je mehr entwickelte sich die Partie zu einem attraktiven Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Während Boltshauser unter anderem die Abschlüsse von Asselin und Reto Schmutz parierte, vereitelte sein Gegenüber Ciaccio die Möglichkeiten von Zryd und Holmström.
Gegen Ende des Mittelabschnitts kamen die Langnauer immer besser in Fahrt, schnürten den Gegner regelrecht ein. Das Einzige, was nicht gelingen wollte, war ein Tor. Und so bewahrheitete sich wenig später die alte Weisheit: Wer sie vorne nicht macht, der kriegt sie hinten. In der 36. Minute spielte Ajoies Brennan einen scharfen Pass vors Tor. Dort stand Topskorer Asselin, von dessen Körper die Scheibe etwas glücklich ins Tigers-Tor sprang. Dieses zwischenzeitliche 1:0 brachte das Heimteam dann auch in die zweite Pause. Dabei wäre der Ausgleich für die Langnauer bereit gelegen: Kurz vor der Pause konnte Ciaccio den heranstürmenden Diem nur regelwidrig stoppen, weshalb der SCL einen Penalty erhielt. Doch auch dieses Mal behielt Ciaccio die Oberhand und gewann das Duell gegen Pesonen, der den Penalty schoss.
Es bleibt beim 0:1
Die SCL Tigers sahen sich für das Schlussdrittel also weiterhin mit einem Rückstand konfrontiert. Wie schon die ganze Partie über agierten die Emmentaler in der Folge offensiv, aber glücklos im Abschluss. Eine nächste Powerplay-Möglichkeit in der 43. Minute konnte nicht in einen Treffer umgemünzt werden. So lief den Langnauern langsam aber sicher die Zeit davon. Und sechs Minuten vor Schluss kam es noch dicker: Mit einem unerlaubten Check brockte Schilt den Tigers eine fünfminütige Unterzahl ein. «Unerlaubter Körperangriff», so das Verdikt.
Mit diesem Handicap fiel die Aufholjagd natürlich noch schwerer. Und dennoch erarbeiteten sich die Tigers weiterhin Top-Möglichkeiten, beispielsweise in der Person von Pesonen. Der Captain scheiterte nach einem Konter jedoch abermals an Ciaccio im Ajoie-Tor, der eine fantastische Partie zeigte.
So konnten die Emmentaler die 0:1-Niederlage, auch mit herausgenommenem Torhüter, nicht mehr verhindern und müssen eine bittere Niederlage im Kampf um die Pre-Playoff-Plätze hinnehmen. Sollen diese noch erreicht werden, ist klar: In den verbleibenden Spielen gegen Kloten (zu Hause), Bern (zu Hause) und Fribourg (auswärts) sind Punkte nötig!
Raiffeisen Arena, Porrentruy – 4455 Zuschauer – Tscherrig, Dipietro; Stalder, Kehrli
Tore: 36. Asselin (Brennan) 1:0.
Strafen: 4 mal 2 Minuten gegen Ajoie, 1 mal 2 Minuten und 1 mal 5 Minuten gegen Langnau