Am Freitag erwarten die Löwen aus der Industriestadt um 20:00 Uhr den ECDC Memmingen, am Sonntag muss die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Vogl zum Aufsteiger nach Höchstadt. Nach neun Spieltagen ohne Sieg die letzten beiden Konkurrenten in der Liga, gegen die man noch nicht angetreten ist. Ab der kommenden Woche startet das zweite Saisondrittel der 1,5-fach Runde der Oberliga Süd und spätestens dann könnte klar sein, wo die Reise in diesem Jahr hingeht.
Im Sommer war die Zielvorgabe klar und man erklärte beim EHC, dass man diesmal das Weiterkommen und dann auch die Playoffs erreichen möchte. Daran hat sich auch nach neun Spieltagen ohne Sieg nichts geändert. Auf die Frage, ob man die Saisonziele nicht korrigieren müssen, erklärte EHC-Coach Vogl zuletzt: „Was wäre ich für ein Eishockeytrainer, wenn ich nicht die Playoffs erreichen wollen würde.“ Zugegeben, die Moral stimmt in der Truppe- noch zumindest- oft wurde man unter Wert geschlagen, wie am ersten Spieltag in Selb und am letzten Wochenende gegen Rosenheim und einige Spiele hätte man eigentlich auch für sich entscheiden können, wenn nicht sogar müssen. Die nackte Wahrheit sieht aber so aus, dass man mit drei Punkten aus neun Spielen Letzter ist, mit 43 Gegentoren die zweitanfälligste Defensive und mit nur 18 Toren die schwächste Offensive der Liga hat. Dem Team ist aber bewusst, was die Stunde geschlagen hat und so geht man nach wie vor optimistisch an die nächsten Aufgaben und die heißen Memmingen und Höchstadt.
Die Indians aus Memmingen, die am Freitag um 20:00 Uhr in die Raiffeisen Arena kommen, wurden im Sommer bereits von vielen als klarer Anwärter auf die Playoffs gesehen. Grund dafür war unter anderem die spektakuläre Neuverpflichtung Jared Mudryk aus Selb, sowie die Tatsache, dass der ECDC bereits eine Mannschaft hatte, die schon in der letzten Saison stark aufspielte und damals nur wegen einer starken Verletzungswelle die Zwischenrunde verpasste. Allerdings ging der Saisonstart daneben, man unterlag in Rosenheim (3:6), gegen Selb (3:11) und in Peiting (1:7). Die Konsequenz daraus: Trainer Waldemar Dietrich und sein „Co“ Jan Benda wurden von ihren Aufgaben bei der ersten Mannschaft entbunden. Es übernahm fürs erste Daniel Huhn als Spielertrainer und nach einer Niederlage gegen Riessersee folgten zwei Erfolge gegen Weiden (5:3) und Sonthofen (4:0). Zuletzt musste man aber erneut drei Niederlagen gegen Höchstadt (2:5), Regensburg (2:8) und Landshut (2:5) hinnehmen. In dieser Woche hat sich jedoch an der Bande etwas getan und mit Sergej Waßmiller ein neuer Trainer vorgestellt. Der 48-Jährige stieg 2013 mit den Bayreuth Tigers aus der Bayern- in die Oberliga auf, drei Jahre später ging es weiter in die DEL2. In Bayreuth ging man im letzten Sommer getrennte Wege und nun heuerte der frühere Stürmer am Hühnerberg an um beim Tabellenvorletzten die Wende herbeizuführen.
Eine große Wende gab es beim Sonntagsgegner Höchstadt im Sommer in erster Linie an der Bande. Denn nach sieben Jahre endete beim Oberliga-Aufsteiger die erfolgreiche Ära von Spielertrainer Daniel Jun, der nun im Nachwuchs des ESV Kaufbeuren arbeitet. Den Abstieg aus der Oberliga 2017 machten die Alligators im letzten Winter mit einer starken Bayernligasaison wieder wett, und mit 13 Punkten aus neun Spielen liegt der HEC aktuell auf dem sechsten Rang- noch vor dem Derbyrivalen VER Selb. Seit drei Spielen ist die Mannschaft von Trainer Martin Ekrt ungeschlagen, nach Memmingen und Sonthofen gewann man am letzten Sonntag in Selb mit 6:5. Kontingentspieler sind nach wie vor Verteidiger Ondrej Nedved und Stürmer Michal Petrak, aktueller Top-Scorer der 21-malige deutsche Nationalspieler Vitalij Aab (9 Spiele, 8 Tore, 7 Assists), der 2017 nach 635 DEL-Spielen und 144 Zweitligaspielen aus Bad Nauheim an die Aisch gekommen war.