Leider büßte man mit den beiden glatten Niederlagen auch die zuvor glänzende Position der ersten Zwischenrundenspiele für eine mögliche Halbfinalteilnahme ein. Ohne fremde Hilfe ist ein Vorrücken der Wagnerstädter auf die Plätze 1 oder 2 nicht mehr möglich. Nicht einmal mehr, wenn man beide letzte Spiele mit je drei Punkten für sich entscheiden kann.
Am Freitag steht um 19.30 Uhr noch einmal ein Oberfrankenderby im Tigerkäfig gegen den Erzrivalen aus Selb an. Drei mal stand man sich in dieser Saison schon direkt gegenüber und wäre bisher nicht jedes Mal der Aufsteiger vom roten Main als Sieger vom Eis gegangen, könnte man die Spielzeit als perfekt für die Porzellanstädter bezeichnen. Souveräner Meister der Hauptrunde mit den meisten erzielten Treffern, der zweitbesten Zuschauerbilanz der Liga und jetzt in der Zwischenrunde schon wieder vorn und auf dem besten Weg ins Halbfinale. Überraschend kommt das alles nicht, denn der Kader der Wölfe ist mit Klasse nur so gespickt. Egal ob im Angriff mit den eingedeutschten Ex-Profis Sekera und Waßmiller, sowie dem Tschechen Lamich oder Hendrikson und Thielsch. Auch in der Abwehr stehen mit den offensivstarken Bluelinern Jeschke und Spielertrainer Holden zwei erfahrene Könner. Im Tor teilen sich Dirksen und Eigengewächs Kümpel die Einsätze ähnlich wie Sievers und Bädermann bei den Gelb-schwarzen. Trotz dieses überragenden Kaders hatten die Wölfe bisher so ihre Schwierigkeiten mit dem kampfstarken EHC. Gegen alle anderen Konkurrenten konnten sich die Hochfranken allerdings meist klar durchsetzen. Noch ist zwar für die Halbfinalteilnahme vieles möglich, aber die besten Karten haben Selb und Pfaffenhofen.
Diese Ausgangslage hat sicher auch großen Einfluss auf die Vorbereitung der Noob-Jungs. Durch die Ausfälle der Verteidiger Wagner und Mayer, stellt sich das Team auch praktisch wieder von alleine auf. Nur die Torwartfrage und ob Brahmer wieder hinten eingesetzt wird sind noch offen. Gegen Pfaffenhofen klappte das Experiment mit ihm längst nicht so gut wie im vorherigen Heimspiel gegen Schweinfurt.
Am Sonntag um 18.00 Uhr steht dann in Schweinfurt das letzte Spiel der Zwischenrunde an. Wie viel Bedeutung das Spiel noch hat werden die Freitagsergebnisse zeigen, aber für die Gastgeber geht es auch noch darum sich nach einer sicherlich eher enttäuschenden Saison ordentlich vor eigenem Publikum zu verabschieden. Der ebenfalls prominent besetzte Kader der Mighty Dogs erfüllte viel zu selten die Erwartungen in der Kugellagerstadt, obwohl man im Vorjahr mit ähnlichem Personal noch die Meisterschaft holen konnte. Verletzungen und interne Querelen sorgten dafür, dass die Saison für den ERV schon nach diesem Wochenende beendet ist. Zuletzt zeigte man bei den zwei über deutlichen Niederlagen gegen Selb schon fast Auflösungserscheinungen und wird sicher bemüht sein, den schlechten Eindruck wenigstens noch etwas zu verbessern. Mit dem Deutschkanadier Heilman und Richter stehen auch zwei Ex-Bayreuther in Diensten der Blau-weißen. Daneben steht mit Ex-Profi Juhasz der Topscorer der ganzen Hauptrunde im Team und auch vom ehemaligen lettischen Nationalspieler Nikitins geht nach seiner langen Verletzung immer wieder viel Gefahr aus. Die direkte Bilanz der Festspielstädter fällt mit dem 3-2 Auswärtssieg und dem überlegenen 7-2 Heimerfolg vor zwei Wochen gegenüber einer 1-3 Niederlage im Tigerkäfig positiv gegen Schweinfurt aus.
eishockey.net / PM Bayreuth
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