ʦ
Wir verwenden Cookies, um Ihnen Inhalte bereitzustellen und ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen. Mehr erfahren Sie hier
ı
Zurück zu der Nachricht

LHH-Coach Pokorny erklärt Spielabbruch gegen Herne

Þ11 Januar 2011, 08:02
Ғ2611
Der Grund waren die auffällig vielen Zeitstrafen gegen die Hammer und die Unzufriedenheit mit den Schiedsrichtern. Der größte Aufreger ereignete sich jedoch bereits in der 14. Minute. Hamms Stürmer Christian Sohlmann versuchte, den Puck aus dem eigenen Drittel zu befördern. Dabei prallte das Spielgerät unglücklich an der Bande ab und traf Hauptreferee Eric Daniels im Gesicht, der darauf im Krankenhaus mit sechs Stichen genäht werden musste. Vorher sprach er Sohlmann noch eine Matchstrafe aus.

„Das war natürlich keine Absicht“, beteuert der LHH-Angreifer. „Ich habe gesehen, dass unser Torhüter in Bedrängnis war und wollte die Scheibe wegschlagen. Also habe ich den Puck aus der Drehung in die Rundung geschossen, von wo er aber unglücklich zurückprallte und Herrn Daniels getroffen hat. Der Schiedsrichter stand hinter mir und ich konnte daher auch nicht sehen, dass er eine Strafe gegen uns angezeigt hat. Es tut mir sehr leid“, sagt Sohlmann nach seiner ersten Matchstrafe in seiner 23-jährigen Eishockeylaufbahn. „Ich habe nur einmal als Junior eine Spieldauer bekommen“, erzählt der Stürmer.

Die beiden Linienrichter führten die Begegnung in der Abwesenheit von Daniels fort. Im weiteren Verlauf kam es zu vielen strittigen Entscheidungen gegen die Gastgeber, die sich trotzdem bemühten, die Partie sportlich zu Ende zu bringen und sich dadurch nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Den Young Stars gelang es einen 0:2-Rückstand bis zur 36. Minute in eine 3:2-Führung umzuwandeln. Doch in der 44. Minute, beim Spielstand von 3:5, nahm Hamms Trainer Andreas Pokorny seine Mannen vom Eis.

„Es tut mir zwar leid für die Fans, weil wir uns damit auch selbst ins Bein geschnitten haben“, meint der Coach. „Aber das war einfach nicht mehr tragbar. Wir versuchen mit zehn Leuten das Spiel zu Ende zu bringen. Aber wenn unsere Spieler gefoult und dafür bestraft werden, brauchen wir gar nicht mehr antreten“, erklärt der 42-Jährige, der stets die Wichtigkeit von Disziplin betont. „Dass man gegen Top-Teams wie Dortmund die eine oder andere Strafe mehr kassiert, weil man versucht sich zu wehren, nehmen wir in Kauf. Aber was am Freitag passiert ist, war einfach unnormal.“ Zudem betont Pokorny, dass er und sein Team stets bemüht seien, guten und fairen Sport zu bieten. „Dementsprechend möchten wir auch behandelt werden – sowohl vom Gegner als auch vom Schiedsrichter.“

Dass es darauf zum Spielabbruch kam, war so, wie es passiert ist, nicht rechtens. Denn das Regelwerk besagt, dass die Unparteiischen einen Offiziellen des Teams, das die Spielfläche verlassen hat, ermahnen müsse, das Eis innerhalb von zwei Minuten wieder zu betreten. „Das ist nicht passiert. Die haben sofort abgebrochen“, erklärt Pokorny, der bis auf Weiteres auf den vermeintlichen Übeltäter Sohlmann verzichten muss. Die Dauer der Strafe hängt davon ab, wie der Verband den Vorfall einstuft.
Obwohl ein Großteil der Anhänger hinter der Entscheidung des Spielabbruchs stand, hat der Verein eine kleine Aktion vorbereitet. „Ab Donnerstag haben unsere Zuschauer die Möglichkeit, im Vorverkauf vergünstigte Eintrittskarten für unser nächstes Freitagsheimspiel zum Preis von 2,50 Euro zu erwerben“, kündigt der Sportliche Leiter Thorsten Licht an.

eishockey.net / PM LH Hamm

â
Anzeige
Anzeige