Sie haben die Hauptrunde nach Höhen und Tiefen auf dem siebten Rang beendet. Wie fällt
Ihr Fazit aus?
Plate: Man kann mit der Hauptrunde ganz zufrieden sein. Es stören lediglich einige zu hoch ausgefallene Niederlagen und die drei verlorenen Spiele gegen Neuss und Unna. Wenn man das herausnimmt, hätten wir durchaus den fünften Platz schaffen können, der hinter den großen Vier (Dortmund, Duisburg, Bad Nauheim und Essen, Anm. d. Redaktion) der Top- Rang gewesen wäre. Da muss man ganz realistisch sein: Diese vier spielen nicht in unserer Liga – dieses Jahr zumindest nicht.
Das heißt das vor der Saison ausgegebene Ziel wurde verfehlt?
Plate: Das kann man so nicht sagen. Das war ein Schnupperjahr. Wir waren lange dicht dran, das war okay. Für mich persönlich kann ich sagen, dass ich zumindest noch eine Mannschaft gerne hinter uns gelassen hätte. Aber davon kann man sich nichts kaufen, denn es zählt jetzt die kommende Runde und nicht das, was vorher war.
Für einen großen Paukenschlag sorgte der Rücktritt von Trainer Andreas Pokorny. Seitdem steht Mirko Reinke als Interimscoach an der Bande. Welche Auswirkung hatte dieser Wechsel auf das Team?
Plate: Der Trainerwechsel hat uns auf jeden Fall noch einmal einen kleinen Schub gegeben, was sich in der Punkteausbeute widerspiegelt. Das war aber nichts Weltbewegendes, schließlich haben wir nicht alle Begegnungen gewonnen, was auch keiner erwartet hat. Man sollte das jedoch nicht überbewerten, weil auch einige vermeintlich leichte Gegner dabei waren. Doch man sieht, dass es die Mannschaft noch ein Stück nach vorne gebracht hat. Das soll nicht die Leistung von Andy Pokorny schmälern, der hier viel aufgebaut hat. Das war letztendlich schade, aber da sollte man nicht zurück gucken und alles haarklein sezieren. Das gehört zum Sport nun mal dazu. Wenn man das zum Beispiel mit Thomas Schaaf bei Werder Bremen vergleicht: Eventuell bekommt er noch einmal die Kurve, aber er ist da seit Jahren, und irgendwann nutzt sich das vielleicht ab.
Dann kann ein Trainerwechsel doch noch einmal einen neue Impulse geben. Es gab auch eine hohe Fluktuation innerhalb des Kaders. Wie ist diese zu erklären?
Plate: Es ist sehr schade, dass unsere Personaldecke zuletzt sehr dünn war – und immer noch ist. Das ist in diesem Jahr aus vielen verschiedenen Gründen nicht anders möglich gewesen. Dafür ist keiner alleine verantwortlich. Aber genau das ist es, was wir jetzt in der Aufstiegsrunde beachten müssen: Es wird mit dem kleinen Kader sehr schwer. Jedem muss bewusst sein, dass das kein Spaziergang wird, nur weil wir eine gute Hinrunde gespielt haben. Wenn wir das mit dieser Einstellung angehen, kann es ein böses Erwachen geben. Das wird harte Arbeit, und wir können uns das Leben selber leicht machen, indem wir am Wochenende mit zwei Siegen gegen die Regionalligisten (Frankfurt und Netphen, Anm. d. Redaktion) starten.
Wie Sie schon erwähnt haben, war die Oberliga eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Wie sind die Regionalligisten Netphen und Frankfurt einzuschätzen, die neben Ratingen in Ihrer Gruppe um den Aufstieg bzw. Verbleib in der Oberliga kämpfen werden?
Plate: Gegen Netphen haben wir im Pokal 7:3 gewonnen. Da haben wir zwar keine gute Partie gemacht, aber das war zum Saisonstart. Keiner war eingespielt und wir hatten eine ganz andere Mannschaft. Das ist kein Gradmesser. Gegen Frankfurt haben wir im vergangenen Jahr gespielt. Die haben jetzt aber eine neue erste Reihe, die mit Simon Barg, der vorher in Essen gespielt hat, viel stärker ist. Das ist ein Top-Mann für die Liga. Jan-Jaap Natte hat sich vielleicht nicht ganz so durchsetzen können, aber die haben durchaus Qualität und können Tore machen. Daneben haben sie viele junge Akteure, so dass uns ein Spiel erwartet, in dem der Gegner sehr viel läuft. Das darf man nicht unterschätzen. Aber auf der Gegenseite: Die Ergebnisse gegen die anderen Mannschaften, die wir aus unserer Vorsaison kennen, wie zum Beispiel Troisdorf, waren auch nicht so überragend. Wir müssen jetzt nicht in Ehrfurcht erstarren, sollten aber auch nichts auf die leichte Schulter nehmen.
Wie lautet das Ziel für die Aufstiegsrunde?
Plate: Der Klassenerhalt hat absolute Priorität. Ohne Wenn und Aber. Nach den deutlichen Klatschen gegen Ratingen (4:10 und 2:11, Anm. d. Redaktion) haben wir mit denen noch eine Rechnung zu begleichen. Das ist vielleicht auch ganz gut, weil die Motivation da ein Stück größer ist. Aber grundsätzlich gilt: Keine Mannschaft ist unschlagbar. Ich habe nichts gegen den ersten Platz. Das Ziel ist es, von Spiel zu Spiel zu denken, und das nächste ist immer das wichtigste. Daher konzentrieren wir uns jetzt auf Frankfurt. Erst danach können wir uns mit Netphen beschäftigen.
Der Spielplan für die Young Stars in der Oberliga-Aufstiegsrunde, Gruppe B:
04.03.2011 20:00 Uhr
Lippe Hockey Hamm - Löwen Frankfurt
06.03.2011 19:30 Uhr
EHC Netphen - Lippe Hockey Hamm
11.03.2011 20:00 Uhr
Ratinger Ice Aliens - Lippe Hockey Hamm
13.03.2011 18:30 Uhr
Lippe Hockey Hamm - Ratinger Ice Aliens
18.03.2011 19:30 Uhr
Löwen Frankfurt - Lippe Hockey Hamm
20.03.2011 18:30 Uh
Lippe Hockey Hamm - EHC Netphen
eishockey.net / PM LH Hamm