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Lizenzierung in Gefahr

Kündigung des Mietvertrages - Eishockey-Traditionsstandort muss erhalten bleiben

Þ09 Januar 2025, 15:58
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Lausitzer Füchse

Sportlich gesehen liegen die Füchse auf Kurs und auch die GmbH ist trotz schwierigster Rahmen-bedingungen wirtschaftlich stabil. Klassenerhalt und Lizenzierung für die neue Saison sind daher realistisch.

Doch mitten in der vermeintlich besinnlichen Weihnachtszeit hat der Geschäftsführer der Lausitzer Füchse die Kündigung der Verträge über die Nutzung der Eisarena zum 30.04.2025 von der Oberbürgermeisterin erhalten. „Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage und der Auswirkungen auf den Haushalt“ muss neukalkuliert werden, heißt es in ihrer Begründung.

Was genau dahinter steckt, kann man nur vermuten. Fakt ist, dass eine Reihe von Gesprächen, beginnend in der nächsten Woche mit den Verantwortlichen der Stadt und dem EHC-Geschäftsführer anstehen. Ausgang offen, wobei es für den Eishockeystandort Weißwasser nur ein Zukunftsziel geben darf. Denn für das Profiteam, die GmbH, für den Traditionsverein und eine ganze Region steht eine Menge auf dem Spiel.

Erst vor anderthalb Jahren wurde nach langen intensiven Verhandlungen ein neuer Mietvertrag zwischen der Stadt und der Spielbetriebs GmbH geschlossen und brachte mit über 70.000 Euro Mehrkosten - einer Steigerung von 110 %! - schmerzliche finanzielle Einschnitte für den Proficlub. Sponsoren mussten dafür gefunden werden, um zu kompensieren – und das mitten in einer Wirtschaftskrise.  

Was die nun avisierte Neukalkulation der Kosten für Miete und Nutzungsentgelte für den EHC bedeutet, wird sich zeigen. Aber um für die kommende Saison eine Spielberechtigung in der Profiliga zu erhalten, steht neben der Erfüllung der Auflagen für eine Lizenzierung bis zum 20.05.2025, zu denen unbedingt ein abgeschlossener Mietvertrag für die Spielstätte gehört, auch die Erfüllung geforderter Sicherheitsbedingungen. Dazu muss die Eisarena in Weißwasser/O.L., wie jede andere Spielstätte in der DEL2 zwingend mit einer sogenannten Flex-Bande und einer umgerüsteten LED-Beleuchtung ausgestattet sein, und zwar bis August 2025. Die Flex-Banden sind in Grenzen beweglich und stellen beim Aufprall einen weicheren Kollisionspartner dar und bieten dadurch mehr Sicherheit. Wissenschaftliche Studien belegen, dass sich das Verletzungsrisiko damit um 29 Prozent verringert.

In neuen Eisarenen müssen diese flexiblen Sicherheitsbanden bereit seit Oktober 2017 nach den Vorschriften der DIN 18036 installiert werden. In der DEL gilt diese Bedingung seit 2020/2021 als verpflichtende Maßnahme für eine Spielberechtigung.

Für die DEL2 und damit auch für die Spielstätte der Lausitzer Füchse gab es dafür eine Übergangszeit von 5 Jahren. Schon im September 2019 hieß es aus dem Rathaus, dass die Stadt Weißwasser/O.L. als Eigentümerin der Eisarena dafür Vorsorge trifft. Doch wie genau das passiert ist, offenbart sich jetzt. Dirk Rohrbach, der diese Problematik von Anfang an zum Thema, u.a. in den monatlichen Arbeitsgesprächen „Eisarena“, gemacht hat, musste ernüchternd zur Kenntnis nehmen, dass diese zwingende Maßnahme zweimal von den Stadträten aus dem Haushalt gestrichen wurde. Die finanzielle Situation der Stadt ist heute nicht anders, eher noch angespannter, weiß auch der Stadtrat Dirk Rohrbach. Aber wenn die Arena bis August keine flexible Bande erhält, bedeutet das das Aus für die Lausitzer Füchse in der DEL2.

Im Januar muss sich der Stadtrat dazu grundsätzlich positionieren. Bei einem positiven Votum bleibt effektiv nur ein halbes Jahr bis zur Umsetzung. „Das ist ein großer zu stemmender Aufwand, denn die alte Bande muss entsorgt werden, für die neue Bande müssen neue Bohrpunkte gesetzt werden. Erst dann kann die neue Spielfeldumrandung eingebaut werden. Und ggf. müssen auch noch die Spieler- und Strafbänke Veränderungen erfahren. Das Spielfeld selbst wird mit der neuen Bande geringfügig kleiner, allerdings nicht auf dem Format der nordamerikanischen Profiliga NHL“, weiß Dirk Rohrbach.

Unterstützende Optionen prüft der EHC-Chef seit Langem. Ob am Ende der von vielen Akteuren, Fans und Unterstützern mit Herzblut und riesigem gesellschaftlichen Engagement geführte Traditions-Verein auch von regionalwirtschaftlicher großer Bedeutung eine Erfolgsgeschichte und stolzer Repräsentant für die Stadt Weißwasser/O.L. und die gesamte Lausitz bleibt, liegt nun mehr denn je in der Hand kommunaler Entscheidungsträger. 

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