2.558 Zuschauer waren am Sonntagabend unter 2G-Plus-Bedingungen in die Frankfurter Eissporthalle gekommen, um den Aufsteiger aus Selb zum ersten Mal in der Frankfurter Eissporthalle zu sehen. Rüdiger Storch erwies sich vor dem Spiel als freundlicher Gastgeber und lud die mitgereisten Gästefans bei ihrem ersten Besuch der Löwen spontan zu Kaffee und Waffeln ein. Auf dem Eis verteilten die Löwen an diesem Abend dagegen keine Willkommensgeschenke und schickten die Gäste nach Toren von Tomás Sykora, Dylan Wruck, Ryon Moser und Constantin Vogt ohne Punkte zurück nach Bayern.
Für Daniel Wirt, Maximilian Faber und Constantin Vogt war das Spiel gegen das Team aus dem Fichtelgebirge ein Besonderes: Wirt feierte sein 100. DEL2-Spiel (alle im Trikot der Löwen), Faber verbuchte seinen 100. Scorerpunkt bei einem Heimspiel in der Eissporthalle und Vogt erzielte sein erstes Heimspiel-Tor für die Löwen, nachdem er bereits am Freitag in Dresden zum ersten Mal in der DEL2 ins Schwarze traf.
Feldüberlegenheit zunächst nicht verwertet
Die Löwen nahmen ihre Favoritenrolle als Tabellenzweiter gegen den Aufsteiger von Anfang an ernst und schienen bereits in der zweiten Spielminute in Führung zu gehen. Manuel Strodel hatte sich im Zweikampf hinterm Gästetor gut durchgesetzt und Kevin Maginot an der blauen Linie gesehen. Maginots Schuss lenkte Darren Mieszkowski gegen Weidekamps Bewegung unhaltbar ins linke Toreck. Der Treffer fand nach einem Videobeweis jedoch keine Anerkennung, da die Schiedsrichter einen zu hohen Schläger gesehen hatten.
Insgesamt 18 Mal schossen die Löwen im ersten Drittel aufs Gästetor, doch nur einmal musste sich Wölfe-Keeper Michel Weidekamp in diesem Abschnitt geschlagen geben – und auch das erst im zweiten Nachschuss: Tomás Sykora hatte es zunächst mit der Rückhand versucht, doch Weidekamp konnte diesen Schuss ebenso abwehren, wie den folgenden Nachschuss Carson McMillans. Die Scheibe landete jedoch erneut auf Sykoras Schläger, der dem Selber Schlussmann mit seinem folgenden Vorhandschuss ins linke Eck keine Chance mehr ließ (11.).
Fast aus dem Nichts fiel dagegen der zwischenzeitliche Ausgleich der Gäste im Anfangsabschnitt: Lars Reuß überwand Löwen-Keeper Basti Kucis mit einer Direktabnahme nach einem schnellen Konter Pascal Aquins (15.).
Klare Verhältnisse geschaffen
Vom ausgeglichenen Spielstand auf der Anzeigetafel ließen sich die Löwen nicht verunsichern und legten einen wahren Blitzstart in den Mittelabschnitt hin. Aus der Verteidigung heraus schickten Kyle Sonnenburg und Max Faber Dylan Wruck zum Alleingang. Wruck narrte Wölfe-Verteidiger Nick Walters mit einem sehenswerten Sololauf und vollendete mit einem Schuss durch Weidekamps Schoner.
Die einzige nennenswerte Gästechance im Mittelabschnitt entstand ausgerechnet durch ein starkes Forchecking der Löwen, bei dem der Puck jedoch unglücklich in den Lauf von Lars Reuß sprang, der damit zum Solo übers halbe Feld startete. Der nachgeeilte Bobby Raymond konnte den Gästestürmer aber entscheidend beim Schuss stören, so dass Basti Kucis in dieser Situation nicht einmal eingreifen musste (25.). Nur eine Minute später profitierte Tomás Sykora in ähnlicher Weise von einem versprungenen Puck, doch spiegelte Michel Weidekamp die Bewegungen des zum Alleingang enteilten Löwenstürmers perfekt und vereitelte die Großchance (26.).
Ein Wechselfehler der Gäste bescherte den Löwen in der sehr fair geführten Partie die erste Überzahlgelegenheit des Abends und sie nutzten sie in beeindruckender Weise nach nur 20 Sekunden. Max Faber legte für Dylan Wruck auf, dessen Schuß Ryon Moser flach in die Stockhandecke abfälschte (31.). Für Löwen-Kapitän Faber war dies der 100. Scorerpunkt, den er in einem Löwen-Heimspiel erzielte.
Vogt setzt den Schlußpunkt
Im Schlußabschnitt sicherten sich die Löwen routiniert ihren achten Heimspielerfolg dieser Saison.
Den Schlusspunkt setzte an diesem Abend Constantin Vogt, der damit das Jubiläums-Trio komplettierte. Nach einem Bullygewinn durch Manuel Strodel startete Vogt direkt in Richtung Gästetor und setzte den Puck passgenau über Weidekamps Stockhand in den Torwinkel. Nachdem der 20-jährige Leverkusener am Freitag in Dresden seinen ersten DEL2-Treffer überhaupt erzielt hatte, konnte er sich nach dem sehenswerten Schlussakkord nun auch von den Heimfans gebührend feiern lassen (46.)
Ausblick
Am Freitag müssen die Löwen die lange Auswärtsfahrt ins winterliche Weisswasser antreten, ehe sie dann am kommenden Sonntag, den 5. Dezember die Bayreuth Tigers in der Eissporthalle begrüßen. Das Heimspiel am Vorabend des Nikolaustages wird im Rahmen des Family-Day ausgetragen und beginnt daher schon um 16:00 Uhr.
Löwen Frankfurt – Selber Wölfe 4:1 (1:1, 2:0, 1:0).