Hochklassig, intensiv, schön anzusehen: Das Spiel zwischen den Lausitzer Füchsen und den Tölzer Löwen am Freitagabend hatte trotz des frühen Saison-Zeitpunkts Playoff-Charakter. Schlussendlich waren es die Buam, die den Extrapunkt in der Verlängerung mit nach Hause nahmen.
„Was für ein Eishockeyspiel“, so die ersten Worte Kevin Gaudets auf der Pressekonferenz. „Nach neun Stunden Busfahrt war das hervorragend im ersten Drittel.“ Die Löwen dominierten im Anfangsdrittel. Hatten vorne teils glasklare Chancen. Doch Mac Carruth im Füchse-Tor hatte einen Sahnetag erwischt, hielt insgesamt 34 von 37 Schüssen. Im gleichen Atemzug sei allerdings auch erwähnt, dass Löwen-Goalie Silo Martinovic dem US-Boy in Nichts nachstand. Auch der Routinier hielt, was es zu halten gab. Machtlos war er beim 0:1. Clarke Breitkreuz traf aus dem Slot zur – zu diesem Zeitpunkt glücklichen – Weißwasseraner Führung.
Im Mitteldrittel verdienten sich die Füchse den Vorsprung, starteten druckvoll und kreativ. „Man hat gesehen, warum sie letzte Saison so erfolgreich waren“, zeigte sich Gaudet beeindruckt. Doch diesmal stellten die Löwen das Momentum auf den Kopf. Marco Pfleger nutzte einen Breakaway mit der Rückhand zum Ausgleich. Ab diesem Zeitpunkt waren die Löwen wieder besser im Spiel, spielten sich erneut viele gute Chancen heraus. Dennoch blieb es zunächst beim 1:1.
„Beide Mannschaften hätten es verdient gehabt zu gewinnen“, resümierte Gaudet fair. Nach 48 Minuten sah es so aus, als hätten die Gastgeber das bessere Ende für sich. Erneut war es Breitkreuz, der in Überzahl zur Führung einschoss. Nach der strapaziösen Busfahrt wollten die Löwen allerdings keinesfalls mit leeren Händen das Eis verlassen. Sie drückten in den letzten zehn Minuten nochmals und belohnten sich in Person von Matt MacKenzie. Das 2:2 war erzielt, die Verlängerung erreicht: Ein Punkt gewonnen.
Lob für das Löwenteam gab es nach der Partie von beiden Trainern. „Bad Tölz ist ein ganz anderer Gegner als letztes Jahr. Mir gefällt wie sie spielen. Viel Bewegung, viel Kreiseln, viele Chancen“, erkannte Füchse-Coach Corey Neilson an. Am Ende der letzten kreiselnden Bewegung der Löwen stand Manuel Edfelder, der frei vor Carruth den Zusatzpunkt sicherte. So holen die Isarwinkler auch im dritten Saisonspiel mindestens einen Punkt und rutschen auf einen – zugegebenermaßen noch nicht sonderlich aussagekräftigen – zweiten Tabellenplatz. Schöne Vorzeichen vor dem Sonntagsduell mit dem amtierenden Meister aus Ravensburg.