Neues Jahr, altes Leid. Die Löwen Frankfurt mussten auch im ersten Spiel im neuen Jahr jede Menge Ausfälle verkraften. Gleich elf Spieler standen den Hessen am Freitagabend aufgrund der Verletzungen von Carter Proft, Tom Schmitz und Alex Roach im letzten Spiel des Vorjahres nicht zur Verfügung. Und dennoch gelang den Löwen ein erfolgreicher Start ins Jahr 2020.
4.647 Zuschauer sahen in der Eissporthalle am 34. Spieltag der DEL2-Saison 2019/2020 einen hart erkämpften 3:1 (1:1, 1:0, 1:0)-Sieg der Löwen gegen die Bayreuth Tigers, mit dem die Löwen auf Platz 4 der Tabelle kletterten. Max Eisenmenger, Max Faber und der aufgrund der personellen Engpässe als Verteidiger spielende Adam Mitchell trafen für die Löwen. Auf der anderen Seite glänzte Jimmy Hertel mit 26 gehaltenen Schüssen. Der Sieg war bereits der sechste in den vergangenen sieben Spielen.
Löwen Head Coach Tillikainen betonte den Stellenwert des Sieges mit nur 14 Feldspielern und lobte insbesondere das deutlich verbesserte defensive Stellungsspiel ab dem 2. Drittel, sowie die überragenden Leistungen von Hertel im Tor und Magnus Eisenmenger im Sturm, der mit seinem Speed dem Angriffsspiel der 2. Reihe eine enorme Präsenz verlieh.
Schnelles Coast-to-Coast Hockey und spielstarke Tigers
Die Löwen starteten auch im neuen Jahr ohne Abtasten und mit schnellem Umschalt- und Angriffsspiel in die Partie. Sie erspielten sich in den ersten Minuten gleich drei sehr gute Möglichkeiten zur frühen Führung. Bereits nach 41 Sekunden hatte Max Eisenmenger die erste Großchance, als er im 1-gegen-1 am Bayreuther Torhüter Brett Jaeger scheiterte. Nur eine Minute später verpassten es David Suvanto und Stephen MacAulay, den Puck aus kurzer Distanz an Jaeger vorbei im Tor unterzubringen.
In der 6. Spielminute platzte dann der Knoten bei den Löwen. Suvanto zog mit viel Tempo von der rechten Außenbahn in den hohen Slot und setzte einen platzierten Schuss aufs Tor, den Jaeger nicht festhalten konnte. Max Eisenmenger staubte den freiliegenden Puck auf der Torlinie gedankenschnell zum 1:0 ab.
Die Löwen ließen nicht locker und Jaeger parierte nur wenig später eine Großchance der Mieszkowski-Brüder Mike und Darren. Ab der 11. Spielminute übernahmen dann aber die Gäste die Spielkontrolle, erhöhten nochmals das Tempo und es stand fortan Löwen Goalie Hertel im Mittelpunkt des Geschehens, als er erst einen 2-auf-1-Konter der Gäste und kurz darauf einen platzierten Schuss von Kevin Kunz jeweils aus kurzer Distanz mit den Schonern entschärfte. Die Tigers waren nun vollends am Drücker und gegen Michal Bartosch setzte Hertel dann seiner sehr guten Leistung noch ein Ausrufezeichen oben drauf, als er ein Solo des Stürmers in der 13. Minute mit der Fanghand spektakulär stoppte.
Das erste Überzahlspiel des Abends gehörte ab der 16. Spielminute den Gästen. Die Löwen neutralisierten dies aber mit einem sehr guten Unterzahlspiel. Martin Buchwieser und Eddie Lewandowski scheiterten in der 18. Spielminute bei einem Entlastungskonter in Unterzahl einmal mehr an Jaeger. Nur kurz nach Ablauf der ersten Strafzeit mussten die Löwen erneut in Unterzahl ran und Markus Lillich netzte den Puck zehn Sekunden vor Ende des Drittels in Überzahl aus kurzer Distanz unhaltbar für Hertel zum 1:1-Ausgleich für die Gäste ein.
Löwen gehen in Führung
Zu Beginn des 2. Drittels agierten beiden Mannschaften wesentlich defensiver und versuchten durch frühes Stören des Aufbauspiels und mit drei Mann an der eigenen blauen Linie schnelle Zone-Entries des Gegners zu stoppen. So dauerte es bis zur 25. Spielminute, ehe die Löwen den ersten platzierten Schuss aufs Tor der Gäste setzen konnten. Direkt in der nächsten Spielsequenz traf Marius Erk mit einem Schlagschuss von der Blauen nur den rechten Pfosten.
Das erste Überzahlspiel nutzen die Löwen mit Ablauf der Strafe in der 28. Spielminute zum 2:1-Führungstreffer. Nach einem feinen Zuspiel von Max Eisenmenger quer durch den Torraum der Gäste konnte Faber den Puck am rechten Pfosten unbedrängt zum erneuten Führungstreffer einschieben. Nach dem Tor übernahmen die Löwen die Spielkontrolle und setzten sich mehrmals im Angriffsdrittel fest, ohne dabei eine gefährliche Torszene generieren zu können.
In den letzten fünf Minuten des Mittelabschnitts forcierten die Löwen ihre Angriffsbemühungen und Jaeger verhinderte in der 36. Minute mit einer starken Parade den möglichen Treffer durch Steven Delisle. Das zweite Überzahlspiel für die Löwen an diesem Abend konnten diese trotz eines gut vorgetragenen Powerplays nicht zu einem weiteren Treffer nutzen. Kurz vor Ablauf des 2. Drittels wurde eine weitere Strafe gegen die Gäste ausgesprochen, sodass die Löwen direkt mit dem dritten Überzahlspiel an diesem Abend in den Schlussabschnitt starteten.
Löwen sichern sich drei Punkte
Im Powerplay zu Beginn des Schlussdrittels setzte Mike Mieszkowski im Nachsetzen einen Schuss knapp neben den rechten Pfosten. Kurz darauf verhinderte Jaeger mit einem grandiosen „Butterfly-Save“ gegen Buchwieser das mögliche 3:1. Die Gäste befreiten sich von der anfänglichen Druckphase der Löwen und es entwickelte sich in der Folge ein munteres Spielchen mit schnellen Angriffssequenzen, aber ohne zwingende Torchancen auf beiden Seiten, da beide Mannschaften defensiv viele Schüsse vor dem Tor blockten.
In der 49. Spielminute scheiterten die Eisenmenger-Brüder im Nachsetzen an Jaeger, nachdem Erk mit dem Puck und mit viel Tempo aus dem eigenen Drittel über die gesamte Spielfläche und durch die gegnerische Verteidigung bis vor das gegnerische Tor gelaufen war. In der 55. Minute verhinderte Hertel gegen den durchgestarteten Sebastian Busch den möglichen Ausgleich für die Tigers.
Als die Gäste zur Schlussoffensive starteten, scheiterte Magnus Eisenmenger bei einem 2-auf-1-Konter nach feinem Zuspiel durch MacAulay in der 56. Spielminute an Jaeger, ebenso wie Roope Ranta nur eine Minute später, als dieser mit einem verzögerten Handgelenksschuss aus zentraler Halbdistanz den Gäste-Goalie nicht überwinden konnte. 90 Sekunden vor Ende bekamen die Löwen nochmals ein Überzahlspiel zugesprochen, nachdem Magnus Eisenmenger bei einem Entlastungsangriff mit unlauteren Mitteln gestoppt wurde. Die Herausnahme von Jaeger zugunsten eines fünften Feldspielers bei den Gästen nutzte „Neuverteidiger“ und Löwen-Kapitän Mitchell in der 59. Minute nach Zuspiel von Ranta zum 3:1-Endstand ins verwaiste Gästetor.
Ausblick: Rückspiel in Bayreuth
Am Sonntag. den 5. Januar um 16:00 Uhr treten die Löwen zum „Rückspiel“ des Back-to-Back Wochenendes in Bayreuth an. Am Freitag, den 10. Januar empfangen die Löwen die Bietigheim Steelers. Spielbeginn in der Eissporthalle am Ratsweg ist um 19:30 Uhr.
PM Löwen Frankfurt