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Löwen gehen in der Serie in Führung

Þ03 April 2018, 22:21
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LowenFrankfurt_DEL2_FULL
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Nach dem unzufriedenstellenden 2:5-Auftakt waren die Löwen mit Spiel 2 -nicht nur aufgrund des Endresultats- in der Serie angekommen. Neben ihrer starken Mannschaftsleistung auf dem Eis, fanden die Löwen offensichtlich auch den Weg in die Köpfe der Steelers, was in das (Frust)Foul von Marcus Sommerfeld Sekunden vor Ende der Partie am Samstag mündete. Genau an diesem Punkt wollten die Löwen heute anknüpfen und Bietigheim auch in Spiel 3 wieder "entnerven" und den Wirkungskreis der tief besetzten Steelers eindämmen. Bis dies heute allerdings gelang verging rund die Hälfte des Spiels und die Löwen sahen sich mit 1:3 in Rückstand.

Alle Tore der Steelers fielen dabei im Powerplay, wobei sie die Löwen zu mancher Überzahlsituation praktisch einluden. Im Viertelfinale gegen Heilbronn agierte das SCB-Powerplay noch mit einer mageren 6,5%-Erfolgsquote, doch mit Beginn der Serie gegen die Löwen scheinen die Steelers ihre alte Überzahl-Qualität wiedergefunden zu haben. Schon in Spiel 1 legten sie mit eineinhalb Toren (das 3:1 war de facto kein PP-Tor, entsprang aber noch der kurz zuvor beendeten Überzahl) den Grundstein zum Sieg und auch in Spiel 2 war die Löwen-Defensive nur im Powerplay zu bezwingen. Folglich waren die Löwen gewarnt- einzig verinnerlicht hatten sie es (zunächst) nicht.

Short-handed nimmt Überhand

In der 8. Minute hakte Maximilian Faber seinen Gegenspieler um eine Bietigheimer Torchance zu verhindern. Im daraus resultierenden Powerplay erzielte Shawn Weller schon nach 20 Sekunden das 1:0 aus kurzer Distanz (9. Spielminute).  

Als wenig später C.J. Stretch an der Bande Benjamin Zientek den Helm etwas zu offensichtlich vom Kopf zog, agierten die Löwen ein weiteres Mal in Unterzahl und kassierten promt das 0:2. Zwar kämpften die Penaltykiller der Löwen in ihrem über 90 Sekunden lang andauernden Shift herausragend, doch im Zuge der schwindenden Kräfte erreichte ein Zuspiel Justin Kellys den am rechten Bullykreis zu frei stehenden Matt McKnight, dessen Direktabnahme für Hannibal Weitzmann unhaltbar im Tor einschlug (12.).

Auch beim dritten Bietigheimer Powerplaytor (24.) war Weitzmann machtlos. Zunächst parierte er noch den initialen Schuss von Matt McKnight sowie den ersten Rebound von Shawn Weller, hatte dann aber keine Chance den zweiten Nachschuss des am Pfosten lauernden Tyler McNeelys noch zu stoppen.

Gleiche Stärke bei gleicher Stärke

Bei 5-gegen-5 Spielern auf dem Eis hatte die Defensive der Löwen den Bietigheimer Angriff, auch schon zu Beginn des Spiels, weitestgehend gut im Griff. Lediglich 8 Torschüsse im ersten und 4 Torschüsse im zweiten Drittel gelangen den Steelers, trotz fast 13 Minuten in Überzahl.

Vor allem die Topreihe der Steelers um Justin Kelly, Matt McKnight und Marcus Sommerfeld war bei der zweiten Formation der Löwen häufig abgemeldet. Patrick Jarrett, Matt Pistilli und Dani Bindels empfingen meist zusammen mit Mike Card und Pawel Dronia das Bietigheimer-Trio eng gestaffelt in der neutralen Zone, wodurch sie effektiv das Tempo aus deren Spielaufbau nahmen und so die beliebten Querpässe und Direktabnahmen der Steelers weitestgehend verhinderten.

Dass die Löwen zur Spielmitte nicht mit 0:3 zurücklagen, verdankten sie einem Penaltytor von Clarke Breitkreuz aus der 20. Minute. In Unterzahl fing Breitkreuz den Puck an der eigenen blauen Linie ab und wurde, noch bevor er richtig in Fahrt kam, von den Beinen geholt. Den zugesprochenen Penalty versenkte Breitkreuz eiskalt, indem er Ilya Sharipov im Tor der Steelers mit einer kleinen Finte aus der Balance brachte und dann einen platzierten Schuss zum Zwischenstand von 1:2 versenkte.

Für Clarke Breitkreuz und seine dritte Reihe mit Eric Valentin und Lucas Dumont war der Treffer Auftakt zu einer weiteren löwenstarken Partie. Das Trio bremste heute nicht nur die Kreis jeder Sturmreihe, die Steelers-Coach Kevin Gaudet gegen sie stellte, ein, sondern war mit ihrer Offensivenergie auch ein entscheidender Faktor dafür, dass die Löwen ab der 30. Minute das Spielgeschehen komplett übernahmen.

Meisterliches Comeback

Initialzündung für die wahrscheinlich besten zwei Minuten der Löwen in den diesjährigen Play-Offs war ein starker Offensivzonenwechsel der ersten Reihe, bei dem die Steelers zuerst nur mit Mühe ein Gegentor durch C.J. Stretch oder Wade MacLeod verhinderten und den sie dann nur durch eine Strafe gegen Andrew McPherson beendeten (30.). Doch nach ganzen zwölf Sekunden brachte die zum Powerplay aufs Eis beorderte, frischere zweite Powerplay-Formation den Wechsel mit dem Anschlusstreffer zu Ende. Im Slot lauernd, erzielte Dani Bindels trotz dichtem Verkehr vor Sharipovs Tor das immens wichtige 2:3, welches die Löwen zurück ins Spiel bringen sollte (30.).

Mehr noch als auf der Anzeigentafel zeigte der Treffer vor allem Wirkung bei den Steelers, die plötzlich vollkommen den Faden verloren. Nur rund eine Minute nach Bindels‘ Anschluss konnte C.J. Stretch einen groben Fehlpass im Spielaufbau der Steelers noch in deren Drittel abfangen und gedankenschnell vor das Tor leiten, wo natürlich Brett Breitkreuz zuhause war und den Puck unhaltbar für Sharipov zum Ausgleich ins Tor abfälschte (32.).

Als die Steelers zwei Wechsel später wieder kurz in der Offensive weilten dort aber Löwen-Verteidiger Pawel Dronia an den Puck kam, vergaßen sie im Umschaltspiel den schneller agierenden Clarke Breitkreuz. Mit (zugegebenermaßen) etwas Glück angelte sich Breitkreuz den Pass Dronias aus der Luft perfekt in seinen Lauf und überwand Ilya Sharipov zum zweiten Mal an diesem Abend im Duell 1-gegen-1 (ebenfalls noch 32.).

Die erste Führung der Löwen baute Matt Pistilli noch vor der zweiten Pause auf 5:3 aus, indem er sich bei einem Gegenzug über den rechten Flügel durchsetzte und einen trockenen Handgelenksschuss aus dem Bullykreis versenkte (39.).

Sturm verkommt zur Brise

Hätte Lucas Dumont Sekunden vor Drittelende anstelle des Pfostens gar noch zum 6:3 getroffen, wäre die Partie möglicherweise schon an dieser Stelle (so gut wie) entschieden gewesen. So blieben die Steelers natürlich noch in Schlagdistanz. Doch vom zu erwartenden Ansturm auf das Tor von Hannibal Weitzmann war bis zur 58. Minute nicht viel zu spüren.

Da die disziplinierten Löwen ihrem Gegner im gesamten 3. Drittel, trotz zahlreicher Bietigheimer Versuche eine Strafe zu ziehen, auch keine Gelegenheit mehr im Powerplay ermöglichten, dauerte es bis in die Schlussminuten und der Herausnahme des mit Beginn des letzten Drittels eingewechselten Sinisa Martinovics im Tor der Steelers, ehe Bietigheim noch einmal nachdrücklich offensiv in Erscheinung trat.

Zuvor hielt Weitzmann die Zwei-Tore-Führung für die Löwen mit Routinesaves gegen Matt McKnight (45.) und Adam Borzecki (49.) fest. Dank des starken Backcheckings von Eric Stephan, der Freddy Cabana den Puck von der Kelle klaute und so einen Abschluss verhinderte, war Weitzmann bei einem potentiell gefährlichen Konter der Steelers sogar gar nicht erst aktiv gefordert (54.).

Als die Steelers in der 56. Minute Weitzmann (vermeintlich) doch noch einmal überwunden hatten, geschah dies nur durch eine Torraumabseitstellung und eine damit verbundene irreguläre Behinderung des Löwen-Goalies. Entsprechend wurde der Treffer von den Schiedsrichtern nach der Bestätigung durch ein kurzem Videostudium nicht anerkannt.

Erst mit der 6-gegen-5-Feldspieler-Überzahl auf dem Eis generierten die Steelers noch einmal Gefahr in der Zone der Löwen, die jedoch Schuss um Schuss blockten. Die Zeit schien den Steelers davonzurennen, doch 25 Sekunden vor Schluss erreichte ein Pass von Marcus Sommerfeld Shawn Weller im rechten Bullykreis und dessen Onetimer verkürzte für die Steelers auf 4:5.

Die Spannung erstreckte sich allerdings nur über 5 Sekunden- dann besorgte Patrick Jarrett nach gewonnenem Bully den 6:4-Endstand mit einem Treffer ins leere Bietigheimer Tor.

Ausblick

Für beide Mannschaften gibt es wenig Zeit zum Durchatmen. Schon am Mittwoch treffen sich Steelers und Löwen wieder, diesmal in der Frankfurter Eissporthalle zu Partie Nr. 4. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr.

Bietigheim Steelers - Löwen Frankfurt 4:6 (2:1, 1:4, 1:1)

 

 

eishockey.net / PM Löwen Frankfurt

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Nützliches zur DEL 2

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