Nur drei Tage nach ihrem Triumph über Heilbronn stand für die Löwen Frankfurt das nächste Heimspiel auf dem Programm. Dabei präsentierten sich die Hessen trotz der fehlenden Erholung frisch und torhungrig. Im Duell der Löwen brüllten die Frankfurter wesentlich lauter als Bad Tölz und siegten klar mit 9:2 (3:0, 2:1, 4:1). Es war der vierte Sieg im vierten Heimspiel und der sechste Erfolg in sieben Partien in dieser Saison.
An diesem Feiertag hatten die 3.657 Zuschauer in der Frankfurter Eissporthalle allen Grund zum Feiern. In der vorgezogenen Begegnung des 23. Spieltags traf Tim Schüle gleich drei Mal. Mike Fischer erzielte seine beiden ersten Treffer im Löwen-Trikot und zudem trafen noch Adam Mitchell, Matt Pistilli, Brett Breitkreuz und Carter Proft. Im Tor stand zum zweiten Mal Bastian Kucis von Beginn an zwischen den Pfosten.
Zeichen stehen früh auf Sieg
Auch wenn die Gäste aus Bad Tölz den ersten Abschluss der Partie verzeichnen konnten (2. Minute), waren es doch die Hausherren, die den ersten Treffer landen konnten. Matt Tousignant eroberte den Puck im gegnerischen Drittel. Er zog hinters Tor und spielte von dort quasi einen „Rückpass“ an den kurzen Pfosten auf Mitchell. Frankfurts Kapitän hatte keine Mühe aus kurzer Distanz gegen den verdutzten Andreas Mechel im Tölzer Tor einzunetzen (5.).
Frankfurt dominierte in der Folge das Geschehen und hätte in der 6. Minute durch Lukas Koziol erhöhen können. Doch dieses Mal war Mechel zur Stelle. Fast aus dem Nichts entstand die erste gute Möglichkeit der Bayern. Nach einem Fehlpass der Gastgeber stürmte Johannes Sedlmayr plötzlich allein auf Kucis zu. Nur durch ein Foul konnte er gestoppt werden: Penalty! Der Gefoulte trat selbst an – was seit dieser Saison nicht mehr die Regel ist – und scheiterte am Frankfurter Schlussmann (8.).
In der Folge hatten die Gäste ihre beste Phase und kamen einige Male zum Abschluss, ohne dabei aber wirklich gefährlich zu werden. Frankfurt befreite sich schließlich mithilfe der ersten Strafe der Partie. Während Kevin Wehrs auf der Strafbank schmorte, ließen die Löwen in Überzahl den Puck gewohnt souverän laufen. Breitkreuz scheiterte knapp (15.). Doch wenige Sekunden später leuchtete die Torlampe auf: Nach einem Pass von Proft stürmte Schüle über die rechte Seite und hämmerte den Puck trocken in den Winkel (15.) zum 2:0.
Wer jetzt dachte, die Gäste hätten aus dem Fehler gelernt, der irrte. Erneut kassierte Tölz eine Strafe. Erneut bestrafte Schüle die Gäste. Dieses Mal ballerte er den Puck mit einem Handgelenkschuss von der blauen Linie in die Maschen (18.).
Breitkreuz beendet Durststrecke
Kaum hatten die Tölzer zu Beginn des Mittelabschnitts ihre dritte Strafzeit schadlos überstanden, sprangen die Fans in der Eissporthalle erneut auf. Die Löwen hatten das Bully im gegnerischen Drittel gewonnen. Der Puck wanderte in Windeseile von Spieler zu Spieler. Am Ende der Kette stand Pistilli frei vorm Tor. Mechel stand schlecht und so hatte „Pistol“ wenig Mühe, zum 4:0 einzuschieben (21.).
An eine Aufgabe dachten die Gäste aber noch lange nicht. Nach einem Stellungsfehler der Löwen-Abwehr stand Kyle Beach – Topscorer der Tölzer Löwen – völlig frei vor Kucis. Der Stürmer guckte Frankfurts Keeper aus, fand die Lücke und vollstreckte (23.). Frankfurt marschierte aber unbeirrt nach vorn. Wieder konnten sich die Bayern nur mit einer Strafe helfen. Wieder bezahlten sie den Preis dafür. Der Puck landete bei Schüle an der blauen Linie. Der drosch die Scheibe Richtung Tor und Breitkreuz fälschte sie noch leicht ab. Der erste Saisontreffer des Fan-Lieblings bedeutete das 5:1 für Frankfurt (28.).
Die zweite Hälfte des 2. Drittels schalteten die Gastgeber auch mal einen Gang runter und spielten kontrolliert und sicher. Wer aber nun dachte, die letzten 20 Minuten würden langweilig werden, der sah sich getäuscht. Wieder erwischten die Löwen einen Start nach Maß: Proft trieb die Scheibe bei einem 2-auf-1-Konter voran. Im richtigen Moment schob er sie in die Mitte zu Fischer, der trocken einnetzte (43.).
Fischer darf doppelt jubeln
Nur zwei Minuten später durfte der U20-Nationalspieler erneut jubeln. Lukas Koziol nahm den Gästen mit guter Stockarbeit den Puck ab, behielt die Übersicht und legte quer auf Fischer, der erneut keine Mühe hatte, die Hartgummischeibe zu versenken. Mittlerweile stand es 7:1 (45.).
In der 51. Minute zeichnete sich Breitkreuz dann als Vorbereiter aus. Er tankte sich ins gegnerische Drittel und lief hinters Tor. Von dort spielte er den Puck zu Proft, der alleingelassen im Slot stand. Mit einem improvisierten Spin-Move düpierte er Meschel und schob ein zum 8:1. Das neunte Frankfurter Tor erzielte schließlich Schüle. Auf Zuspiel von Eddie Lewandowski und Tousignant kam er an die Scheibe und traf vom linken Bullykreis aus ins Tor. Hattrick (56.)!
Kurz vor dem Ende kamen die Gäste dann doch noch zu ihrem zweiten Treffer. Von hinter dem Löwen-Tor sprang die Scheibe glücklich für die Tölzer in den Slot von Kucis und dort Andreas Pauli direkt vor die Füße. Aus kurzer Distanz drückte er die Scheibe über die Linie (58.) zum Endstand von 9:2 aus Sicht der Frankfurter.
Ausblick:
Die Löwen können sich nicht lange ausruhen auf diesem Erfolg Bereits am Freitag wartet das Hessenderby gegen Bad Nauheim. Spielbeginn ist um 19:30 Uhr. Tickets gibt es natürlich im Löwen-Ticket-Shop.
Löwen Frankfurt – Tölzer Löwen 9:2 (3:0, 2:1, 4:1)