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Löwen klauen Punkte in Crimmitschau

Frankfurt dreht einen 0:2-Rückstand und siegt dank Eddie Lewandowskis Doppelpack 3:2 im Penaltyschießen

Þ20 Oktober 2019, 22:48
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Löwen Frankfurt
Löwen Frankfurt

Einen alten „Seebären“ kann so schnell nichts erschüttern. Kein Nebel. Keine Eispiraten. Und auch kein schwerfälliger Beginn seiner eigenen Mannschaft. Eddie Lewandowski ist mit allen Eishockey-Wassern gewaschen und zeigte beim Gastspiel der Löwen Frankfurt bei den Eispiraten Crimmitschau am 13. Spieltag der DEL2-Saison 2019/2020 einmal mehr, wie wichtig er mit all seiner Erfahrung für die Hessen ist.

Der 39-jährige Routinier kämpfte, ackerte, sprintete gegen viel jüngere Gegenspieler und schoss am Ende zwei Tore beim 3:2 (1:2, 1:0, 0:0/1:0)-Sieg nach Penaltyschießen für die Löwen. Lewandowski schraubte mit seinem Ausgleichstreffer und seinem Game-Winner im Penaltyschießen sein Torkonto auf elf Treffer hoch. Stephen MacAulay traf zudem in Unterzahl. Jimmy Hertel entschärfte alle Crimmitschauer Penalties und hielt am Ende 28 Schüsse.

Das Fazit der Partie von Löwen Head Coach (und Geburtstagskind) Matti Tiilikainen gab das Geschehen auf dem Eis eigentlich perfekt in Kurzform wieder. „Wir haben schwer in die Partie gefunden und uns das Leben durch Strafen selbst schwer gemacht. Doch mit zunehmender Spieldauer bekamen wir mehr Zugriff. Das 2. Drittel verlief ausgeglichen und im 3. Drittel haben wir schnell und zielstrebig nach vorn gespielt. Ich bin froh, dass sich die Jungs am Ende für ihre Leistungssteigerung belohnen konnten.“

Ohne Fünf nach Sachsen

Wie schon am Freitag beim 6:1-Sieg gegen Bietigheim traten die Löwen mit einem etwas ausgedünnten Kader an. Martin Buchwieser, Max Eisenmenger, Patrick Klein und Thomas Gauch fehlten allesamt verletzt oder angeschlagen. Zudem ist Magnus Eisenmenger aktuell beim Kooperationspartner Krefeld.

Von Beginn an tat sich die Löwen-Truppe schwer im Kunsteisstadion im Sahnpark, in dem zuletzt Bad Tölz und Bietigheim geschlagen wurden. Zwar gestalteten die Frankfurter die ersten Minuten der Partie engagiert und offen, doch mit der ersten Strafe ging der Faden plötzlich verloren.

Als Luis Schinko wegen Hakens in der 8. Minute auf die Strafbank musste, hielten die Löwen die erste Minute in Unterzahl mit aggressivem Forechecking gut dagegen. Doch als die Eispiraten erstmals ihre Aufstellung im Frankfurter Drittel gefunden hatten, fand ein Schuss von Dominic Walsh direkt das Frankfurter Tor (10.). Es war die erste gelungene Offensivaktion der Gastgeber.

Doppelschlag der Eispiraten

Die Löwen wirkten auf einmal völlig von der Rolle und kassierten nur 37 Sekunden später den nächsten Treffer. Die Zuordnung stimmte im eigenen Drittel nicht und die Eispiraten spielten sich den Puck sicher hin und her. Patrick Klöpper konnte unbedrängt durch die Löwen-Zone kurven und den Abschluss suchen. Hertel konnte seinen Schuss nicht direkt sichern und Lukas Vantuch verwertete den Rebound zum 2:0 (10.).

Crimmitschau witterte nun die Chance auf eine frühe Vorentscheidung. Dabei halfen den Sachsen weitere Strafen der Hessen, die in der 11., in der 14. und in der 18. Minute in Unterzahl gerieten. Doch all diese Powerplays blieben ungenutzt. Tatsächlich wurde es nur selten wirklich gefährlich. Anders auf der Gegenseite. In Unterzahl gelang Adam Mitchell ein schönes Zuspiel auf den durchstartenden MacAulay, der die Crimmitschauer auf dem falschen Fuß erwischte. Allein auf weiter Flur ließ er Goalie Michael Bitzer keine Chance und verkürzte auf 1:2 (20.).

Vernebeltes Mitteldrittel

Als Roope Ranta in der 25. Minute nach einer Scheibeneroberung allein vor Bitzer auftauchte – aber am Schlussmann scheiterte – keimte die Hoffnung auf mehr Offensive auf. Doch weit gefehlt. Beide Teams neutralisierten sich weitestgehend. Am Ende des Mitteldrittels standen für Crimmitschau nur fünf, für die Löwen immerhin sieben Schüsse in der Statistik.

Selbst eine doppelte Überzahl über 79 Sekunden brachte den Löwen nichts Zählbares ein. Tatsächlich verpassten sie in dieser Situation jeglichen Torabschluss. Das Spiel versank für eine Zeit im Nebel, der immer wieder aufkam im Stadion und irgendwie zur Szenerie passte. Beide Teams standen nun gut in der Defensive. Zwingende Aktionen nach vorn fanden nur selten statt. Zum Beispiel in der 32. Minute, als MacAulay und Ranta Bitzer in Überzahl prüften. Beide Male musste der Goalie nach vorn abprallen lassen, doch seine Vorderleute retteten.

Besser macht es schließlich Lewandowski kurz vor Ende des zweiten Abschnitts. Erneut spielten die Löwen mit einem Mann mehr. Ranta und Faber machten das Spiel schnell und suchten den Abschluss. Frankfurts Top-Scorer war dann schließlich zur Stelle, um aus kurzer Distanz zum 2:2-Ausgleich einzunetzen (39.).
Schlussdrittel mit offenem Visier

Das 3. Drittel begann und die Löwen waren wie ausgewechselt. Direkt nach Wiederanpfiff hatten sie die erste von mehreren sehr guten Einschussmöglichkeiten. Max Faber legte den Puck quer vors Tor, wo Carter Proft zur Stelle war. Aber sein Tip-In-Versuch ging Millimeter am Pfosten vorbei. Bitzer wäre in diesem Fall chancenlos gewesen (41.).

Frankfurt drückte weiter, ehe eine Strafe die Gastgeber wieder ins Spiel brachte. Doch einmal mehr kamen die Crimmitschauer in Überzahl nicht richtig zum Zug. Einzig ein von Vincent Schlenker abgefälschter Schuss (44.) brachte Gefahr. Nach überstandener Überzahl waren wieder die Löwen die aktivere Mannschaft. Mike Fischer blieb mit einem Tip-In-Versuch an Bitzers Schoner hängen (48.). Zwei Minuten später war es erneut seine Reihe, die für Wirbel sorgte. Dieses Mal fälschte Fischer einen Schuss von Darren Mieszkowski ab. Dieser riss bereits die Arme hoch. Doch irgendwie kratzten die Eispiraten den Puck mit vereinten Kräften noch von der Linie.

Die nächste Chance hatte Mieszkowski, der als Kind in Crimmitschau mit dem Eishockey begonnen hatte. Er prüfte Bitzer aus kurzer Distanz (51.). In der 54. Minute war wieder Proft gefährlich vorm Tor. Ein Schuss von David Suvanto prallte von Profts Schlittschuh ab und flog gefährlich eng am Pfosten vorbei.

Die Gastgeber kamen in dieser Phase nur selten zu Entlastungsangriffen. Und wenn sie mal den Weg ins Frankfurter Drittel fanden, dann probierten sie es meist mit Distanzschüssen. Die letzte gute Möglichkeit vor Ende der regulären Spielzeit hatte dann Ranta, der mit einem harten Schuss Bitzer prüfte (60.).

Entscheidung im Penaltyschießen

In der folgenden Overtime hatten die Löwen die Entscheidung einmal mehr auf dem Schläger. Mitchell und MacAulay fuhren nur wenige Sekunden nach dem Anpfiff einen Konter. Der Kapitän legte quer, MacAulay zog ab, doch Bitzer war zur Stelle (61.).

Die Gastgeber fanden kein Mittel gegen gutstehende Löwen, doch in der 64. Minute wäre es mit Gewalt beinahe gelungen, den Siegtreffer zu erzielen. Schlenkers Schuss vom Bullykreis prallte an die Latte. Die beste Chance hatte dann erneut MacAulay. Wieder starteten er und Mitchell durch. Wieder kam das Zuspiel von Mitchell. Doch MacAulay traf den Puck nicht voll und die Scheibe trudelte am Tor vorbei. Die komplette lange Ecke wäre frei gewesen (64.).

Und so musste das Spiel im Penaltyschießen entschieden werden. Nachdem Hertel gegen Alex Wideman pariert hatte, schob Lewandowski den Puck abgebrüht durch die Schoner Bitzers. Anschließend hielt Hertel auch gegen Pohl. Fischer traf dann nur den Pfosten. Somit hatten die Eispiraten eine letzte Chance auf den Ausgleich: Doch Hertel machte die Ecke auch gegen Vantuch zu und sicherte den Löwen den Sieg.

Ausblick:

Am kommenden Freitag, den 25. Oktober kommt es zum ersten Heimderby der Saison. Die Löwen empfangen die Kassel Huskies. Spielbeginn in der Eissporthalle Frankfurt ist um 19:30 Uhr.

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