Löwen schlagen sich gut

Ziemlich gut verkauften sich die Tölzer Löwen am Dienstagabend gegen den EC Bad Nauheim aus der DEL2. Mit 3:5 (1:3, 1:0, 1:2) musste sich das Team von Axel Kammerer am Ende knapp geschlagen geben, zog sich aber sehr ansehnlich aus der Affäre. Der Klassenunterschied war bisweilen kaum bemerkbar. Mit Kampfgeist und vor allem Siegeswille wäre die Überraschung in einem lange offenen Spiel fast gelungen.

Die Löwen begannen gegen den höherklassigen EC Bad Nauheim mutig. Nach einem Zuordnungsfehler traf Tim Coffman für die Gäste dann doch früh zur Führung (4.). Die perfekte Antwort lieferte nur Sekunden später US-Tryout Jack Olmstead, der den Puck aus kurzer Distanz an ECN-Goalie Jerry Kuhn vorbei bugsierte (5.). Nauheim startete strukturierter, wenngleich die freche Spielweise der Buam sie immer wieder überraschte. Nach einem Pfostenschuss von Christopher Fischer flachte das Spiel etwas ab, keiner konnte sich in eine echte Drangphase spielen. Ein defensives Highlight lieferte Förderlizenzler Tobias Hilger, der sich im letzten Moment in einen Querpass warf und so ein sicher geglaubtes Tor verhinderte. Nauheim übernahm dann gegen Drittelende das Ruder und konnte wieder in Person von Coffman vorlegen (12.). Den Schlusspunkt im ersten Abschnitt setzte Kevin Orendorz, als er in Überzahl nach einem feinen Kombinationsspiel das leere Tor vor sich hatte (19.).

Weiter ging es in Drittel zwei mit Powerplay und Unterzahl für die Löwen. In beiden Situationen blieben Highlights aus. Erst Ismailcan Sahanoglu konnte sich ein paar Minuten später bis vor Jerry Kuhn durchtanken, der Routinier zeigte aber seine ganze Klasse und parierte sogar den Abpraller im Liegen. Wie Überzahl geht, zeigten dann die Gäste. Durch präzises Passspiel erhielten die Löwen keinen Zugriff auf die Scheibe. Das Tor machten dann überraschenderweise doch die Buam: gerade noch in Unterzahl stürmte Jakob Oberhöller über die gesamte Eisfläche und schoss bewusst flach auf den Schoner des rot-weißen Torhüters. Der mitgelaufene Marc Schmidpeter stand goldrichtig und staubte zum 2:3 Anschlusstreffer ab (33.). Zum Ende hin übernahm wieder Bad Nauheim das Kommando, kam aber nicht am Tölzer Schlussmann Enrico Salvarani vorbei.

Dieser stand zu Beginn des letzten Drittels gleich zweimal im Rampenlicht, als er erfolgreich die Alleingänge der roten Teufel parierte. Die Löwen waren gut in Schwung, ein Tor nach einem hohen Abpraller wurde von den Unparteiischen als ungültig gewertet. Der Umgangston wurde etwas rauer, was für eine lange Überzahl der Löwen sorgte. Niko Fissekis war es dann, der einen Blueliner von Florian Krumpe unhaltbar abfälschte (51.). Der Ausgleich war gemacht und der Zweitligist damit unter Zugzwang. In den folgenden Minuten hatte Kuhn alle Hände voll zu tun. Eine kurze Tempoverschärfung seiner Vorderleute brachte dann zwei Minuten vor dem Ende zum wiederholten Mal die Führung für die Gäste. Parker Bowles drückte die Scheibe aus kurzer Distanz ins Tor (58.). Die anschließende Auszeit und das Empty-Net brachten leider nicht den gewünschten Erfolg, sondern nur noch den nächsten Treffer durch Julian Lautenschlager (59.).