Eines der besten, wenn nicht sogar das beste Spiel seit dem Abstieg in die Oberliga zeigten die Löwen am Freitagabend in der Hacker-Pschorr Arena gegen den Tabellenführer aus Weiden. Die Gäste gerade mal mit einer Niederlage aus 19 Spielen kamen selbstbewusst ins Schneechaos vom Oberland, mit solch einer Gegenwehr hatten sie wohl nicht gerechnet. Den Löwen ist nichts vorzuwerfen, ganz im Gegenteil: in allen Bereichen zeigte man sich stark verbessert und schoss fünf Tore, einzig der Hockeygott ist immer noch nicht schwarz-gelb. Letztendlich siegten die Teufel mit 5:6 (1:0, 1:1, 3:5) vor 646 Zuschauern.
Dir ersten Minuten gingen klar an die Löwen, die mit viel Druck in dieses Match starteten. Vielversprechende Chancen konnten die Buam gegen eine starke Weidner Abwehr aber noch nicht in Tore ummünzen. Mit der Zeit kam der glasklare Favorit besser ins Spiel und seinerseits zu guten Möglichkeiten, aber auch die Buam verteidigten leidenschaftlich und hatten außerdem einen erneut glänzend aufgelegten Enrico Salvarani als Rückhalt. Das erste Tor machten dann die Tölzer. Henry Sihling wartete auf den richtigen Moment, in dem Marco Wölfl die Sicht versperrt war und schlenzte den Puck vom linken Bullykreis ins lange Eck (7.). Anschließend drückte Weiden wieder mehr aufs Gas und Tölz gelang offensiv nur noch Entlastungsangriffe. Dafür war die Defensive stark gefordert und stemmte sich gegen die Oberpfälzer Angriffsmacht. Tyler Ward, David Elsner und Kurt Davis bekamen den Puck aber einfach nicht an Salvarani vorbei. Auch in Unterzahl kämpften die Tölzer wie die Löwen um jeden Millimeter.
Im zweiten Drittel hatten die Buam ebenfalls einen guten Start und konnten die Führung durch Max Spöttel ausbauen (22.). Der Stürmer arbeitete die Scheibe, bedient von Topi Piipponen durch Wölfl und seine Verteidiger hindurch in die Maschen. Das Tor gab den Löwen weiter Aufschwung und die Oberpfälzer spielten ohne die sie sonst auszeichnende Selbstverständlichkeit. Es mischten sich technische Fehler ein und durch das aggressive Forechecking der Tölzer kam so recht nichts zustande. Die Überzahlformationen beider Teams blieben auch im Mittelabschnitt blass. Gegen Ende hatten sich die Devils langsam an die für sie ungewohnte Situation gewöhnt und drückte auf den Ausgleich, der David Elsner schließlich auch gelang (35.). Schnell über die Außenbahn kam der groß gewachsene Stürmer angeschossen und visierte das kurze Eck über Salvaranis Schulter an. In der Folge neutralisierten sich die Mannschaften auf einem hohen Niveau, durch ein paar harte Checks auf beiden Seiten kam auch die körperliche Komponente mehr ins Spiel.
Mit drei Toren in Folge im letzten Drittel durch Tyler Ward im Powerplay (43.), Fabian Ribnitzky (45.) und Neal Samanski (49.) drehten die Gäste binnen weniger Minuten das Spiel. Ab er die Löwen beeindruckten Fans und Gegner gleichermaßen: in Überzahl erzielte Ismail Sahanoglu das 3:4 (50.), und nur kurz später glich Reto Schüpping nach fantastischer Vorarbeit von Alex Fichtner zum 4:4 aus (53.). Die Arena stand zurecht Kopf und die Löwen hatten wieder Zählbares vor den Augen. Doch wieder mussten sie einen Rückschlag hinnehmen. David Elsner zeigte seine individuelle Klasse und brachte die Devils erneut in Führung (55.). Kaum eine Minute später arbeitete Christoph Fischhaber den Puck erneut zum Ausgleich über die Linie und belohnte sich und sein Team für den furchtlosen und leidenschaftlichen Kampf (56.). Nach einem nicht geahndeten Hit an Oliver Noack gerieten Fichtner und Vladislav Filin aneinander, beide mussten frühzeitig duschen gehen. Der Lucky Punch gelang den Gästen 71 Sekunden vor Spielende. Ein Schuss von Ward knallte an die Latte und sprang in die Menge vor dem Tor zurück, von wo aus sie, wohl vom Schienben Neal Samanskis´, unerreichbar über die Linie trudelte (59.). Mit gezogenem Torwart hatten tatsächlich in der kurzen Zeit nochmal Philipp Schlager und Klemen Pretnar gute Chancen, Jaroslav Hübl hielt seinen Jungs aber den Auswärtssieg fest.