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Löwen-Serie reißt in Crimmitschau

Þ12 Januar 2020, 21:56
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Löwen Frankfurt
Löwen Frankfurt

Über einen Monat lang hielt die Serie der Löwen: neun Spiele in Folge, in denen sie immer punkteten. Acht Spiele, die sie währenddessen gewannen und in der Tabelle wieder bis auf Platz 4 vorrückten. Bis zum 37. Spieltag der laufenden DEL2-Hauptrunde und dem Gastspiel in Crimmitschau, bei dem sich die Löwen vor 1.536 Zuschauern mit 2:5 (1:2, 1:1, 0:2) geschlagen geben mussten.

Stephen MacAulay und Steven Delisle trafen für die Löwen, die es in der Schlussphase verpassten, zumindest eine greifbare Verlängerung zu erzwingen. Auch Head Coach Matti Tiilikainen lobte vor allem die Anfangs- und Schlussphase der Partie, haderte aber mit der Chancenverwertung. "Jetzt müssen wir uns wieder sammeln, das Spiel aufarbeiten und dann Freitag wieder bereit sein", sagte er.

Kein Glück im Powerplay

Doch zurück zur angesprochenen Schlussoffensive der Löwen: Gleich drei Strafen kassierten die Eispiraten ab der 54. Minute beim Stand von 4:2 in schön regelmäßigen Abständen, so dass die Löwen dreimal in Überzahl agieren durften. 30 Sekunden dabei sogar mit zwei, bzw. nach Herausnahme von Goalie Patrick Klein gar mit drei Mann mehr auf dem Eis. Doch das Powerplay der Löwen zeigte sich in dieser Phase leider nicht effektiv. Zwar lief der Puck gut durch die eigenen Reihen, doch die so notwendigen zwingenden Abschlüsse, wie am Freitag beim Treffer zum 4:0 gegen Bietigheim, oder auch in der 5. Minute an diesem Sonntag, als MacAulay, Max Faber und Adam Mitchell den Treffer aus dem Spiel gegen die Steelers nahezu eins-zu-eins kopierten und die Löwen mit 1:0 in Führung brachten, sprangen dabei nicht heraus.  

Stattdessen beschnitten sich die Löwen durch einen Wechselfehler selbst der letzten Überzahlchance und kassierten in den Schlusssekunden den Treffer zum 5:2-Endstand ins leere Tor.

Couragierte Eispiraten

Insgesamt beendeten die Löwen das Spiel mit einer Powerplay-Quote von eins aus sechs und insgesamt 37 Schüssen. Die Eispiraten, momentan weit weg von der Form des letztjährigen Tabellenzehnten, der in den Pre-Playoffs die Kassel Huskies eliminierte und gegen die Löwen in fünf Spielen unterlag sind, hielten während der gesamten Partie gut dagegen und kamen auf 34 Schüsse und ein erfolgreiches Powerplay bei fünf Gelegenheiten.

Und schon im 1. Drittel unterstrichen die Gastgeber, dass sie sich durchaus auf Beutezug wähnten: Zwei Tore binnen 13 Sekunden in der 14. Spielminute drehten die frühe Führung der Löwen. Zunächst versenkte der wieder genesene Alexander Wideman den Puck mit einem sehenswerten Bauerntrick im Tor der Löwen, indem Klein zuerst weit an dessen rechten Pfosten lockte, dann das Tor umkurvte und mit viel Geduld und Präzision den Puck perfekt unter das linke Lattenkreuz platzierte (14.).

Nachdem die Hausherren das Bully zum Wiederanspiel gewannen, zog Adrian Grygiel wenig bedrängt zentral ins Drittel der Löwen und schlenzte den Puck in Ermangelung anderer Optionen einfach scharf auf das Tor der Löwen, wo die Scheibe unmittelbar ein zweites Mal hinter Klein im Netz zappelte (14.). '
 
Druck von zwei Seiten

Bis kurz vor dem Doppelschlag waren es eigentlich die Löwen, die die Partie diktierten. Mit der Führung allerdings wechselte auch das Momentum zu den Eispiraten, die es praktisch bis zum Ende nicht mehr hergaben.  

So manche Nachlässigkeit im Spiel der Löwen ärgerten die Coaches Tiilikainen und Marko Raita auf der Bank sichtlich. Dennoch gelang Delisle in der 26. Minute mit einem Hammer aus der Distanz der Ausgleich für die Löwen.

Allerdings blieben die Eispiraten wenig beeindruckt und suchten ihrerseits stets den Weg in die Zone der Löwen, wo sie auch fast immer einen Abschluss generierten - und sei es nur durch verdeckte Schlenzer aus der Distanz, wie dem von San Joses einstigem 1st-Round-Pick Ty Wishart (der in der Folge insgesamt 26 NHL Spiele für die Islanders und Lightning bestritt), der gerade noch von Klein entschärft werden konnte (31.).

Ähnlich wie die Löwen auf der Gegenseite beackerten auch die Eispiraten das Tor ihres Gegners - allerdings mit mehr Fortune. Nach Abschluss von Wideman landete der Puck im Durcheinander vor dem Tor genau auf der Kelle von Austin Fyten, der mit einer Rückhand unter die Latte die erneute Führung für den ETCC erzielte (32.).

Die Löwen verpassten auf der Gegenseite, trotz höchsten Einsatzes, das Spiel erneut zu egalisieren. Magnus Eisenmengers Puckgewinn vor der Ablage auf Luis Schinko, der aus dem zentralen Slot direkt abzog, hätte ein Tor durchaus verdient gehabt, doch Eispiraten-Goalie Michael Bitzer parierte dank perfektem Stellungsspiel stark (35.).

Breakdown

Auf beiden Seiten ergaben sich in der Folge etliche Chancen, was die Partie phasenweise wesentlich ansehnlicher als die Begegnung am Freitag machte, v.a. da man Crimmitschau zu keiner Stelle des Spiels anmerkte in der Tabelle weit hinter Bietigheim zu stehen. Und vor allem trafen die Eispiraten häufiger als die Steelers. Als nächstes Patrick Pohl in der 44. Minute, der nach einem Save von Klein gegen Vincent Schlenker den Rebound bekam und den Puck durch die eigentlich nicht vorhandene Lücke zwischen Goalie Klein und kurzem Pfosten ins Tor bekam.

Gleich zwei goldene Chancen ließen die Löwen in den Folgeminuten noch liegen: Zuerst verpasste Dominik Meisinger das praktisch offene Tor mit seinem Reboundversuch, nachdem Max Eisenmengers Schuss von Bitzer pariert wurde (50). Im später folgenden Powerplay bediente Mitchell den am linken Torraumrand lauernden MacAulay perfekt, nach seinen zuletzt zwei Toren aus dieser Position, landete dieser Versuch allerdings nur am langen Pfosten (54.).

Ein oder noch besser zwei Treffer aus diesen Szenen hätten die Partie natürlich noch einmal nachhaltig verändert, so retteten die Eispiraten den Sieg bis zur Schlusssirene. Nach der Heimniederlage gegen Crimmitschau am 8. Dezember 2019 begann die Punkteserie der Löwen, mit der Niederlage bei den Eispiraten fand sie ihr Ende. Oder wird es der Beginn einer neuen Serie...?

Ausblick

Dies wird sich zunächst am kommenden Freitag (17.1.) zeigen, wenn die Löwen in der heimischen Eissporthalle beim großen Hessenderby die Kassel Huskies empfangen. Spielbeginn ist wie gewohnt um 19:30 Uhr.

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