Mit Nicolas Schindler und Jayden Schubert begrüßte man zwei „Rückkehrer“ im Lineup gegen die Tölzer Löwen, die zuletzt aussetzen mussten.
Beide Teams benötigten keinerlei Anlaufzeit, sodass sich sofort und über die Dauer des ersten Abschnittes ein flottes, laufintensives Spiel entwickelte, bei welchen sowohl die Tölzer als auch die Bayreuther gute Möglichkeiten herausspielen konnten. So war es zunächst Stach, der aus der Drehung – und dies nach wenigen Sekunden – erstmals gefährlich vor Salvarani auftauchte. In der Folge probierte es auf der anderen Seite Piipponen aus spitzem Winkel, bevor Schubert – nach einem langen Pass – an Salvarani scheiterte. Auch Schubert mit freier Schussbahn oder Hult, der in den freien Raum vor dem Tor passte und zwei Mitspieler verfehlte, konnten noch keine Jubelstürme auslösen. Erst nach 17 Minuten musste erstmals der Videowürfel einen Namen ausspucken, als sich Schubert über die rechte Seite durchsetzen konnte, Schaefer in der Mitte fand und dieser die Scheibe über die Linie drücken konnte.
Auch der zweite Abschnitt blieb vom Spielverlauf beinahe ausgeglichen, wobei die Gäste die etwas klareren Torchancen hatten und auch mit einem Treffer aufwarten konnten, den Hult schrieb als er einen Schuss auf Salvarani aufnahm und die Scheibe dann an dem Goalie vorbeischieben konnte. Ein Powerplay zum Ende des Mitteldrittels, das die Tigers vortragen durften, verpuffte komplett, da man mit schlechtem Passspiel nicht in die Aufstellung kam und keinen Torschuss abgeben konnte.
Tölz machte dies – als man im Schlussabschnitt mit einem Mann mehr unterwegs war – besser. Mehrere Abschlüsse legten die Gastgeber auf, bis Schüpping blitzschnell reagierte, als eine von der Bande zurückspringende Scheibe ihm vor den Schläger fiel und der Stürmer der Tölzer hier verkürzen konnte. Erneut mussten die Specialteams ran und für die Tigers, die im Powerplay agierten, war es die Top-Reihe um Elo, Stach und Hult, die dann auch – und genau in dieser Reihenfolge – erfolgreich abschließen konnten, als Elo vom linken Bullypunkt per Onetimer traf. Nur kurze Zeit darauf schickten die Unparteiischen einen verwunderten Tiffels, ob eines vermeintlichen „Halten des Stocks“ auf die Strafbank. Nun war die Zeit von Schmidpeter gekommen, der kreiselnd in der neutralen Zone Anlauf nahm, in die Angriffszone fuhr, ums Tor herum und per „Bauerntrick“ zum Anschluss traf. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit hebelte ein langer Pass von Hörmann die Abwehr der Tigers aus, als in der Folge Schüpping seinen Kollegen Spöttel bediente, der zum vielumjubelnden Ausgleich traf.
In der dann auf dem Plan stehenden Overtime konnten die Tölzer den Zusatzpunkt für sich verbuchen. Piipponen lief über die linke Seite auf Kristian zu und überwand diesen mit einem strammen Schuss nach 19 gespielten Sekunden der Extrazeit.
„Es war ein enges Spiel, über alle drei Drittel. Im letzten Drittel waren wir zwei Tore vorne und haben mit zwei individuellen Fehlern den Ausgleich hinnehmen müssen. Tölz hatte insgesamt aber viele gute Momente. Auch das letzte Tor in der Overtime fiel nach einem individuellen Fehler unseres Teams. Vielleicht war es aber eine ganz gute Lektion für uns – es war, glaube ich, das erste Mal, dass wir eine Zwei-Tore-Führung hergegeben haben“, so Rich Chernomaz nach dem Spiel
„Ich bin rundum zufrieden. Nicht nur mit dem Ergebnis sondern auch mit der Leistung meiner Mannschaft. Wir haben eine konstante Leistung gegen einen starken Gegner abgeliefert. In Garmisch hatten wir zu viele „ups and downs“. Heute haben wir wenig Fehler gemacht, haben ein sehr intensives Spiel auf hohem Niveau – man kann sagen, beinahe auf DEL2-Niveau – gesehen. Es war das beste Spiel, seit ich wieder in Tölz bin. Wir hatten sehr gute Chancen, sind oft am starken Kai Kristian gescheitert. Trotzdem haben wir – auch nachdem wir mit zwei Toren hinten waren – nicht den Kopf verloren und haben Moral gezeigt. Die ganze Mannschaft hat heute, gestützt auf einen guten Torhüter, gegen einen starken Gegner, den man erstmal schlagen muss, sehr gut gespielt“, resümierte ein sehr zufriedener Tölzer Coach Kammerer.
Die Tigers sind am kommenden Freitag wieder im Einsatz, wenn man den EV Füssen im Bayreuther Tigerkäfig begrüßt. Bully ist dann um 19:30 Uhr.