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Löwen siegen im Krimi von Crimmitschau

Löwen gewinnen dank drei Toren im Schlussdrittel 5:4 in Crimmitschau. Führen Serie mit 2:0 an

Þ18 März 2019, 09:14
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Löwen Frankfurt

Zweites Spiel, zweiter Sieg. Am Ende hätte es nicht besser laufen können für die Löwen in ihrer Viertelfinalserie gegen Crimmitschau. 5:4 (1:1, 1:2, 3:1) gewannen die Frankfurter in Sahnpark und benötigen in der Best-of-Seven-Serie nur noch zwei Erfolge zum Weiterkommen.

Doch Head Coach Matti Tiilikainen und sein Team mussten lange warten, ehe die Beute bei den Eispiraten eingefahren war. „Crimmitschau war heute wirklich stark. Sie hatten einige sehr gute Phasen, wir aber auch,“ urteilte der Löwen Head Coach nach der Partie. In einem packenden Spiel mit vielen Strafzeiten gingen die Löwen durch Brett Breitkreuz und Eddie Lewandowski zweimal in Führung, benötigten am Ende aber ihre Comeback-Qualitäten, um schlussendlich jubeln zu dürfen. In einem heißen letzten Drittel markierten Adam Mitchell, Kevin Maginot und Lukas Koziol die Tore für die Löwen vor 2.589 Zuschauern.

Erste Minute, erstes Tor

Beim ersten Auswärtsspiel der Serie knüpften die Löwen zunächst dort an, wo sie am Freitag in Frankfurt aufgehört hatten: Mit starker Defensivarbeit bremsten sie hoch motivierte Eispiraten, die scheinbar die Kraft der steifen Brise außerhalb des Stadions nutzen wollten, um ihr Schiff nach der Niederlage in Spiel 1 wieder aufzurichten.

Frankfurts Hintermannschaft allerdings hielt zunächst wieder die Schotten dicht, was den Piraten schon im zweiten Wechsel nicht mehr gelang. Über rechts kommend walzte Breitkreuz förmlich ins Drittel, an den Verteidigern vorbei bis vor das Tor, wo er den Puck noch nach links auf die Vorhand zog und Brett Kilar im Crimmitschauer Kasten schon in der ersten Minute düpierte.

Piraten auf Beutezug

Ausgangspunkt für den von Tiilikainen beschriebenen starken Auftritt der Eispiraten war eine erste Strafe der Löwen in der 6. Minute. Zwar verhinderte ein (erneut) starkes Penalty-Killing gefährliche Abschlüsse der Hausherren, doch Crimmitschau fand zunehmend den Weg nach vorne. Und mit ihrem zweiten Powerplay gelang den Eispiraten prompt der Ausgleich durch Patrick Pohl, der seinen Handgelenksschuss perfekt ins linke obere Eck platzierte (10.). Vor dem Tor nahmen gleich zwei Piraten Ilya Andryukhov die Sicht.    

Auf der anderen Seite nahmen die Löwen ihre Ladehemmungen im Powerplay aus dem ersten Spiel mit nach West-Sachsen. Dreieinhalb Überzahlsituationen verstrichen, ohne dass die Löwen wirklichen Druck im Powerplay entfalteten. In der Aufstellung suchten die Löwen immer wieder nach dem perfekten Pass, so dass wahrscheinlich auch das vierte Powerplay ungenutzt geendet wäre. Doch nach einem Bullygewinn und noch bevor sich jemand auf dem Eis Gedanken über Aufstellung und Pässe machen konnte, schnappte sich Routinier Lewandowski die Scheibe und schlenzte sie mit einem trockenen Handgelenkschuss zur erneuten Führung für die Löwen ins Tor (29.).

Durch Strafen zum Rückstand

Vielleicht hätte die Führung aus dem vielumwobenen „Nichts“ Crimmitschaus Spiel ein wenig den Wind aus den Segeln nehmen können, doch eine Skat-Runde auf der Frankfurter Strafbank brachte die Eispiraten rasch wieder auf Kurs. Nach einer Strafe gegen Dominik Meisinger (30.) folgte ihm zwölf Sekunde später Mathieu Tousignant (31.). Während beide Akteure noch auf der Strafbank sitzend über die Entscheidungen der Unparteiischen grübelten, lieferten ihre Mitspieler bei 3-gegen-5 spielten ein starkes Penalty-Killing ab.

In der 32. Minute schien Julian Talbot dennoch der Ausgleich gelungen zu sein. Erst nach heftigen Protesten von Andryukhov konsultierten die Schiedsrichter den Videobeweis und erkannten, dass Talbot den Treffer mit einer regelwidrigen Kick-Bewegung seines Schlittschuhs erzielte. Folglich gaben sie Andryukhov Recht und verweigerten dem Treffer die Anerkennung. Allerdings kassierte Tim Schüle in dieser Szene eine weitere Strafe für die Löwen, so dass die Unterzahl weiter verlängert wurde. Mit weiter grandiosem Penalty-Killing überstanden die Löwen aber auch diese Phase und kamen durch Mitchell gar zu einer hochkarätigen Konterchance (32.), die allerdings im Fanghandschuh von Kilar endete.

Nach einer weiteren Unterzahlchance erwischten die Eispiraten aufgerückte Löwen dann aber doch kalt im Gegenzug. In Ermangelung von Anspielstationen zimmerte Adrian Grygiel den Puck einfach flach auf Andryukhovs Schoner, in der Mitte bekamen die Löwen-Verteidiger den auf das Tor ziehenden Talbot nicht zu stoppen, so dass dieser das 2:2 erzielte (33.).

Trotz des Ausgleichs wenig beeindruckt, suchten die Löwen sofort wieder den Gang nach vorne, doch vom Momentum euphorisierte Piraten konterten die Löwen eiskalt aus. Ein Puckgewinn im eigenen Drittel ermöglichte Pohl und Vincent Schlenker einen 2-auf-1-Konter, den letzterer nach einem perfekten Diagonalpass per Tip-in vollendete und die Crimmitschauer damit erstmals in der Serie in Führung brachte (36.).

Löwen wackeln, Andryukhov hält

Diese hätten die Hausherren beinahe schon im nächsten Wechsel verdoppelt. Bei einem weiteren Konter wurde die Abwehraktion von Dalton Yorke als Behinderung angesehen und es gab einen Penalty. André Schietzold trat an, doch Andryukhov parierte den Flachschuss mit einem starken Reflex und hielt damit sein Team im Spiel.

Der Goalie der Löwen blieb auch zu Beginn des 3. Drittels gefordert, als sich die Löwen, trotz aller Mühen, schwer taten nachhaltige Offensivwechsel zu generieren, während bei Crimmitschau vor allem die Formation um Pohl und Schlenker immer wieder für Gefahr sorgte. Im Schatten der abgemeldeten Topline übernahm die dynamischere zweite Reihe der Eispiraten das Ruder in der Offensive.

Comeback

Die Löwen allerdings fighteten und behielten trotz des weiterhin auf der Anzeigentafel prangenden Rückstandes die Ruhe. Und als Max Faber nach einem zunächst abgeblockten Abschluss von Mitchell den Puck einfach zurück aufs Tor brachte, Mitchell die Kelle in den Schuss hielt und die Scheibe unhaltbar für Kilar zum 3:3 abfälschte, war plötzlich Stille im Sahnpark (49.).

Erst ein weiteres Überzahlspiel der Löwen, dass Crimmitschau recht souverän schadlos überstand, hob die Stimmung wieder. Kaum war die Strafe jedoch abgelaufen, erstickte Maginot die Hoffnung der heimischen Fans wieder. Von Max Eisenmenger an der blauen Linie bedient, brachte er die Scheibe aufs Tor und profitierte dabei vom hohen Verkehrsaufkommen vor Kilar, der die Scheibe erst sah, als sie zum 4:3 in die Maschen ging.

Eine Strafe von Carter Proft (54.) brachte die Löwen noch ein letztes Mal in Unterzahl, was sie aber nicht nur erneut stark spielten, sondern auch ohne Gegentreffer überstanden. Auch als Danny Naud seinen Goalie drei Minuten vor dem Ende gegen einen weiteren Feldspieler vom Eis nahm, ließ sich die Defense der Löwen nicht mehr überwinden. Stattdessen besorgte Lukas Koziol mit dem 5:3 per Empty-Netter die Entscheidung in der 60. Minute.

Der Schlusspunkt durch Rob Flicks ersten Treffer der Serie zwei Sekunden vor dem Abpfiff war - wie schon in Spiel 1 - nur noch Ergebniskosmetik.

Ausblick

Spiel 3 der Serie findet am Freitag, den 22. März in der Eissporthalle Frankfurt statt. Zum gewohnten Spielbeginn ab 19:30 Uhr empfangen die Löwen dann wieder die Eispiraten in der Eissporthalle am Ratsweg.

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