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Ε-Ζ
(0:0) - (1:1) - (0:1)
22.04.2022, 20:00 Uhr

Löwen sind DEL2 Meister

Frankfurt mit drei Sweeps zur Meisterschaft

Þ23 April 2022, 01:15
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Rylan Schwartz (13, Loewen Frankfurt) scheitert an Jonas Langmann (34, Goalie, Ravensburg Towerstars) mit Louis Brune (50, Ravensburg Towerstars)
Foto: Imago

Es ist nicht weniger als ein Abend für die Geschichtsbücher. Nicht nur für die Löwen Frankfurt, sondern für den Eishockeysport in Deutschland. Durch ein 2:1-Auswärtssieg (0:0, 1:1, 0:1) in Ravensburg sichern sich die Löwen den vierten Sieg im vierten Finalspiel der DEL2-Playoffs, feiern damit erneut eine perfekte Serie und holen mit unglaublichen drei „Sweeps“ die DEL2-Meisterschaft. Ungeschlagen in den Play-Offs. Aber noch viel wichtiger: Durch den Erfolg sichern sich die Löwen die sportliche Qualifikation für die DEL. Anstelle von Regionalduellen in Bad Nauheim winken nun wieder Derbies in Mannheim.

DEL, ESC, olé olé

5:23 Minuten vor dem Ende erupierte die Bank der Löwen und der Block der mitgereisten Fans: Reid McNeill zimmerte einen Querpass per One-Timer-Rakete von der blauen Linie vorbei an allen Screens und Blocks perfekt in den oberen rechten Winkel des Ravensburger Tores. Das 2:1 aus dem sagenumwobenen „Nichts“ öffnete den Löwen das Tor zur Meisterschaft.

Es folgte ein fünfminütiger „Nail-Biter“: Natürlich versuchten die nie aufsteckenden Ravensburg Towerstars noch einmal alles. Liefen immer wieder an gegen die Löwen, die sich aber nicht besiegen lassen wollten. Gut zwei Minuten vor dem Ende signalisierte Towerstars-Headcoach Peter Russell seinem Goalie Jonas Langmann nach Möglichkeit zur Bank zu kommen – die Löwen aber hielten Ravensburg in deren Hälfte und zwangen den schier verzweifelnden Langmann in sein Tor. Erst 53 Sekunden vor Ende des Partie durfen die Towerstars endlich eine Auszeit nehmen, kurz darauf verlagerte ein absichtliches Abseits der Löwen das Spiel unfreiwillig ins Frankfurter Drittel. Ravensburg gewann das Bully, die Löwen gelang es nur 14 Sekunden von der Uhr zu nehmen, ehe ein Icing die Neuauflage der Szene erzwang. Wieder gewannen die Towerstars das Anspiel, die Löwen blockten zwei Distanzschüsse und zwangen Puck und Gegner in die Ecke. Begleitet vom Countdown der Fans verstrichen an der Bande der linken Rundung von Ravensburgs Drittel die Zeit der Löwen in der DEL2.

Sweep Child o‘ mine

Der entscheidende Sieg im Finale gegen Ravensburg ist natürlich der süßeste. Wobei man anerkennen muss, dass die Towerstars in Spiel 4 ihre beste Partie der Serie ablieferten und die Löwen am Rande einer Niederlage hatten. 35 Torschüsse brachten Sie auf das Löwen-Tor von Jake Hildebrand, mehrfach war es allein dem MVP der Finalserie zu verdanken, dass die Löwen nicht (weiter) in Rückstand gerieten.

Schon zu Beginn waren die Towerstars das aktivere Team mit mehr Spielanteilen und Offensivzonenzeit. Czarnik bot sich in der 4. Minute die Chance zur Führung, doch -wie schon in der Overtime von Spiel 3- scheiterte er freistehend an Jake Hildebrand.

Die Löwen agierten erstklassig ruhig und fokussierten sich auf die Ordnung der Partie. Die beste (und praktisch einzige wirklich gute) Gelegenheit der Löwen im ersten Abschnitt hatte Alexej Dmitriev, der einen Distanzschuss von Reid McNeill kreuzte und abfälschte. Jonas Langmann bekam den Puck nicht zu fassen, doch die trudelnde Scheibe hatte nicht mehr ausreichend Restumdrehungen, um über die Linie zu torkeln.

Ab der 17. Minute nahm sich der Spielfluss eine Auszeit und die Partie wurde vor allem durch Strafzeiten geprägt. Auslöser der Emotionen war ein fairer Check gegen Vinzenz Mayer in der 15. Minute, bei dem sich der Kapitän der Towerstars unglücklich verletzte und die Partie nicht mehr fortsetzen konnte.

Im Zweikampf gegen Carson McMillan wollte sich dann Sam Herr durchsetzen. Nach Video-Studium der Referees wurde er für seine Aktion mit einer Matchstrafe bestraft. Des möglichen Powerplays beraubten sich die Löwen dann jedoch durch eigene Strafen.

Löwen-Gameplan: Be careful

Natürlich schwächten die beiden Ausfälle die Towerstars merklich. Die neu zusammengewürfelten Reihen der Mannschaft aus der Brettspielmetropole brachten aber bei jedem Wechsel viel Energie auf Eis. Nur bei 5-gegen-5 Spielern auf dem Eis kontrollierten die Löwen das Spielgeschehen bis zur Spielmitte weitestgehend- ohne allerdings zu dominieren. Im Spielaufbau behielten sie immer einen Mann als Absicherung vor Ravensburger Kontern in der Defensive, der erst nach vorne nachrückte, wenn sich die Löwen sicher im Angriffsdrittel festgesetzt hatten. Bei missglückten Zone entries war der „Libero“ mehrfach gefragt einen Ravensburger Gegenzug zu unterbinden und den Druck wieder in die Gegenrichtung zu verlagern.

Sobald das Spiel aber die ausgeglichene Ordnung verlies, waren die nie aufsteckenden Towerstars zur Stelle. Und dafür genügte mitunter schon ein lapidar missglücktes Zone-Clearing wie in der 27. Minute, was Ravensburg direkt zu drei guten Abschlüssen gegen die ungeordnete Löwen-Defensive führte.

Der ESC ist wieder da!

Fünf Minuten später gelang den Towerstars die erste und einzige Führung der Finalserie. Ein Powerplay war gerade torlos verstrichen, da fand der im eigenen Abschluss glücklose Robbie Czarnik mit einem perfekten Querpass den an der Backdoor-Türschwelle lauernde David Zucker, der den Puck nur noch ins Tor filetieren musste (33.).

Ravensburg ritt in den Folgeminuten das Momentum und die Löwen waren in dieser Phase nur Gäste in der Manege. Doch zwei Minuten vor Drittelende schenkte James Bettauer den Löwen ein 2+2 Minuten Powerplay- und das nutzten sie eiskalt zum 1:1-Ausgleich: In einer Kopie des Overtime-Tores von Mittwoch zog Max Faber aus der Halbdistanz ab, vor dem Tor wurde der Puck abermals von einem Ravensburger abgefälscht und schlug in den Maschen hinter Jonas Langmann ein (40.).

Mit dem Ausgleich verlagerte sich die heutige Entscheidung auf das letzte Drittel. Bis zur 15. Minute war dieses allerdings vergleichsweise wenig ereignisreich. Dann schrieben die Löwen Geschichte...

Ravensburg Towerstars - Löwen Frankfurt 1:2 (0:0, 1:1, 0:1)

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