Die Hausherren zeigten sich vor allem im ersten Drittel effizient und hielten die Buam auf Abstand. Die Aufholjagd im letzten Drittel kam dann einen Tick zu spät.
Die Löwen starteten solide in das dritte Oberlandderby der Saison. Die ersten Checks wurden sauber zu Ende gefahren und die Teams beschnupperten sich noch ein wenig, bevor es Richtung Tor ging. Für Bad Tölz hatte Jack Olmstead zwar die erste gute Möglichkeit, im Gegenzug kam jedoch plötzlich ein Konter zustande und bescherte dem SCR die Führung. Goalgetter Robin Soudek entwischte seinen Verfolgern und traf ins rechte Eck (3.). Für Chris Kolarz im Löwen-Tor war dabei nichts zu machen. Danach hatten die Löwen etwas mehr Spielanteile und durften sogar in Überzahl ran. Topi Piipponen traf aus spitzem Winkel nur die Latte, die restlichen Versuche waren zu unplatziert. Wie es besser ging, zeigten die Hausherren etwas später. Kolarz konnte zwar mehrfach glänzend parieren, bei einem Schuss von Alexander Höller hatte er allerdings die Sicht versperrt (16.). Weiterhin in Überzahl legte der SCR noch einen drauf. Clever über TJ Fergus und Soudek ausgespielt hatte Marc Zajic am Ende das leere Tor vor sich (16.).
Auch in Abschnitt zwei führte sich das Bild der vergebenen Chancen auf Tölzer Seite fort. Einen Bauerntrick-Versuch von Olmstead konnte Michael Böhm gerade so parieren, ein von Christoph Fischhaber abgefälschter Schuss segelte Millimeter am Gehäuse vorbei. Die mangelnde Effizienz der Löwen war also bis zu diesem Zeitpunkt auch im Derby ein Thema. Was allerdings Hoffnung machte, war die Häufigkeit und Qualität der Chancen, die gegen Ende des Mittelabschnitts immer besser wurden. Bis dahin war es ein ausgeglichenes Derby.
Nach 33 Sekunden und einem Offensivfeuerwerk im letzten Drittel durften die vielen Tölzer Anhänger das erste Mal jubeln. Ein Schuss von Florian Krumpe fand den Weg durch dichten Verkehr und schlug hinter Böhm ein (41.). Das Tor gab den Löwen einen ordentlichen Schub und sorgte dafür, sie nun klar den Ton angaben. Mitten in diese Drangphase hinein fiel dann das nächste Tor des SCR. Bair Gendunov stellte den alten Abstand wieder her und machte die Hürde für die Buam noch ein Stück höher (46.). Das Wort aufgeben kennt der Tölzer Wortschatz freilich nicht und so machten die Schwarz-Gelben weiterhin ordentlich Druck. Nur eine knappe Minute später verkürzte ECT-Topscorer Piipponen so auf Zuspiel von Olmstead auf 4:2 (47.). Die Minuten gingen vorbei und den Buam fiel es schwer, gefährlich Richtung Tor zu kommen. Der SCR legte seinen Fokus derweil klar auf die Defensivarbeit und fand vorne nur noch mit Entlastungsangriffen statt. Eine Strafzeit kurz vor Schluss gab den Buam nochmal Schwung und als dann auch noch ein sechster Feldspieler für Kolarz auf dem Eis stand, klingelte es hinter Böhm. Oliver Noack behielt im Gewühl den Überblick und brachte die Löwen eine Minute vor Schluss nochmal ran (59.). Doch es half alles nichts mehr. Die Blau-Weißen machten gut zu und feierten den ersten Derbysieg seit über einem Jahr.