Am Abend vor dem Tag der deutschen Einheit war den Löwen Frankfurt alles andere als zum Feiern zu Mute. Das 1:4 (0:0, 0:3; 1:1) bei den Heilbronner Falken am 7. Spieltag der DEL2-Saison 2019/2020 kann man wohl in die Kategorie "gebrauchter Tag" einordnen.
"Wir waren einfach nicht so hungrig wie Heilbronn. Außerdem haben wir es nicht geschafft, vor dem gegnerischen Tor für ordentlich Betrieb zu sorgen und gute Torchancen zu kreieren", analysierte Löwen Coach Marko Raita nach der Partie. Nur einmal klappte die Sachen mit dem Betrieb vorm Tor der Falken: beim zwischenzeitlichen 1:3 durch Martin Buchwieser.
Raita musste die Löwen an diesem Abend ohne seinen Partner Matti Tiilikainen führen. Der Head Coach fehlte wegen einer Virus-Infektion. Der Kader war hingegen unverändert im Vergleich zum Sieg gegen Kaufbeuren am vergangenen Sonntag.
Torloses 1. Drittel
Beide Mannschaften begannen mit einer abwartenden Spielweise und agierten mit einer dicht gestaffelten Defensive und geordnetem Spielaufbau durch die neutrale Zone. Die Defensive beider Mannschaften zwang den Gegner zu Fehlern im Angriffsdrittel, wodurch sich keine herausgespielten Torchancen ergaben.
Tormöglichkeiten ergaben sich im 1. Drittel auf beiden Seiten nur bei Fehlern im Spielaufbau oder bei Überzahlsituationen. In der 2. Spielminute setzte Stephen MacAulay in Überzahl einen Handgelenksschuss knapp neben den rechten Pfosten. In der 6. Spielminute verhinderte Jimmy Hertel eine frühen Rückstand gegen Dylan Wruck, als dieser nach einem leichtfertigen Puckverlust der Löwen im Spielaufbau direkt vor dem Kasten von Hertel zum Torschuss kam.
In der 8. Minute versuchte es Maximilian Faber dann mit einem Schlenzer von der blauen Linie, welcher knapp am Tor vorbei ging. Nach einer erneuten Unzulänglichkeit in der Defensive der Löwen ergab sich der 11. Spielminute gar eine Doppelchance für Heilbronn durch Marcus Götz und Ian Brady, die Hertel sicher abwehrte. In der Folge neutralisierten sich beide Teams, sodass es torlos in die Drittelpause ging.
Falken erhöhten das Tempo
Die 22. Spielminute, in der Hertel einen gefährlichen Konter von Tim Miller parierte, war dann so etwas wie die Initialzündung für Heilbronn. Die Falken setzten nun die besseren offensiven Akzente, während die Offensivbemühungen der Löwen durch Abspielfehler zunehmend erlahmten. Hertel parierte in der 25. Spielminute sowohl den Handgelenksschuss als auch den Rebound gegen Bryce Gervais. Die Defensive der Löwen bot den Falken nun zu viel Raum im Slot, den die Falken sofort nutzten.
In der 26. Spielminute traf Wruck zur Führung für Heilbronn, als dieser den Rebound im Nachsetzen in eine winzige Lücke zwischen den Schoner und den rechten Pfosten fast unbedrängt einschieben konnte. Die Löwen setzten nun zwar einige offensive Akzente, aber im Passspiel spielten sie weiter zu ungenau, wodurch sie sich selber die Chance nahmen, sich im Angriffsdrittel der Falken festsetzen zu können.
Ausgerechnet in Unterzahl erhöhte Heilbronn dann auf 2:0. Wruck traf nach einem Solo, nachdem die Falken mit aggressivem Unterzahlspiel einen Fehler von Roope Ranta an der blauen Linie erzwangen, den Wruck zum Puckgewinn und Break nutzen konnte. Gervais erhöhte dann in der 37. Spielminute in Überzahl zum 3:0, als er die zu weit aufgerückte Löwen-Defensive überlief und platziert ins rechte Eck einnetzte.
Zu spät erwacht
Nachdem die Löwen zu Beginn des 3. Drittels ein Unterzahlspiel schadlos überstanden hatten, agierten sie nun offensiver, brachten sich aber durch ungenaue Zuspiele in der Offensivzone immer wieder um die Möglichkeit, durch einen Torerfolg frühzeitig wieder ins Spiel zurückzukommen.
In der 45. Spielminute setzten sich die Löwen endlich mal im Angriffsdrittel fest und prompt traf Buchwieser zum 1:3 aus Sicht der Löwen, als er im Slot einen Schuss von Luis Schinko an Mirko Pantkowski vorbei ins Tor abfälschte.
Die Löwen spielten danach sehr engagiert, aber ohne Fortune und weiter mit vielen Fehlern im Aufbauspiel. Heilbronn hatte somit wenig Mühe, den Spielstand aus einer sicheren Defensive zu verwalten und die Uhr runterlaufen zu lassen. In der 56. Spielminute erzielte dann Stefan Della Rovere in Überzahl mit einer sehenswerten Körperdrehung im Slot den 4:1-Endstand für Heilbronn. Die Herausnahme von Hertel auf Seiten der Löwen kurz vor Spielende brachte nichts Zählbares mehr für die Löwen.
Ausblick: Löwen gegen Neuling
Am Freitag, den 4. Oktober 2019 empfangen die Löwen den Aufsteiger aus Landshut. Spielbeginn gegen den EV Landshut ist um 19:30 Uhr. Karten für alle Löwen-Heimspiele gibt es im Löwen-Ticket-Shop.
Heilbronner Falken – Löwen Frankfurt 4:1 (0:0, 3:0, 1:1)